2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Stefan Rauch

Vorne ist’s luftig, hinten richtig eng

In der Fußball-Kreisliga A 2 streiten sich vor allem Welzheim und Unterweissach um den Titel. Kleinaspach/Allmersbach und Steinbach müssen auf Ausrutscher des Führungsduos hoffen. Gleich acht Klubs bangen um den Ligaverbleib.

Die Bezirksreform des Württembergischen Fußballverbands wirft auch in der Kreisliga A 2 ihre Schatten voraus. In der Bezirksliga Rems-Murr sind es derzeit die Teams auf den letzten vier Tabellenplätzen, die sich nicht für die neue Bezirksliga Rems-Murr-Hall qualifizieren. Dazu zählen der TSV Sulzbach-Laufen und der TSC Murrhardt. Deshalb muss in der Kreisliga A mit einem verschärften Abstieg gerechnet werden. Momentan sind es vier Klubs, die am Saisonende in die Kreisliga B runtermüssen.

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Die Titelkandidaten

Der FC Welzheim führt die Liga mit 39 Punkten an. Mit zwölf Siegen, drei Punkteteilungen und nur einer Niederlage überwintert der Vizemeister der vergangenen Saison auf dem Platz an der Sonne. Drei Zähler beträgt der Vorsprung auf den SV Unterweissach. Weitere Kandidaten im Kampf um die Meisterschaft sind die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach und der SV Steinbach, die es jeweils auf 31 Punkte gebracht haben. Mit seinen 29 Zählern darf bei viel gutem Willen auch der VfR Murrhardt als Fünfter noch zu den Titelanwärtern gezählt werden. Die Verantwortlichen des VfR sehen das aber etwas anders.

FC Welzheim „Wer Tabellenführer ist, der sollte im Großen und Ganzen zufrieden sein“, erklärt Kim Schmidt. Das 3:3 zum Abschluss des Jahres gegen Aufsteiger Fichtenberg hat dem früheren Torjäger des SV Allmersbach und jetzigen FCW-Spielertrainer aber nicht geschmeckt. Auch weil seine Elf schon zu Beginn der Saison gegen Fichtenberg nur 3:3 spielte. Für den 31-Jährigen steht fest: „Fußballerisch können und müssen wir uns noch steigern.“ Schließlich gilt es für Welzheim, die Spitze zu verteidigen. Wobei Schmidt sagt: „Ein Aufstieg ist bei uns kein Muss, wenn es aber klappt, dann wäre es schön.“ Positiv sei, dass einige Langzeitverletzte zurückkehren. Dazu zählt der Spielertrainer selbst. Nach dem Schien- und Wadenbeinbruch, den er vergangene Saison noch im Trikot der Allmersbacher Landesligaelf erlitt, steht er vielleicht schon zu Beginn der Rückrunde wieder zu Verfügung. Dasselbe gilt für die Mittelfeldspieler Hakan Bezirgan und David Baier.

SV Unterweissach „Grundsätzlich bin ich mit der Hinrunde ganz zufrieden. Wir haben nach dem Abstieg einen sehr guten Auftakt gehabt und gegen sämtliche Aufstiegsanwärter gepunktet“, erklärt Ralf Noack. Den Sportvorstand des SVU schmerzen jedoch die zwei Niederlagen gegen Sulzbach und Erbstetten. Den Dreipunkterückstand auf Tabellenführer Welzheim findet Noack okay. „Anfang der Rückrunde können wir im direkten Duell mit Welzheim gleichziehen“, hofft der SVU-Funktionär auf einen Dreier im Topduell. Ein gutes Zeugnis stellt Noack seiner Defensivabteilung aus, „die die ganze Hinrunde stabil gestanden ist und nur wenige Gegentreffer kassierte“. An der Chancenauswertung im Offensivbereich lässt sich seiner Meinung nach aber noch arbeiten. Für Noack gibt es nach der Winterpause nur eines: „Wir wollen in der Tabelle oben dranbleiben und um den direkten Wiederaufstieg mitspielen.“

