2024-05-02T16:12:49.858Z

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Alle auf einen: Nach Georg Kutters Freistoß-Hammer wird der Torjäger von seinen Mitspielern beinahe erdrückt.
Alle auf einen: Nach Georg Kutters Freistoß-Hammer wird der Torjäger von seinen Mitspielern beinahe erdrückt. – Foto: am

Vor 800 Zuschauern – Drachen stürmen an Tabellenspitze und schwärmen von Habach: „Überragend“

2:0-Erfolg im Derby

Murnau gewinnt beim ASV und darf sich Spitzenreiter der Bezirksliga Süd nennen. TSV-Trainer Wagner schwärmte anschließend von der Habacher Kulisse.

Habach – Einen Wunsch hatten die Murnauer Fußballer nach ihrem Sieg zu erfüllen. Ihr Trainer, ein Habacher, wollte unbedingt an Ort und Stelle, also in der Heimat, verweilen und im Vereinsheim des ASV feiern. Nach diesem Ergebnis musste er dazu niemanden überreden, sie taten’s von alleine. Außerdem sollten die jungen Murnauer Burschen beweisen, „dass sie auch da mithalten können“, scherzt Martin Wagner.

TSV Murnau neuer Spitzenreiter der Bezirksliga Süd

Egal wie es sportlich um den Gegner aus Habach bestellt ist, im Feiern sind sie nach wie vor die Könige der Bezirksliga. Der erste Teil des langen Samstags ging an den TSV, den neuen Tabellenführer der Klasse. Mit einem 2:0-Sieg vor etwa 800 Zuschauern schob sich Murnau auf Platz eins.

Das war zwar nur eine Randnotiz, fügte sich aber ein in diesen perfekten Tag. Nach dem Schlusspfiff, als sich die grüne Wand hinter der Murnauer Bank auf dem Platz ausbreitete, musste Martin Wagner erst mal feststellen, wie komisch sich das anfühlte, als Habacher gegen Habach in Habach zu gewinnen. Alleine schon die Gästekabine zu betreten, auf der Gästebank zu sitzen, „ist gewöhnungsbedürftig“.

Für den Rest, für dieses Fußballfest, findet er nur Superlativen: „Ich fand’s überragend.“ Beinahe zu vergleichen mit einem Aufstiegsspiel. Parkplätze an der Anlage gab’s schon eine halbe Stunde vor Anpfiff keine mehr. 700 zahlende Zuschauer zählte der ASV, hinzu kamen viele Kinder, Helfer und Reservespieler, das wahre Aufkommen lag also bei über 800 Gästen. „Es macht so viel Spaß in Habach vor dieser absolut coolen Kulisse“, schwärmt Wagner, ein Kind des Dorfes.

„Ich mache mir keine Sorgen um die Habacher“: TSV-Coach mit Lob für den Gastgeber

Habach stieg mit Verve in die Zweikämpfe, goutiert vom Publikum und nie unfair. So viel taktische Manöver hatte Markus Vogt, der ASV-Trainer, nicht zu ziehen, sein Team musste mit Emotion das spielerische Defizit ausgleichen, das war klar. „Wenn die so spielen wie heute, mache ich mir keine Sorgen um die Habacher“, lobt Martin Wagner. Dieses Gefecht zwischen feiner Klinge und wild geschwungenem Säbel verlief nach Chancen recht ausgeglichen. Wobei Habach wohl mehr Schüsse Richtung Tor abfeuerte, der TSV hatte dafür die gefährlicheren Versuche.

Die unterhaltsame erste Hälfte hätte 0:0 enden müssen. Nur hat Murnau einen Georg Kutter – und Habach nicht. Sein Freistoßtor in der 45. Minute traf Habach ins Mark. Und es hatte eine Vorgeschichte. Zum Freistoß aus etwa 18 Metern kam es nach einem Handspiel.

Zuvor hatte Wagner schon zweimal im Strafraum laut Hand reklamiert. „Für mich waren alle drei Situationen klar.“ Selbst im Habacher Lager fand sich mancher, der diese Ansicht teilte. Einen Elfer „hätte ich mir schon erhofft“, räumt Wagner ein. Mit dem Resultat konnte er dann aber gut leben. Anstelle von Tadeus Henn, der in der Vorwoche einen Freistoß versenkt hatte, trat Kutter an. „War eher Position für einen Rechtsfuß“, erklärt der Coach. Wucht und Präzision stimmten bei Kutters Hammer.

Julian Perl überzeugt als Schiedsrichter

Um das an dieser Stelle noch klar zu stellen: Schiedsrichter Julian Perl war genau der richtige Mann für dieses Derby. Gute Pfiffe, klare Linie, keinen Deut zu kleinlich, stark in der Kommunikation, nicht auszudenken, was in diesem Brutkasten an Gefühlen passiert wäre, wenn der Verband die Personalie falsch besetzt hätte.

Auch bei der heikelsten Szene aus Habacher Sicht lag er richtig. Den Fehlpass des Murnauers Manuel Diemb fing Maximilian Kalus vom ASV ab, steuerte Richtung Tor. Verteidiger Philip Jarosch traf erst den Fuß, praktisch im selben Moment den Ball. Von „Spielglück“ sprach Wagner später, auch in Bezug auf einen Lattentreffer des ASV. „So ist das, die stehen hinten drin.“

Sein Team entschied die Partie mit dem Treffer von Offensivkraft Konstantin Ott. Weitere hätten folgen können. Aber man muss sich stets vorhalten, es ist erst Oktober. Der Aufstieg wird im Frühjahr ausgekartelt. Es muss noch Raum zur Verbesserung geben.

Aufrufe: 023.10.2023, 13:18 Uhr
Andreas MayrAutor