2024-05-02T16:12:49.858Z

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Offensivallrounder David Philipp (r.) könnte beim TSV 1860 München schon bald Albion Vrenezi (l.) ersetzen.
Offensivallrounder David Philipp (r.) könnte beim TSV 1860 München schon bald Albion Vrenezi (l.) ersetzen. – Foto: IMAGO/Eibner/Sven Simon

Vrenezi vor Abschied – Neuer Zehner für den TSV 1860 im Anflug

Löwen vor Umbruch

Der TSV 1860 München hat David Philipp von Viktoria Köln ins Auge gefasst. Ersetzt er Albion Vrenezi? Der Vertrag des Kosovaren läuft aus.

München – Zuletzt kam er wieder regelmäßig als Joker zum Einsatz, leistete gegen Saarbrücken sogar seinen Beitrag zum späten Ausgleich. Mit einer gefühlvollen Ecke servierte Albion Vrenezi den Ball, den Nachwuchsspieler Tim Kloss zum 1:1 ins Netz köpfelte. Es war seine 17. Torbeteiligung im 60. Drittligaeinsatz für den TSV 1860 München. Allzu viele werden trotzdem nicht hinzukommen, denn die Löwen planen mal wieder einen kleinen Umbruch, auch auf Vrenezis Position(en).

Wie aus dem Westen zu hören ist, hat der Tabellen-14. aus München-Giesing einen neuen Offensivallrounder im Auge: David Lennart Philipp von Viktoria Köln, gerade 24 geworden – mit einer spannenden Vita. Ausgebildet bei Werder Bremen, dort für ein Jahr in die niederländische Eredivisie ausgeliehen (17 Einsätze für Den Haag, zwei Tore), und seit 2021 in Köln. Bei der Viktoria wurde der technisch beschlagene Angreifer 73-mal in der 3. Liga eingesetzt, kam dabei auf 15 Tore und zehn Assists. Auch in der laufenden Saison war Philipp gut dabei (21/4/6), ehe ihn ab Februar hartnäckige Leistenprobleme ausbremsten. „RevierSport“ berichtete zuerst vom Interesse der Löwen. Unsere Zeitung weiß: Die Spur zu Philipp ist heiß, denn 1860 hat sich sehr frühzeitig um den Spieler bemüht, der wegen seines auslaufenden Vertrags auch bei höherklassigen Clubs auf dem Zettel steht (u.a. Magdeburg).

Vrenezis Vertrag beim TSV 1860 München läuft aus

Da der Vertrag mit Vrenezi ausläuft und beide Seiten zuletzt nicht mehr sonderlich zufrieden waren, bietet es sich für 1860 an, einen neuen Offensiv-Impuls zu setzen. Bei der Viktoria wurde Philipp zumeist als alleinige Spitze eingesetzt – um ihn herum kreisten wendige Spieler wie Luca Marseiler. Wie Vrenezi kann der frühere DFB-Auswahlspieler (U 18, 19) aber auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden – oder eben zentral. Fun fact: Als Florian Kohfeldt Chefcoach bei Werder Bremen war, durften in der Saison 2018/19 sowohl Philipp als auch Abdenego Nankishi (damals U 17) ins Training der Profis reinschnuppern, sogar bei einigen Testspielen war Philipp dabei. Ursprünglich war sogar geplant, ihn im Bundesligakader 2019/20 mitlaufen zu lassen, der Durchbruch blieb ihm dort allerdings verwehrt. Die Konkurrenz im Angriff dürfte bei gestanden Profis wie Pizarro, Füllkrug, Selke oder Osako zu groß gewesen sein.

Für Philipp wäre 1860 eine gute Bühne, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Für 1860 wiederum wäre seine Verpflichtung ein weiterer Mosaikstein im Kaderpuzzle von Sportchef Christian Werner. Bislang steht offiziell nur fest, dass Kapitän Jesper Verlaat bleibt, während Fynn Lakenmacher weiterzieht (Darmstadt). Eine mögliche Startelf für die neue Saison könnte so aussehen: Hiller – Reich, Verlaat, Reinthaler, Kwadwo – Kloss, Frey – Schröter, Guttau, Philipp – Zwarts. Gar nicht so schlecht für einen Verein, der seinen Etat eindampfen muss (auf 4,5 Mio.). Nähere Informationen gibt es vielleicht schon am Dienstagabend – dann wollen die Geschäftsführer Werner und Oliver Mueller im Rahmen einer 100-Tage-Bilanz Einblick geben, welche Ziele bei 1860 künftig möglich sind. Der Titel der um 19 Uhr startenden Veranstaltung klingt vielversprechend: „Der neue Biss der Löwen“. (Uli Kellner)

Aufrufe: 023.4.2024, 08:22 Uhr
Uli KellnerAutor