2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Retter in der Not: Simon Nutzinger brachte den Ball in der Nachspielzeit im Tor unter.
Der Retter in der Not: Simon Nutzinger brachte den Ball in der Nachspielzeit im Tor unter. – Foto: mayr

„Wäre unverdient gewesen“: Ohlstadt ergattert in letzter Sekunde einen Punkt gegen Kreuth

Punktgewinn in letzter Minute

Der SV Ohlstadt ergattert in letzter Minute einen Punkt gegen den FC Real Kreuth. Simon Nutzinger war am Ende der Held für die Hausherren.

Ohlstadt – Im ganzen Dorf bekam man von der Wundertat des Simon Nutzinger mit. Die Lautsprecher am Boschet sind ohnehin stets bis zum höchsten Pegel aufgedreht und weil Stadionsprecher Florian Müller ein Faible für laute wie pathetische Ansagen hat, brüllte er die Botschaft vom Tor in der 94. Minute gefühlt bis nach Murnau. Der späte Ausgleich zum 1:1 gegen Kreuth könnte genau der Weckruf sein, der den SV Ohlstadt in der Kreisliga aus dem Winterschlaf reißt.

Die Szenen nach dem Abpfiff passten gar nicht zum nassen, kalten und höchst unangenehmen Wetter. Der Rasen stand in Flammen, also im übertragenen Sinn. Die Kreuther Fußballer echauffierten sich lautstark über die lange Nachspielzeit, die die drei angezeigten Minuten deutlich überstieg, und über einige Entscheidungen des Schiedsrichters. Ohlstadt wiederum wollte noch einen Eckball ausführen. Und weil sich die Ansichten sehr unterschieden, blökte man sich gegenseitig an.

Festhalten kann man nach dem Grande Finale: Mit dem Punkt kamen die Kreuther zu dem Zeitpunkt gut nach Hause. Ihr emotional aufgewühlter Torwart Markus Lachenmair hatte in Minute 95 einen kapitalen Fehlpass geschlagen. Johannes Fischer vom SVO entschied sich, nicht direkt aus großer Distanz aufs leere Tor zu schießen, sondern noch ein paar Meter zu dribbeln. Sein Versuch wurde abgeblockt. Wie der Ball die Grundlinie überquerte, war Schluss. „Wäre unverdient gewesen“, sagt Sven Döpke, einer der Trainer.

SV Ohlstadt zeigt wenig Biss in der Anfangsphase – Lattenschuss von Fischer als Wachmacher

Es gab in diesem Duell zwei Spiele: das vor dem 1:0 und das danach. Anfangs fiel das Spiel den Kreuthern in den Schoß. Einmal weil der SVO erschreckend wenig Biss zeigte und zweitens weil die Gäste sehr ansehnlichen Fußball spielten. Am liebsten kombinieren sie über die Flügel. Mit Christoph Schröter haben sie nun einen gefährlichen Abnehmer im Zentrum stehen, der die Schicht für Ohlstadts Abwehr äußerst arbeitsreich gestaltete.

Mit vereinten Kräften von Torwart Jonas Fuhrmann und seinen Kollegen hielt der SVO ein 0:0, auch wenn Kreuth locker zwei- bis dreimal so viele Chancen sammelte. „Die ersten 20 Minuten sind wir nur hinterher gerannt“, hielt Döpke fest. Erst zum Ende der ersten Halbzeit fanden die Hausherren in diese Partie. Höhepunkt: ein abgefälschter Lattenschuss von Johannes Fischer (39.).

Moritz Mack staubt zur Führung für Kreuth ab – Nutzinger gleicht in letzter Minute aus

Das Führungstor für Kreuth kam verspätete, zwei Minuten nach dem Wechsel, fiel aber nach bewährtem Muster. Hereingabe von links, Abstauber von Moritz Mack. Mit dem Tor bekam der FC die Dividenden der ersten Hälfte ausgezahlt. Mit der Führung zog ein anderes Spiel auf. Kreuth legte den Rückwärtsgang ein, Ohlstadt übernahm den Ball. Der SVO schaffte es, Nutzinger als Scharnier im Mittelfeld zu installieren, der fleißig nach links wie rechts die Bälle lenkte.

Mit den Spielanteilen für Ohlstadt nahmen die Fouls der Kreuther zu. Das war einerseits geschickt, da sie das Tempo drosselten und sich sortieren konnten. Andererseits auch gefährlich, da Standards die feinste Klinge des Ohlstädter Angriffs sind. Am Ende werden sich die Kreuther aber eher über ihre vergebenen Konter ärgern. „Wenn es 0:2 steht, können wir uns nicht beschweren“, hält Döpke fest. Doch das Warten auf das Wunder zahlte sich aus. Ein langer Ball landete bei Nutzinger, der sein Bein streckte und ihn rechtzeitig an Torwart Lachenmair vorbei schubste. „Das Remis nehmen wir gerne mit.“ (Andreas Mayr)

Aufrufe: 028.3.2024, 08:50 Uhr
Andreas MayrAutor