2024-06-17T07:46:28.129Z

Querpass
Vor einem Jahr nach dem Gewinn des Kreispokals noch himmelhochjauchzend, jetzt ziemlich geknickt: Der amtierende Cupsieger SV Gonzerath muss runter in die B-Klasse.
Vor einem Jahr nach dem Gewinn des Kreispokals noch himmelhochjauchzend, jetzt ziemlich geknickt: Der amtierende Cupsieger SV Gonzerath muss runter in die B-Klasse. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Vom Pokalsieger zum Absteiger ​

Kreisliga A8: Nach einem Seuchenjahr steht bereits einen Spieltag vor Schluss fest: Der SV Gonzerath muss den bitteren Gang in die B-Klasse antreten. Wie die Personalplanungen für die neue Runde aussehen ...​

Nach vier Jahren in der höchsten Kreisklasse steigt der SV Gonzerath in die B-Liga ab. Nach einem „Seuchenjahr“, wie Vorsitzender David Schmitt die Saison bezeichnet, können die Hunsrücker maximal nur noch auf den drittletzten Tabellenplatz kommen. ​

Die Probleme fingen bereits in der vergangenen Saison an, wurden vom Kreispokalsieg gegen die SG Laufeld/Buchholz allenfalls kaschiert. „Wir hätten auch da schon absteigen können. Im Rheinlandpokal haben wir noch überzeugen können, haben beispielsweise beim 4:2 gegen Bezirksligist Zeltingen-Rachtig ein super Spiel gemacht. Die Kaderbreite war unzureichend, und den jungen Spielern hat die Erfahrung gefehlt“, nennt Schmitt die Hauptgründe für den Absturz. ​

Kevin Kohl zog es im vergangenen Sommer zurück nach Hilscheid/Gielert, Nico Keller nach Longkamp. Björn Schwarz und Nico Roth hörten auf. Beide waren in den Jahren zuvor Garanten für 20 und mehr Tore. Hinzu kam, dass Niklas Donell und Jonathan Engel gar nicht mehr gespielt haben. „Der Aderlass war schon extrem. Hinzu kamen der relativ kleine Kader sowie Verletzungssorgen von Leistungsträgern“, wusste auch Trainer Bernd Reitz von Beginn an um eine schwierige Spielzeit. So habe der SVG den Klassenverbleib quasi schon in der Hinrunde verspielt. „Die Rückrunde war bis auf die 0:9-Klatsche gegen Haag okay“, sagt der 48-Jährige, der trotz des Abstieges für die kommende Saison zugesagt hat.​

Kevin Langlitz fehlte fast eine dreiviertel Saison (Hüftverletzung) lang, auch Anthony Pizzuti und Kevin Lengert waren wochenlang außen vor. Robert Toth hatte eine längere Rotsperre abzusitzen, und der junge Louis Klingel laborierte an den Folgen eines Bänderrisses. David Mettler, der in Zukunft kürzertreten will, zog sich immer wieder Zerrungen zu. ​

Vorsitzender Schmitt lobt den Zusammenhalt und die durchaus vorhandene Substanz im Team. „Wenn alle fit sind, haben wir eine gute Qualität, die zum Klassenerhalt gereicht hätte. Das Team ist absolut intakt, die innere Stabilität ist gegeben. Doch bereits zur Winterpause sah es ziemlich düster aus.“ So planten die Verantwortlichen bereits früh zweigleisig, obwohl es zwischenzeitlich einige bemerkenswerte Siege gab. „Wir haben in Enkirch, gegen Wittlich, Niederemmel und gegen Hetzerath gewonnen und auch aus fußballerischer Sicht einige richtig gute Spiele abgeliefert. Doch zum Schluss hat es leider nicht gereicht“, blickte der Vereinschef der „Besenbinner“ nochmals zurück.

Bernd Reitz sagt im Hinblick auf die neue Runde: „Nach Möglichkeit wollen wir direkt wieder nach oben. Wir haben mit der Integration der jungen Leute eine recht junge Mannschaft beisammen, die man weiter entwickeln kann.“ So sollen Talente, die bereits zu etlichen Einsätzen kamen, sukzessive nicht nur mehr Einsatzzeit bekommen, sondern zu Leistungsträgern reifen. Namen wie Luca Bernard, Nico Schürch, Elia Wilbert oder Max Thees stehen für die neue Spielergeneration am Gonzerather Schackberg. Hinzu kommen mit den noch für eine Saison in der A-Jugend spielberechtigten Noah Herlach und Mats Klingel (Torwart) vielversprechende Hoffnungsträger, die ihre Spuren schon hinterlassen haben. Herlach hat in vier Spielen bereits vier Mal getroffen, Klingel stand in fünf Partien im Tor.

Bis auf Lengert, der zur SG Baldenau zurück wechselt, hat man bis jetzt keine Abgänge zu verzeichnen. Weil auch Positiv zudem: Routinier Daniel Willems hat Lust darauf hat, weiterhin auf dem Platz zu stehen und Nico Roths Hüftbeschwerden sind abgeklungen. Seit Dezember fungieren Roth und Willems auch als Sportliche Leiter. Torjäger Roth trainiert zudem die BI des JFV Hunsrückhöhe Morbach in der Rheinlandliga.

In der letzten Partie in dieser Saison will man trotz des feststehenden Abstiegs noch mal Gas geben. „Altrich hat eine super Rückrunde gespielt, es wird schwer. Doch wir wollen uns von unseren treuen Zuschauern mit einem Sieg verabschieden und gewinnen. Bernd Reitz hat alle Spieler an Bord“, geht David Schmitt mit Zuversicht ins letzte Spiel der Saison, das am Sonntag, 15 Uhr, auf dem Schackberg angepfiffen wird.

Aufrufe: 024.5.2024, 22:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor