2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligavorschau
Mit 19 Siegen aus 20 Spielen wurde der TSV Venne souveräner Meister der Kreisliga Staffel B.
Mit 19 Siegen aus 20 Spielen wurde der TSV Venne souveräner Meister der Kreisliga Staffel B. – Foto: Helmut Kemme

Nach dem Titel ist vor dem Aufstieg

Staffelsieger Fürstenau, Venne, „Raspo“ und Kloster Oesede spielen um drei Plätze in der Bezirksliga

Mit Ablauf des vergangenen Wochenendes endete für viele Amateurfußballer der Region die Saison 2021/22 – nicht jedoch für die Spieler der vier Osnabrücker Kreisligameister Spvg. Fürstenau (Staffel A), TSV Venne (B), SV Rasensport (C) und VfL Kloster Oesede (D). Aufgrund der Regelung, dass nur drei Mannschaften aus den Kreisligen den Gang in die Bezirksliga Weser-Ems 5 antreten können, entscheidet eine Relegation im Modus „Jeder gegen Jeden“ darüber, wer seine ohnehin schon starke Saison mit dem Aufstieg krönt.

Fürstenaus Trainer Torsten Strieder erwartet zum Start der Aufstiegsrunde mit Venne eine „kompakte Truppe mit einer starken Offensive“, bei der Torjäger Tardeli Malungu (22 Tore, 14 Vorlagen) heraussteche. Den TSV kennt der 54-Jährige nur aus Vor-Corona-Zeiten. Seitdem habe das Team unter Nico Fehlhauer aber einen großen Sprung nach vorne gemacht.
Bei der Spielvereinigung steht bereits fest, dass mit Lennard Meyer und Steffen Osterhage zwei Leistungsträger im ersten Spiel nicht zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird Torjäger Julian Jäger (14 Treffer) in den folgenden Begegnungen wegfallen. Für Strieder ist das kein Grund, Trübsal zu blasen: „Jede Mannschaft wird ihre Probleme haben. In erster Linie freuen wir uns einfach nur auf diese Bonusspiele.“

Es sah lange so aus, als würde der TSV Venne ohne Punktverlust die Saison beenden. Ausgerechnet im Derby bei der SG Ostercappeln/Schwagstorf am 18. Spieltag setzte es die einzige Niederlage in 20 Partien. Der überragenden Spielzeit tat das keinen Abbruch: Venne wurde mit 16 Punkten Vorsprung souveräner Erster, weist mit 2,85 Zählern pro Partie den besten Schnitt der vier Meister auf. Druck verspürt Coach Fehlhauer aufgrund der Dominanz seines Teams aber nicht: „Wir sind ein kleiner Dorfverein, der keine Jugendarbeit besitzt. Zudem haben wir in dieser Saison schon viel Schlimmeres erlebt als einen möglichen Nichtaufstieg.“ Gemeint ist der tragische Tod des 20-jährigen Spielers Christian Ndombasi, der im Oktober bei einem Autounfall ums Leben kam. Für Fehlhauer wird es in der Meisterrunde – neben der mentalen Stärke seiner Mannschaft – auch auf das Matchglück ankommen. Im Idealfall werde der TSV „für das Dorf Geschichte schreiben“.

Ähnlich dominant marschierte der SV Rasensport durch seine Staffel. Als einziger der vier Meister blieb Raspo ohne Niederlage – und weist bei einer Bilanz von 94:14 das beste Torverhältnis auf. Im Schnitt 4,3 Treffer und 0,63 Gegentore pro Partie sind jeweils Bestwerte der vier Aufstiegsanwärter. Trainer Frank Ulbricht betont, dass der Fokus seit Wochen auf dem ersten Relegationsspiel liege und die Aufstiegsrunde ohnehin das „Gesprächsthema Nummer eins“ in der Mannschaft sei. Dementsprechend habe der Kader auch sein Bestes gegeben, berufliche Überschneidungen mit den Spielansetzungen zu umgehen. Auf Gegner Kloster Oesede traf Rasensport in den vergangenen Jahren des Öfteren in Testspielen. Mit Trainer Michael Wirtz verbindet Ulbricht eine lange Zeit im Osnabrücker Amateurfußball, einige Spieler des VfL trainierte er bereits selbst. Nichtsdestotrotz legt der Raspo-Coach den Fokus auf seine Mannschaft: „Ich habe großes Vertrauen in mein Team und seine Stärken.“

Als Letzter der vier Meister sicherte sich der VfL Kloster Oesede – nach einem engen Titelkampf – erst am vergangenen Samstag den Einzug in die Aufstiegsrunde. Euphorie und Zuversicht sind dementsprechend groß. Weil die Meisterfrage in der Kreisliga D so lange offen war, galt der Fokus bis zuletzt den „Pflichtaufgaben“. Durch den regelmäßigen Kontakt zwischen Michael Wirtz und Venne-Coach Fehlhauer kam aber auch die Gegnervorbereitung nicht zu kurz. Personaltechnisch könnte der ohnehin schon kleine VfL-Kader nochmals geschwächt werden: Mittelfeldmotor Dennis Stoffels ist angeschlagen. Wirtz will sich davon nicht beirren lassen und gibt vor, worauf es ankommen wird: „Wer nach dieser anstrengenden Saison mehr Kräfte mobilisieren kann, wird es packen.“

1. Spieltag (Mittwoch, 1. Juni, 19 Uhr): Spvg. Fürstenau - TSV Venne (in Neuenkirchen), SV Rasensport - VfL Kloster Oesede (in Holzhausen)

2. Spieltag (Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr): TSV Venne - SV Rasensport (in Belm), VfL Kloster Oesede - Spvg. Fürstenau (in Pye)

3. Spieltag (Samstag, 11. Juni, 16 Uhr): Spvg. Fürstenau - SV Rasensport, TSV Venne - VfL Kloster Oesede (beide bei BW Schinkel)

Aufrufe: 01.6.2022, 11:15 Uhr
Jakob BuddenbohmAutor