Spvgg Kleinaspach/Allmersbach „Wir hatten schon ein wenig Sorgen. Nach dem Abstieg war für viele unklar, wie sich das für die Entwicklung zwar sehr wertvolle, aber auch von Negativerlebnissen geprägte Bezirksliga-Jahr auf die Köpfe der Spieler auswirkt“, gesteht Steven Schöffler. Nun weiß das Mitglied der Sportlichen Leitung: „Wir spielen bisher eine sehr engagierte, solide und dadurch auch erfolgreiche Runde.“ Schöffler weist mit Stolz darauf hin, „dass wir seit nunmehr sieben Spielen in Folge ungeschlagen sind“. Bis auf eine Punkteteilung gegen Tabellenführer Welzheim wurden all diese Begegnungen gewonnen. Das zu Saisonbeginn ausgerufene Ziel, eine sorgenfreie Runde spielen zu wollen, wird angesichts des positiven Verlaufs ein wenig korrigiert. Schöffler sagt nun „guten Gewissens, dass der Tabellenstand für uns selbstverständlich Ansporn genug ist, diesen mindestens mal zu verteidigen und in den Top Fünf abschließen zu wollen.“

SV Steinbach Beim Weissacher und Kleinaspacher Mitabsteiger SV Steinbach sind die Verantwortlichen nicht ganz so zufrieden. Dabei ist der SVS punktgleich mit den Aspachern und nur wegen der schlechteren Tordifferenz Vierter. Talha Ünal, der mit Philipp Heller das Trainerduo des Ex-Bezirksligisten aus dem Backnanger Stadtteil bildet, sagt: „Die Hinrunde lief leider nicht immer glatt für uns. Unerwartete Niederlagen gegen die unteren Teams waren sehr ärgerlich.“ Ünal weiß einerseits, dass „wir sehr gute Spiele abgeliefert haben“, fordert andererseits aber: „Wir müssen unsere individuellen Fehler minimieren.“ Wenn das gelingt, dann glaubt der Trainer daran, dass seine Elf „weiterhin oben mitmischt und Welzheim jagen kann“.

VfR Murrhardt „Wir sind nicht zufrieden, denn wir wollten oben mitspielen, aber das ist nur zu Beginn der Saison gelungen. Wir dominieren spielerisch häufig den Gegner und schlagen daraus kein oder zu wenig Kapital“, kritisiert Daniel Frank seine Mannschaft. Der VfR-Spielleiter hat erkannt, „dass unser Verhältnis von Ballbesitz und dem Erspielen von Torchancen nicht zu den Ergebnissen passt“. Er lobt jedoch die „tolle Moral“ seiner Spieler. Den Titelkampf hat Frank abgehakt. „Wir versuchen nun, das Maximale aus der Saison rauszuholen.“ Er freut sich auf die Rückkehr von Marcel Baker, bedauert aber den Abgang von Alpay Yildiz zum TAHV Gaildorf.

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Das Mittelfeld

Gerade mal drei Teams bilden den Übergang vom Vorderfeld zum Tabellenkeller. Wobei auch der FV Sulzbach, der FSV Weiler zum Stein und der TSV Sechselberg nur vier sowie drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben.

FV Sulzbach Beim FVS wurden die Erwartungen bisher weitgehend erfüllt. „Die Liga fordert die darin spielenden Vereine schon heraus“, gesteht Sulzbachs Guido Sacre. Der Sportliche Leiter des Aufsteigers erzählt zwar von „verlorenen Spielen, die wir hätten gewinnen müssen“, sagt aber auch: „Das neue Trainerduo Michael Butrej und Volker Neumann arbeitet hervorragend, konzeptionell und strukturiert.“ Zudem erklärt Sacre: „Die Zugänge Dominik Neumann und Marcel Bruckmann ergänzen und bereichern das eingespielte Team, die Eigengewächse Melvin Krötz und Yannik Gawel entwickeln sich weiter, Timo Maurer und Angel Stanchev kratzen an der Tür.“ Sacre geht optimistisch ans zweite Halbjahr heran. „Wenn wir bis zum Ende der Runde unser wahres Potenzial abrufen und die jetzige Tabellensituation stabilisieren, ist mehr als das Saisonziel erreicht.

FSV Weiler zum Stein Der vor Saisonbeginn hoch gewettete FSV überwintert nur auf Rang sieben. „Wir sind etwas enttäuscht. Letzte Saison schlossen wir die Hinrunde als Dritter ab, gemessen daran ist die momentane Platzierung mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, ernüchternd“, erklärt Patrick Dietrich. Als Topwert bezeichnet der Abteilungsleiter zwar die 51 erzielten Treffer, aber die 43 Gegentore sind zu viel. „Unser Fokus liegt darauf, den Abstand auf die Abstiegsränge zu vergrößern“, sagt Dietrich. Nicht mehr im Kader des FSV befindet sich Kadir Akyüz, der sich dem TSC Kornwestheim (Kreisliga A, Enz-Murr) angeschlossen hat.

