2024-05-10T08:19:16.237Z

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Souverän krönte sich der VfR Fehlheim zum Meister in der Gruppenliga.
Souverän krönte sich der VfR Fehlheim zum Meister in der Gruppenliga. – Foto: Thorsten Gutschalk

VfR Fehlheim: Der souveräne Gruppenliga-Champion

Mit Konstanz und Siegermentalität zur Meisterschaft +++ Spielerporträts des Meisterkaders +++ Ziele für die Verbandsliga

Fehlheim. Bereits vier Spieltage vor Saisonende stand der VfR Fehlheim als Meister der Gruppenliga Darmstadt fest. Eine Meisterschaft, die man bei den „Rasenspielern“ vom Saisonstart angestrebt hatte. Dass man am Ende aber eine so souveräne Runde spielen und der Konkurrenz um mehr als zehn Punkte enteilen würde, damit war nicht zu rechnen.

Ab Spieltag fünf gab der VfR die Tabellenführung nicht mehr aus der Hand

Der Saisonstart war recht holprig. Die Schützlinge von Trainer Sascha Huy kamen beim TSV Langefeld trotz klarer Siegambitionen auf einem schwer zu bespielenden Platz nicht über ein 0:0 hinaus. Ein Ergebnis, das aber Signalwirkung besaß. Man legte bei den folgenden Auftritten einige Schippen zu, es folgten zwölf Siege in Serie und am fünften Spieltag übernahmen die Fehlheimer die Tabellenführung in der Liga. Diese gab der VfR nicht mehr ab, selbst als er sich im November im damaligen Spitzenspiel der SG Langstadt/Babenhausen mit 0:1 geschlagen geben musste.

Bei der SG Langstadt/Babenhausen setzte es für den VfR Fehlheim im November die erste Niederlage der Saison.
Bei der SG Langstadt/Babenhausen setzte es für den VfR Fehlheim im November die erste Niederlage der Saison. – Foto: Dirk Affeldt

Auch nach der zweiten Saisonniederlage wenige Wochen später beim VfR Groß-Gerau (1:4) kam bei den Grün-Weißen keinerlei Hektik auf, zum damaligen Zeitpunkt fehlten Sascha Huy corona- und verletzungsbedingt wichtige Spieler, so dass die Winterpause gerade zum richtigen Zeitpunkt kam.

Souverän zur Meisterschaft

In dieser legten der VfR endgültig die Basis für die spätere Meisterschaft. Zielgerichtet wurde die Wintervorbereitung angegangen, angeschlagene und verletzte Spieler kamen zurück und es folgte eine erneute Serie an ungeschlagenen Begegnungen, die erst mit der 1:4-Niederlage gegen den FCA Darmstadt endete. Eine Schlappe, die zu diesem Zeitpunkt kein Beinbruch mehr war, der Vorsprung auf den direkten Verfolger betrug weiterhin elf Punkte.
Nun machte der VfR am vergangenen Sonntag mit dem 4:0-Sieg im Derby gegen die Sportfreunde Heppenheim vorzeitig die Meisterschaft klar. „Eine in jeder Hinsicht verdiente Meisterschaft“, unterstreicht Sascha Huy die Souveränität, mit der seine Kicker die Liga dominiert haben und sich auf ihrem Weg zur Meisterschaft auch nicht von kleinen Rückschlägen haben zurückwerfen lassen.
Als Grundlage des Erfolges bezeichnet Huy in erster Linie die mannschaftliche Geschlossenheit und den Teamsprit, den seine Jungs leben. „Das ist eine echte Mannschaft, die zusammenhält und in der jeder für den anderen einsteht“, beschreibt er einen wichtigen Charakterzug seiner Truppe.

Die Teamchemie stimmte einfach

Bestes Beispiel hierfür ist Lukas Fritsche, der beim Spiel gegen Heppenheim coronabedingt ausfiel, es sich aber nicht nehmen ließ, dem Derby vom Parkplatz aus zuzuschauen und danach mit seinen Mannschaftskameraden durch einen Zaun getrennt coronakonform den Aufstieg mitzufeiern.
Ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Meisterschaft war für Huy auch die Konstanz, die seine Mannschaft die komplette Saison gezeigt hat. Dabei waren für den Coach vor allem die Pflichtaufgaben entscheidend, die man erfolgreich bewältigt hat, wogegen die Verfolger gegen die „vermeintlich Kleinen“ der Liga immer wieder Punkte verschenkt haben.
„Wir haben bisher drei Spiele verloren und das mit Langstadt, Groß-Gerau und dem FCA Darmstadt gegen drei direkte Konkurrenten. Normalerweise denkt man ja, dass im Meisterschaftsrennen die direkten Duelle entscheidend sind, in dieser Saison waren es aber die Spiele gegen die Teams, gegen die du gewinnen musst. Da haben wir uns schadlos gehalten, während die Konkurrenz für uns oft überraschend Punkte hat liegen lassen“, so Huy.

