Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) will es so: Wer Regionalliga spielen möchte, muss bis spätestens Sommer 2025 über eine moderne, leistungsstarke Flutlichtanlage auf dem Hauptspielfeld verfügen. Das stellt kleinere Vereine vor große Herausforderungen - so auch das Überraschungsteam der laufenden Spielzeit, die DJK Vilzing.
Am Huthgarten ist man mit der Entscheidung des Verbands nicht glücklich. Deutliche Kritik an den Plänen äußert Vilzings Abteilungsleiter Roland Dachauer: "Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das mehr als grenzwertig. Wir reden hier von einer 400-Lux-Anlage, die auch TV-Übertragungen ermöglichen soll. Da sind wir dann bei rund 200.000 Euro, das wiederum sind rund 40 Prozent des Jahresumsatzes. Die Vereine werden ins wirtschaftliche Risiko gedrängt, werden allerdings bei der Finanzierung komplett alleingelassen."
Es bräuchte laut Dachauer seitens des Verbands Konzepte, wie das Geld zurückerwirtschaftet werden könnte. "Wenn der BFV Vereine schon auffordert, binnen so kurzer Zeit so viel Geld zu investieren, dann bräuchte es Ansätze wie beispielsweise einen TV-Vertag, damit Gelder an die Vereine zurückfließen. Solche Konzepte sehe ich allerdings nicht."
Vielmehr sei es aus Dachauers Sicht eher eine Grundsatzfrage: "Wo will die Liga hin? Die Regionalliga Bayern wurde einst als Königsklasse der Amateure gepriesen und vom Verband beworben. In einer Amateurliga brauchst du aber keine Flutlichtpflicht. Allerdings geht die Tendenz klar in die Richtung Professionalisierung, auch wenn es keiner laut ausspricht. Dann macht es Sinn, die Infrastruktur dafür zu schaffen. Die Frage lautet dann allerdings: Ist das Produkt Regionalliga wirklich so attraktiv? Ein seriöses Geschäftsmodell sehe ich dafür im Moment nicht."
Für Dachauer zeichnet sich immer mehr ein Trend ab: "Die Anzahl der Vereine, die Regionalliga spielen können, wird sich reduzieren. Man hat jetzt zur vierten Liga sehr hohe Hürden geschaffen. Die Vereine müssen quasi Eintrittsgeld zahlen - und das werden sich kleine Standorte nicht leisten können."
Dabei mussten Vereine schon bislang hohe Auflagen erfüllen, um in der offiziell höchsten Amateurklasse dabei sein zu können. "Wir haben in den letzten Jahren rund um das Sportgelände viel investiert, um die Vorraussetzungen zu schaffen. Beispielsweise mussten wir den sogenannten 'Gästekäfig" errichten, für die Zuschauer der Auswärtsteams. Nur dafür bist du schnell mal bei Ausgaben in Höhe von 70.000 bis 80.000 Euro", rechnet Dachauer vor.