2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
Beinahe hätte Christopher Rupp auch im letzten Spiel seiner Karriere ein Tor gemacht. Doch Sebastian Neef vom VfR Nierstein war schneller. 	Foto:  pakalski-press/Axel Schmitz
Beinahe hätte Christopher Rupp auch im letzten Spiel seiner Karriere ein Tor gemacht. Doch Sebastian Neef vom VfR Nierstein war schneller. Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Framersheim: Christopher Rupp sagt ade

Nahezu 17 Jahre stürmte der Framersheimer für den Bezirksligisten +++ Familie nun mehr im Fokus

Framersheim. Mancher rätstelte, warum die Fußballer vom TuS Framersheim in der für sie bedeutungslosen Partie gegen den VfR Nierstein so viel Dampf machten. Cotrainer Jonas Beckenbach klärte auf: „Wir wollten Christopher Rupp mit einem Sieg vom aktiven Fußball verabschieden“.

Aufgegangen ist der Plan nicht. TuS Framersheim verlor die Partie 0:2. Auf seine Kosten kam Rupp trotzdem. Ordentlich Beifall bekam der 35-Jährige, als ihm Jan Höngen mit der Auswechslung in der 88. Minute einen exponierten Abgang ermöglichte.

Mit Christopher Rupp beendet einer der bekanntesten Fußballer der Region seine Laufbahn. 17 Jahre lang trug der antrittsstarke Stürmer fast ausnahmslos das Trikot der Hornberger. Wie viele Tore er in all den Jahren erzielte, hat er nicht gezählt. Aber es waren viele, sehr viele. Und darunter viele sehr wichtige.

Kalli Rupp, nicht verwandt, holte den Framersheimer 2005 aus der Jugend des TSV Gau-Odernheim zurück. In der Absicht, um den bodenständigen Angreifer ein schlagkräftiges Team zu bauen. „Das ist gelungen“, sagt Christopher Rupp zufrieden. An zwei Framersheimer Aufstiegen war er beteiligt: „Dass wir mal in der Aufstiegsrunde der Bezirksliga mitspielen würden, damit hatte ich nie gerechnet“. Nun macht er Schluss; auf dem Gipfel dessen, was er mit ehemaligen Kinder- und Jugendverein erreicht hat.

Der dritte und letzte Anlauf, sich zu verabschieden

Es ist sein dritter Anlauf, sich vom aktiven Fußball zu verabschieden. Und mit Sicherheit sein letzter: „Wir bekommen nun unser zweites Kind. Ich möchte mich stärker der Familie widmen – und dem Beruf“, erzählt er nach dem finalen Schlusspfiff.

Seinen fußballerischen Feinschliff erhielt Christopher Rupp in der Jugend-Südwestliga beim TSV Gau-Odernheim. Abgesehen von einer mehrmonatigen Unterbrechung spielte er ausschließlich beim TuS Framersheim. Höherklassige Angebote schlug er aus. „Weil ich Familienmensch bin. Ich brauche mein gewohntes Umfeld“. Ab und an, aber sehr selten, bereut er aber auch, nicht den Schritt in die große Fußballwelt gemacht zu haben.

Mit TuS Framersheim erlebte er viele Sternstunden. Es gab aber auch bittere Enttäuschungen. Etwa die Jahre, in denen TuS in die A-Klasse aufsteigen wollte und mehrfach kurz vor knapp scheiterte. Oder das verlorene Entscheidungsspiel um den bedingten Abstiegsplatz aus der A-Klasse. Damals gegen den TV Freimersheim. Damals, als der VfL Gundersheim durch den Coup, über Platz zwei in die Bezirksliga aufzusteigen, den TuS Framersheim vor der Rückkehr in die B-Klasse bewahrte. Das sind die Geschichten, die er nie vergessen wird.

Rupp bleibt als Jugendtrainer und AH-Kicker

Vorm Spiel dankte TuS Framersheim seinem treuen und verdienten Sportgefährten. In seiner Laudatio erwähnte Kalli Rupp, der Sportliche Leiter, dass Christopher Rupp dem Verein als Jugendtrainer und AH-Fußballer erhalten bleibe.

Coach Jan Höngen resümierte später, mit Christopher Rupp einen zuverlässigen Weggefährten zu verlieren, der „von Anfang an hinter mir als Trainer stand“. Imponiert habe ihm immer der Einsatzwille, mit dem der Mitarbeiter der Framersheimer Vergärungsanlage an die Aufgaben herangegangen sei. Dieser Charakterzug half Rupp auch, sich nach halbjähriger Verletzungspause ins Team zurückzukämpfen. Darüber hinaus sah er nie sich als den Nabel der Welt. Seine Karriere, auf die er stolz ist, ist eng verknüpft mit dem Aufstieg von TuS Framersheim. Beide begünstigten sich gegenseitig.



Aufrufe: 031.5.2022, 17:00 Uhr
Claus RosenbergAutor