Der VfR hatte die Siegermentalität

Fragt man den Meistertrainer nach der wichtigsten Partie der Saison, dann fällt ihm spontan das Heimspiel gegen den TSV Höchst ein. Da lagen seinen Kicker mit 0:2 in Rückstand und bogen es noch in einen 4:2-Erfolg um. „Ein ganz wichtiger Sieg, von dieser Sorte gab es noch einige andere enge Dinger, wie gegen Alsbach oder Riedrode, die wir zu unseren Gunsten drehen konnten. Das war wichtig und zeigt, dass die Mannschaft immer an sich geglaubt hat. Wir haben bei unseren Spielen zwar nicht immer über komplette 90 Minuten überzeugen können, es sollte aber reichen, um bisher 25-mal den Platz als Sieger zu verlassen“, hebt Sascha Huy die Siegermentalität seiner Spieler hervor.
In seinem Team gibt es natürlich den ein oder anderen, der besonders wichtig für das Team war, wobei der Coach in erster Linie die Breite des Kaders hervorhebt. „Sieht man einmal von der Phase vor der Winterpause ab, waren wir immer in der Lage, Qualität von der Bank nachzuschieben. Wenn Spieler ausgefallen sind, gab es andere, die den Platz eingenommen und ihre Aufgaben erfüllt haben. Das war ein großer Pluspunkt für uns.“
An wichtigen Spielern nennt Huy Torjäger Max Schwerdt, der nach anfänglichen Startproblemen inzwischen 19 Tore erzielt und somit maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft hat. Von den Neuzugängen sind es vor allem Karlo Soltic und Niklas Kupka, die wegen ihrer Mentalität unersetzlich für das Spiel des Meisters sind. Zu den positiven Überraschungen zählen der zum Innenverteidiger umfunktionierte Smajil Sadic oder die Allzweckwaffe Lukas Fritsche, der in allen Mannschaftsbereichen eingesetzt werden konnte. Nicht vergessen darf man Torhüter Andreas Ries, der stets ein sicherer Rückhalt der Mannschaft war.
„Aber auch einen Dominik Melzer, Paul Herbel, Riccardo Presti, Evangelos Politakis, Kevin Lortz oder andere Spieler darf man nicht vergessen. Unser großes Plus war und ist die große Bereite des Kaders“, zeigt sich Huy zufrieden mit der Zusammenstellung seines Kaders.
Mit diesem Personal geht man nun auch das Unternehmen Verbandsliga an. Bis auf Karlo Soltic, der seiner Freundin, der Flames-Handballspielerin Ines Ivancok, nach Ungarn folgen wird, haben alle Spieler zugesagt. Eine Tatsache, die Sascha Huy freut, auch wenn der Weggang von Soltic schwer zu kompensieren sein wird. „Karlo war von seiner Vielseitigkeit, von seiner fußballerischen Klasse und von seiner Mentalität ein ganz wichtiger Spieler für die Mannschaft, und einen zweiten Karlo werden wir nicht finden. Da gilt es, diese Lücke mit jungen, talentierten und hungrigen Spielern zu stopfen, wir befinden uns schon in guten Gesprächen und blicken der Saison 2022/23 zuversichtlich entgegen“, laufen die Planung für die neue Spielzeit in Fehlheim aktuell auf Hochtouren.

Ziele des VfR in der Verbandsliga

Das vorrangige Ziel des VfR Fehlheim wird in der Verbandsliga der Klassenerhalt sein. Den traut Sascha Huy seinem Team zu. „Das wird sportlich eine große Herausforderung, der wollen wir uns stellen. Vielleicht schaffen wir ja die ein oder andere Überraschung. Vieles hängt in der Verbandsliga, die ich für sehr ausgeglichen halte, auch von der Zahl der Absteiger aus der Hessenliga ab. Wenn wir einen guten Start erwischen, ist eventuell mehr als nur der Kampf gegen den Abstieg für uns drin“, traut der Fehlheimer Meistermacher seinen Kickern in der neuen Spielklasse einiges zu.

