2024-05-02T16:12:49.858Z

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In Jubelpose darf der FC Schwaig Nils Wölken immer wieder seit 2013 bewundern.
In Jubelpose darf der FC Schwaig Nils Wölken immer wieder seit 2013 bewundern. – Foto: Dominik Findelsberger

Von der A-Klasse in die Landesliga: SF Schwaig verliert Urgestein Nils Wölken

„Der ist von Liga zu Liga kontinuierlich besser geworden.“

In circa zehn Jahren stieg man viermal gemeinsam auf. seine komplette Karriere im Herrenbereich verbrachte er beim SF Schwaig. Nun geht er.

Schwaig – Er ist 28 Jahre jung, aber als Spieler beim FC Schwaig eines der wichtigsten Bestandteile der Erfolgsgeschichte in den vergangenen zehn Jahren. Zum Ende dieser Saison verlässt nun Nils Wölken die Sportfreunde und wird spielender Co-Trainer beim Kreisligisten SV Walpertskirchen.

„Da geht nach Markus Straßer noch einer mit Schwaiger DNA von Bord“„, sagt Anton Scheckenhofer, bis zum Aufstieg in die Bezirksliga lange Jahre Fußballchef in Schwaig. „Ich habe öfter gesagt, der Nils war meine beste Verpflichtung. Der ist von Liga zu Liga kontinuierlich besser geworden“, blickt Scheckenhofer zurück. Er erzählt, dass er Nils angerufen hat: „Ich habe mich nochmal bei ihm bedankt und ihm gesagt, dass ich Verständnis für seine Entscheidung habe.“

Schwierigkeiten, die Selbstständigkeit und Fußball unter einen Hut zu bekommen

Wölken ist studierter Trainingswissenschaftler und Fitnesscoach. „Ich bin selbstständig und muss mit meinen Kunden arbeiten, wenn andere frei haben oder eben beim FC Schwaig Fußballtraining ist“, erklärt Wölken. „Die Trainingszeiten und auch immer mehr Freitagabendspiele sind mit meinen Arbeitszeiten einfach schlecht zu kombinieren, ich bin viel zu Terminen unterwegs und arbeite auch für Studios und ein Rehazentrum“, beschreibt er die Umstände, die Landesliga-Fußball für ihn zuletzt sehr schwierig gemacht haben.

Ein Vollblutfußballer ist Wölken, das beweist er bereits seit 2013 in nunmehr 218 Spielen im Trikot des FC Schwaig. „Mit Trainer Ben Held hatte ich besprochen, dass ich da bin, wenn ich gebraucht werde und es mit Training klappt“, erzählt er.

Zuletzt funktionierte es sogar sehr gut. Held hatte vor dem Forstinning-Spiel angekündigt, „dass der Nils wieder öfter im Training war und sehr gut drauf ist“. Zwei Siege, ein Remis – Wölken war stets in der Startformation „und Spiele wie beim Sieg gegen Pullach möchte ich noch einige genießen“.

Schwaiger Urgestein Nils Wölken

Als 17-Jähriger war er aus dem Altenerdinger Nachwuchs 2013 nach Schwaig zum Absteiger in die A-Klasse zurückgekehrt. Laut Fupa-Datenbank hat er beim Wiederaufstieg 15 Tore geschossen, laut BFV waren es sogar 18. „Dann haben sie mir drei geklaut“, meint er ganz überrascht.

„In der Kreisliga hatten wir in Scheyern keinen Außenverteidiger, dann bin ich zurückgegangen, wir haben zu Null gespielt, und inzwischen fühle ich mich vor der Abwehr sehr wohl“, erklärt er seinen Wandel vom Torjäger zum Abräumer. Wölken ist inzwischen als Einziger aus dem einstigen A-Klassen-Team noch dabei. Ein Tor gelang ihm in der Landesliga, und das war mit dem 2:1-Siegtreffer im Eröffnungsspiel dieser Saison gegen Hallbergmoos ein ganz besonderes.

Er möchte vor allem die jungen Spieler fördern

Jetzt geht’s nach Walpertskirchen zum aktuellen Kreisliga-Zweiten und vielleicht sogar die Bezirksliga. Auch Nils Wölken traut dem SVW den Aufstieg zu: „Ich möchte dort den vielen jungen Spielern nicht nur in puncto Fitness, sondern auch in Spielorganisation etwas vermitteln.“ SVW-Coach Sepp Heilmaier ist begeistert, „auch weil mein Co Tom Geiger pausieren will und Athletik-Coach Josef Göss nur alle 14 Tage Zeit hat“.

Der Kontakt war über SVW-Keeper Stefan Gröppmaier zustande gekommen. Der wechselte während der vergangenen Saison von Schwaig nach Walpertskirchen, wo er auch wohnt. Wölken ist nicht nur Gröppmaiers Fitness-Coach, sondern auch mit ihm gut befreundet.

Und was sagt der FC Schwaig? „Auch wenn es weh tut, ist es für mich nachvollziehbar“, gibt Fußball-Chef Wolfgang Lang zu. Er habe es zuletzt auch mitbekommen, „wie schwierig es für Nils war, Beruf und Landesligafußball unter einen Hut zu kriegen“. Lang weiß, „dass Walpertskirchen so jemanden für seine junge Truppe gesucht hat. Kaum Freitagabendspiele und etwas spätere Trainingszeiten kommen ihm dort auch entgegen.“ Lang freut, „dass der Nils, der sich bei uns fußballerisch so riesig entwickelt hat, die Abteilung Gymnastik & Fitness weiter aktiv leitet“. (Helmut Findelsberger)

Aufrufe: 011.4.2024, 08:49 Uhr
Helmut FindelsbergerAutor