2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
– Foto: Rolf Schmietow

VSV Hedendorf/Neukloster schießt sich warm für das Topspiel

"Das Spiel war gut für unser Selbstvertrauen"

Die VSV Hedendorf/Neukloster hatten mit zwei Niederlagen in Folge den Titelkampf wieder spannend gemacht. Am Samstag unterstrich der Tabellenführer gegen den TuS Harsefeld II seine Titelambitionen. Deshalb war der Erfolg so wichtig.

Vor dem Spiel gegen Harsefeld war die Lage in Hedendorf angespannt. Die Niederlagen wurden analysiert. Die Trainingseinheiten wurden intensiviert. „Am Samstag zählen nur drei Punkte“, sagte Trainer Björn Stobbe. RW Cuxhaven war bis auf fünf Zähler herangekommen und hat ein Spiel weniger.

„Wenn man sich so eine Ausgangslage erarbeitet hat wie wir, will man nicht Zweiter werden“, sagt Björn Stobbe. Mit 17 Siegen in Folge marschierten die Hedendorfer vorne weg. Dann folgte ein 1:1 bei der SG Stinstedt. Mit dem anschließenden 6:0-Heimsieg gegen die SG FAW schien der Tabellenführer sofort wieder in der Spur zu sein. Doch der Titelkampf wurde wieder immens spannend, weil die VSV beim MTV Hammah (1:5) und beim TSV Eintracht Immenbeck (1:3) verloren.

Die Niederlage im Nachbarschaftsduell „tat immens weh“, sagt Stobbe. Diese relativierte auch seinen Druckabfall nach der ersten Saisonniederlage in Hammah. Im ersten Moment habe diese ihn ein wenig erleichtert, gesteht Stobbe. „Ich habe so eine Siegesserie noch nie erlebt und der Druck wurde immer größer, es war brutal, die Jungs immer wieder zu motivieren“, gibt Stobbe einen Einblick ins Trainerinnere. In Hammah dachte er nur, „jetzt sind wir auch mal menschlich“.

Dafür gibt es natürlich fußballerische Gründe

Mit Marian Breuling hat ein Mittelfeldstatiker die VSV Richtung Hamburger Landesliga verlassen. Das hat berufliche Gründe. Breuling war den Hedendorfern aus Süddeutschland, wo er schon Verbands- und Landesligaerfahrung sammelte, zugeflogen. „So einen Spieler können wir nicht ersetzen“, sagt Stobbe.

Das gilt auch für Denis Kodra, der sich beim 17. VSV-Sieg einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Es ist sein zweiter. Die Laufbahn scheint in Gefahr. „Das ist ganz, ganz bitter“, sagt Stobbe. Kodra (18) kam wie Max Dembski und Timon Bode aus der A-Jugend des VfL Güldenstern Stade. Sie spielten sich alle in die Stammmannschaft.

Zudem ist Leistungsträger Felix Arlt nicht ganz auf seiner Schaffenshöhe und mit seinen Leistungen selbst unzufrieden, wie Stobbe sagt. Berufsbedingt kann Arlt nicht regelmäßig trainieren und spielen. Ab der kommenden Saison steht er gar nicht mehr zur Verfügung.

Das Spiel beginnt gleich mit personellen Problemen

Verteidiger Marco Tobaben verletzte sich während der Vorbereitung aufs Spiel. Für ihn rückte Timo Knitsch nach, der wiederum nach 15 Minuten verletzt rausmusste.

Das hinderte den Gastgeber aber nicht an seiner Mission, sich vor dem anstehenden Topspiel bei RW Cuxhaven das nötige Selbstvertrauen zu holen. „Mit dem ersten Tor war das Spiel gefühlt schon entschieden“, sagt Stobbe. Da sei das Spielglück, das zuletzt gefehlt hatte, wieder auf der VSV-Seite gewesen. „So einen Strahl haben wir gebraucht“, so Stobbe. Der „Strahl“ wurde von Rico Stahl aus mehr als 20 Metern abgefeuert. Ein Traumtor nach guter Kombination.

Kurz darauf traf Jan-Hendrik Scheppeit mit einem Schlenzer ins lange Eck ebenso traumhaft zum 2:0. Timon Bode und Felix Arlt nach einer Ecke machten schon vor der Pause mit dem 3:0 und 4:0 alles klar. „Das war eine rundum gute Leistung“, befand Stobbe.

Hedendorf betreibt Chancenwucher und ist dennoch zufrieden

In der zweiten Halbzeit blieben die Hedendorfer das spielbestimmende Team. Allein Scheppeit hätte drei weitere Tore machen müssen, scheiterte einmal auch am Pfosten. Die VSV hatten Chancen für einen Kantersieg. Es wurde letztlich ein 5:0-Sieg, weil zumindest Bode noch einmal traf.

Stobbe wollte den vergebenen Chancen nicht nachtrauern. „Das Spiel war gut für unser Selbstvertrauen“, sagte er. Psychologisch wichtig seien diese drei Punkte. „Die Erleichterung ist riesig“, so Stobbe. Nun steht das Topspiel am kommenden Spieltag an.

Fakt ist aber auch: Sollte RW Cuxhaven alle seine verbleibenden Spiele gewinnen, ist der VSV-Konkurrent Meister. Hedendorf braucht also im direkten Duell wieder eine solche Topleistung wie gegen Harsefeld und sollte punkten.

Aufrufe: 014.4.2024, 10:00 Uhr
Tageblatt/Jan BröhanAutor