2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die ZWeitvertretung des VfL Repelen muss in Lintfort noch einmal ran.
Die ZWeitvertretung des VfL Repelen muss in Lintfort noch einmal ran. – Foto: Timo Babic

DJK Lintfort gegen Repelen II: Neuansetzung und Sperren nach Prügelei

Das Kreissportgericht Moers tagte fünf Stunden lang. Die Neuansetzung gibt es, weil der Schiedsrichter nicht alle Mittel zur Spielfortsetzung ausgeschöpft habe.

Am 17. April war das Spiel der Abstiegsrunde in der Moerser Kreisliga A zwischen der DJK Lintfort und dem VfL Repelen II abgebrochen worden, weil es zu einer wüsten Schlägerei gekommen war, die auch zur Folge hatte, dass Schiedsrichter Steffen Schmitz vier Rote Karten zeigte. Nun hat sich das Kreissportgericht mit diesem Fall beschäftigt - und fast fünf Stunden getagt.

Das berichtet die NRZ in ihrer Online-Ausgabe. Die Zeit war offenbar nötig, weil die Geschehnisse für das Gericht rund um den Vorsitzenden Heinz Kremers alles andere als leicht zu durchschauen waren. Zentrale Botschaft des Urteils war: Die Partie wird neu angesetzt. Das vermochte nach den Eindrücken der Verhandlung den einen oder anderen doch zu überraschen, weil es eher nach einer Spielwertung für die Gäste aus Repelen ausgesehen hatte. Doch die Verantwortlichen entschieden anders, und verwendeten dabei eine gerne genutzte Begründung. Der Schiedsrichter habe nicht alle Mittel für das Erreichen einer Spielfortsetzung ausgeschöpft, etwa eine Beratung mit den Kapitänen oder das Herbeirufen der Polizei. Fraglos ist es so, dass diese Urteile der gültigen Satzung entsprechen. Ob man der Schiedsrichterei, die ohnehin unter starken Rückgängen leidet, damit einen Gefallen tut, ist allerdings fraglich.

Die Sperren für die Feldverweise fallen durchaus nennenswert aus. Die beiden Lintforter Koray Er und Sahin Er müssen dem Bericht zufolge für jeweils zwölf Spiele zusehen, beim VfL Repelen II wurden Ibrahim Tunc für zehn und Nicolai Berger für fünf Spiele gesperrt. 600 Euro muss die DJK wegen unzureichendem Ordnungsdienst berappen, wovon indes 250 Euro zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Nicolai Berger musste ins Krankenhaus

Folgen hatten die Tumulte für Nicolai Berger gehabt. Denn auf dem Weg in die Umkleide flammten die Konflikte wohl noch einmal auf, einige der 70 Zuschauer mischten dann munter mit. Der landete in einem Tumult auf dem Boden, steckte dann Schläge und Tritte ein, so dass er mit einer Schädelprellung ins Krankenhaus musste. Man darf sich wirklich wieder einmal die Frage stellen: Müssen wir uns gerade nicht mit genug Gewalt auseinandersetzen, an der sich aktuell kaum etwas ändern lässt? Doch es steht zu befürchten, dass auch ein solcher Appell nicht das Gehör der Adressaten treffen wird.

Der VfL Repelen hat nun noch die Möglichkeit, einen Einspruch gegen etwa gegen die Neuansetzung einzulegen. Wolfgang Holzgräfe als Vorsitzender der DJK Lintfort sagte im Lintforter Schlussplädoyer: "Die Geschehnisse sind inakzeptabel und des Fußballs nicht würdig. Als Erwachsener muss man sich im Griff haben. Auch auf dem Fußballplatz." Kann man nur unterschreiben.

Aufrufe: 03.5.2022, 12:45 Uhr
Sascha KöppenAutor