2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Das Derby zwischen dem SC Wöthsee und dem TSV Hechendorf verspricht stets ein unterhaltsames Spiel
Das Derby zwischen dem SC Wöthsee und dem TSV Hechendorf verspricht stets ein unterhaltsames Spiel – Foto: Andrea Jaksch

Viertes Derby der Saison – Hechendorf will gegen SCW nächsten Schritt in Richtung Aufstieg gehen

A-Klasse

Der TSV Hechendorf empfängt den SC Wörthsee und könnte mit einem Sieg und gleichzeitiger Hohenpeißenberger Schützenhilfe den Aufstieg klarmachen.

Hechendorf/Wörthsee – Es ist Derby-Zeit – schon wieder. Am Samstag treffen der TSV Hechendorf und der SC Wörthsee bereits zum vierten Mal in dieser Saison aufeinander (15 Uhr, Schluchtweg). Unabhängig vom Tabellenstand ist es für beide Mannschaften immer ein besonderes Spiel. Zwischen den Vereinen herrscht eine gesunde Rivalität. „Wir fahren immer gerne zu unseren Freunden nach Hechendorf“, sagt SCW-Trainer Josef Wittenberger.

Sein Gegenüber, Tom Ruhdorfer, betont: „Wir kennen uns alle, und auch wir Trainer sind miteinander befreundet. Daher werden sich die Spieler nicht gegenseitig aus den Schuhen hauen.“

Sogar familiäre Bande bestehen zwischen den Klubs. Wittenbergers jüngerer Sohn, Jakob, läuft für Wörthsee auf, der ältere, Johannes, spielt beim Rivalen in Hechendorf, für den er bereits 13 Saisontore erzielt hat. Da Johannes im offensiven und Jakob im defensiven Mittelfeld beheimatet sind, werden beide sich am Samstag wohl des Öfteren begegnen.

Doch im Duell am vorletzten Spieltag der A-Klasse-Meisterrunde D zwischen Nachbarn, Freunden, Trainerkollegen und Brüdern geht es bei Weitem nicht nur um das Prestige. Gastgeber Hechendorf führt die Liga mit 21 Punkten an und könnte mit einem Sieg vor den erwarteten 150 bis 200 Zuschauern einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. „Wir wollen natürlich unbedingt die drei Punkte holen“, stellt TSV-Trainer Ruhdorfer unmissverständlich klar. Falls der zweitplatzierte SV Haunshofen (20 Punkte) zeitgleich beim TSV Hohenpeißenberg patzt, gäbe es sogar eine vorzeitige Aufstiegsfeier.

„Wir sind noch nicht stabil genug für den Aufstieg.“

Josef Wittenberger, Trainer des SC Wörthsee, glaubt nicht an einen Aufstieg in dieser Saison.

Wörthsee hat als Tabellendritter mit 18 Zählern nach der überraschenden 2:3-Pleite gegen den SV Bernried in der Vorwoche zwar nur noch Außenseiterchancen, rechnerisch ist aber sogar der erste Platz aus eigener Kraft noch möglich. Denn nach dem Derby trifft der SCW im abschließenden Saisonspiel auch noch auf Haunshofen. Mit zwei Auswärtssiegen würde der Tabellendritte beide Konkurrenten noch hinter sich lassen.

Coach Wittenberger glaubt daran aber nicht. „Wir müssen realistisch sein. Wir können mit dem zufrieden sein, was wir jetzt schon erreicht haben.“ Bereits nach dem 1:2 in Hohenpeißenberg vor drei Wochen, bei dem sich mit Tobias Schnabel, Niclas Hauser und Silas Shubert gleich drei wichtige Spieler schwer verletzten, hatte er verkündet, Wörthsee habe sich aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Nach dem 1:0-Sieg gegen die SG Söcking/Starnberg war die Hoffnung zurückgekehrt, die überraschende Niederlage gegen Schlusslicht Bernried war dann aber erneut ein herber Dämpfer.

„Wir sind noch nicht stabil genug für den Aufstieg. Als wir vor zwei Jahren übernommen haben, hatten wir einen Drei-Jahres-Plan. Wir hätten uns zwar gefreut, wenn es in dieser Saison schon geklappt hätte, aber ein weiteres Jahr müssen uns die Leute schon noch Zeit geben“, sagt Wittenberger. Für ihn steht jetzt schon fest, dass Hechendorf ein würdiger Meister wäre. Denn dass der Nachbar nicht schon durch ist, sei lediglich dem Pilotprojekt im Kreis Zugspitze geschuldet. „Sie hatten zur Winterpause schon zehn Punkte Vorsprung vor uns, dann wurden sie ihnen wieder weggenommen. Gut, dass das neue System bald wieder weg ist“, so der SCW-Trainer.

„Wir fahren nicht mit der weißen Fahne nach Hechendorf.“

Josef Wittenberger will trotz der geringen Aufstiegschancen unbedingt gegen den TSV gewinnen.

Nichtsdestoweniger werde seine Mannschaft am Samstag alles geben. „Wir fahren nicht mit der weißen Fahne nach Hechendorf“, kündigt Wittenberger an. Angesichts von insgesamt acht verletzungsbedingten Ausfällen werde eine „Notelf“ auflaufen, auch bei Toptorjäger Shubert (23 Saisontore) ist ein Einsatz nach seiner Rippenverletzung noch nicht möglich. Doch die A-Jugendlichen, die in die Bresche springen sollen, seien kein Kanonenfutter. „Es freut mich für sie, dass sie die Chance bekommen, bei so einem wichtigen Spiel vor so vielen Zuschauern dabei zu sein“, betont Wittenberger.

Ruhdorfer rechnet unabhängig von der vorzeitigen Verabschiedung seines Trainerkollegen aus dem Aufstiegskampf mit einem hoch motivierten Gegner. „Der Peppi sagt ja schon seit Wochen, dass sie nicht mehr im Aufstiegsrennen dabei sind. Aber sie werden trotzdem unbedingt gewinnen wollen.“

Entscheidend werde es sein, gut ins Spiel zu kommen. Das gelang dem TSV beim 5:0-Erfolg im ersten Derby dieser Saison. Bei den anderen beiden Spielen (3:1 für Hechendorf, 2:2-Unentschieden nach früher 2:0-Führung für Wörthsee) habe man sich jedoch extrem schwergetan. Anders als der SCW kann Ruhdorfer nahezu aus dem Vollen schöpfen. „Einige Spieler haben zwar leichte Blessuren, aber es sind ja nur noch zwei Spiele.“ (te)

Aufrufe: 017.5.2024, 17:04 Uhr
Tobias EmplAutor