TSV Sechselberg Ebenfalls 21 Punkte hat der Tabellenachte aus Sechselberg. „Wir hatten eine richtig gute Vorbereitung und einen Topstart in die Saison. Aber da ereilte uns das Verletzungspech und wir mussten zeitweise bis zu zwölf Spieler ersetzen. Das kompensiert keine Mannschaft“, begründet Torsten Tänzer den zwischenzeitlichen Negativlauf seines Teams. Der TSV-Abteilungsleiter ist aber zufrieden darüber, „dass wir mit dem Trainerwechsel von David Bohn zu Martin Weller und der Rückkehr einiger Verletzter wieder Boden gutmachen konnten“. Für Tänzer sind ein einstelliger Tabellenrang und der Nichtabstieg nach wie vor das erklärte Ziel. „Dabei hoffen wir, dass weitere verletzte Spieler, wie Lukas Krawtschuk, Sebastian Schmölzer, David Bohn, Dominik Röder oder David Kreisz ebenfalls möglichst rasch zurückkehren.“

Die Abstiegszone

Die richtig stark gefährdete Zone beginnt schon beim Neunten TSV Althütte (19 Punkte). Genauso viele Zähler haben der Große Alexander Backnang und Aufsteiger Fichtenberg. Mit jeweils 18 Punkten folgen die SVG Kirchberg und die SKG Erbstetten sowie mit 17 Zählern der SV Allmersbach II (17). Abgeschlagen sind nur Urbach II (11) und Gaildorf (4).

TSV Althütte Steffen Klauss spricht von einem „sehr durchwachsenen ersten Halbjahr“. Coach Peter Hogh und der spielende Co-Trainer Philipp Hogh verabschiedeten sich dann auch bereits in der Vorrunde. Wobei Abteilungsleiter Klauss vor allem die Personalsituation für die missliche Lage verantwortlich macht. „Wir hatten vor allem in der Offensive viele Abwesende und Verletzte“, erklärt er und hofft, dass „sich die Situation nach der Winterpause bessert und dass wir möglichst rasch die nötigen Punkte sammeln“. Klar ist für Althüttes Fußballboss, dass für die Elf von Spielertrainer Michl Bauer der Zug nach vorne längst abgefahren ist. Klauss weiß: „Wir müssen nach hinten schauen, sonst nichts.“

SKG Erbstetten „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf überhaupt nicht zufrieden, da wir eindeutig zu wenig Punkte geholt haben, obwohl wir häufig die Möglichkeit hatten, Spiele erfolgreicher zu gestalten“, lautet das Urteil von Torsten Greiner. Dem SKG-Abteilungsleiter sind die schwankenden Leistungen seiner Elf ein Dorn im Auge. „Hochverdienten und überraschenden Siegen gegen die Spitzenteams aus Steinbach und Unterweissach stehen viele Niederlagen oder Punkteteilungen gegen Teams gegenüber, die wir eigentlich besiegen mussten.“ Greiner hofft auf Besserung im neuen Jahr. „Wir wollen in der Tabelle auf alle Fälle noch ein gutes Stück hochklettern.“ Mithelfen soll Yannic Denzinger, der nach einem halben Jahr beim Bezirksligisten SG Oppenweiler-Strümpfelbach zurückkehrt.

SV Allmersbach II „Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich ganz und gar nicht zufrieden. Wir hatten zu viele Spiele, die wir durch Unkonzentriertheit verloren haben“, ärgert sich Manuel Mrasek. Der Allmersbacher Trainer hofft, dass sich die zum Ende der Hinrunde angehäuften verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle nicht mehr wiederholen. Mit einigermaßen Vollbesetzung will er dann mit seiner Mannschaft nach der Winterpause wieder voll durchstarten. Zumal die Moral passt: „Mir hat der Zusammenhalt im Team gut gefallen und da bin ich sehr stolz auf die Jungs.“

Mitte Februar geht’s weiter

Die Auswahl Zu Wort kommen in der Zwischenbilanz die Vereine, die auf unsere Rundmail geantwortet haben. Nicht gemacht haben das der Große Alexander Backnang, die SK Fichtenberg, die SVG Kirchberg, der SC Urbach II und der TAHV Gaildorf, deren Vertreter sich offensichtlich im tiefen Winterschlaf befinden.

Der Wiederbeginn Den Anfang im neuen Jahr machen die Kellerkinder Urbach und Gaildorf mit dem Nachholspiel am 18. Februar. Offiziell geht’s eine Woche später los.

Aufrufe: 028.12.2023, 20:45 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Dieter GallAutor