Der Meisterkader des VfR Fehlheim mit Spielerporträts

Andreas Ries (34): Torwart der alten Schule, so gut wie in jedem Training dabei und sehr ehrgeizig.
Smajo Sadic (30): Der Spieler mit dem feinen rechten Fuß. Bei Standards gibt es wohl keinen besseren in der Gruppenliga.
Riccardo Zocco (32): Ein Schlitzohr auf und neben dem Platz. Bei den Gegnern aufgrund seiner Qualität bekannt und bei seinen Mitspielern aufgrund der lockeren Sprüche.
Dominik Melzer (29): Wahrscheinlich ist kein anderer Spieler ehrgeiziger. Er lebt für den Fußball und sein Team. Das macht sich auch in der Mannschaftskasse positiv bemerkbar.
Luke Steinmetz (20): Ganz zurückhaltender Spieler, der langsam und immer öfter auch mal das Wort ergreift. Aufgrund seiner feinen Technik hoch angesehen.
Max Schwerdt (24): Der Torgarant im Team. Neben Torjäger auch DJ und Feierbiest in Personalunion.
Alexander Reimund (25): Wir hoffen, dass Alex bald wieder auf dem Platz stehen kann. Vor seinem Kreuzbandriss war er einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler in der Gruppenliga. Trotz Verletzung eine wichtige Ansprechperson für mich.
Niclas Kupka (28): Seine Erfahrung und seine Beständigkeit im Saisonverlauf waren ganz wichtige Erfolgsfaktoren.
Lukas Fritsche (22): Lukas ist in allen Belangen ein Phänomen. Auf dem Spielfeld ist er nahezu überall einsetzbar und für Kaltgetränke ist er immer zu haben.
Evagelos Politakis (22): Er bringt eine sehr gute Ausbildung und Technik mit. Durch Verletzungen war er oft ausgebremst. Er wird uns noch viel Freude bereiten.
Riccardo Presti (23): Stille Wasser sind tief. Auf dem Platz stellt er sich immer in den Dienst der Mannschaft. Bei Teamevents überrascht er uns regelmäßig.
Kevin Lortz (25): Der wohl beste rechte Verteidiger in dieser Saison. Ich kann mich nur an gute Spiele von ihm erinnern.
Karlo Soltic (26): Karlo bringt trotz seiner Körpergröße alle Fähigkeiten mit. Nur eins kann er nicht, das ist verlieren. Da kann es auch im Training mal lauter werden.
Percy Felix (20): Unsere Rakete auf der Außenbahn. Keiner ist schneller. Leider hatte er oft mit Verletzungen zu kämpfen. Mit ihm werden wir noch erfolgreiche Spiele bestreiten.
Alexander Butz (22): Nach seiner langen Verletzung hat er sich wieder zurückgekämpft. Mit seinem Tor am Sonntag ist der Knoten geplatzt. Sehr flexibel in der Offensive einsetzbar.
Paul Herbel (23): Auf Paul mussten wir über ein halbes Jahr verzichten. Er zeigt aktuell, dass er sehr torgefährlich ist. Deswegen haben wir ihn verpflichtet und freuen uns auf weitere Einsätze.
Joshua Rettig (25): Intern als Laufwunder bezeichnet. In der Regel läuft er die meisten Kilometer in einem Spiel. Dazu ist er spielintelligent und ein Teamplayer.
Darius Ramonas (36): Unser ältester Feldspieler, lässt regelmäßig noch andere alt aussehen. Wahnsinn, wie fit er noch ist. An der Theke macht ihm keiner was vor.
Jan Finger (25): Flexibler Winterneuzugang. Trotz kurzer Vereinszugehörigkeit schon sehr wichtig und gut integriert.
Kenan Buzyer (39): Kenan hat sich mit fast 40 nochmal von der 1b in die 1a gearbeitet. Ein Torwart, wie man es sich wünscht. Immer da, sehr loyal und ein sicherer Rückhalt.
Dennis Steinhauser (26): Dennis wird nach seiner Auszeit und Verletzung immer mehr fit. Er ist immer für einen Spaß zu haben.
Daniel Stein (27): Daniel hat bei uns in einer schwierigen Phase der Saison mehrfach im Training und Spiel ausgeholfen.
Dejan Huseinovic (28): Dejan kam unter anderem in Langstadt zum Einsatz. Er ist jederzeit bereit, wenn wir ihn brauchen.
Niclas Herzberger (23): Er war der Matchwinner gegen den FCA Darmstadt. Leider haben ihn Knie und Beruf zu einer Auszeit gezwungen.
Nicolas Gutjahr (33): Der Kapitän unserer 1b kam in Langstadt gleich zu einem Startelfeinsatz. Leider hat er sich auch dort verletzt und kämpft immer noch damit.
Alessandro Zocco (26): Der „kleine Zocco“ musste ebenfalls in Langstadt den „großen Zocco“ vertreten.
Artur Reinhardt (32): Der Einsatz von Artur bleibt legendär. Den Heimsieg gegen Riedrode über die Zeit gebracht und im Anschluss bis in die Nacht den Sieg gefeiert.
Marvin Huy (15): Marvin haben wir leider auf den Meistershirts vergessen. Er unterstützt die Co-Trainer und Betreuer, lernt fürs Leben von den jungen Erwachsenen und muss ab und an im Abschlussspiel aushelfen. lew

Im Gegenzug zu den nebenstehenden Spielerporträts charakterisiert Mannschaftskapitän Dominik Melzer nachfolgend die Macher des Fehlheimer Erfolges:
Sascha Huy (Trainer): Ein ruhiger und sachlicher Coach, der sich immer auf Augenhöhe mit seinen Spielern befindet. Zeichnet sich durch absolute Fachkompetenz aus, Meistermacher und bekennender Weizenbierliebhaber.
Achim Fickel (Torwart-Trainer): Rhetorikkurs- und Stammtischleiter der Torhüter. Will immer zu Null spielen. Macht Unmögliches möglich.
Björn Babutzka (Fußball-Abteilungsleiter): Motivator, Problemlöser, Macher, Organisator und VfR-Urgestein. Stellt das Team über alles. Sein Motto: #derwegistdasziel.

Aufrufe: 023.6.2022, 17:00 Uhr
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