VfL Kaufering lässt "Wundertüte" Unterhaching platzen

Kaufering - Fußball-Landesligist VfL Kaufering hat das 0:9-Debakel bei Spitzenreiter TSV Schwabmünchen gut weggesteckt, feierte am Samstag einen überraschend klaren 4:1-Sieg gegen die Zweite der SpVgg Unterhaching – die ist immerhin Tabellenzweiter und blieb zuvor zehn Spiele ohne Niederlage. Kaufering verbesserte sich damit vom direkten Abstiegsplatz 17 auf Relegationsrang 16.

Mit Haching II wurde der Landesliga Südwest eine echte „Wundertüte“ zugeteilt (bekanntlich ohne sportlichen Aufstieg). Mal tritt die Zweitvertretung des Drittligisten mit „voller Kapelle“, also mit einigen Ersatzleuten der Ersten an, mal wegen Personalmangel zunächst gar nicht (wie im Oktober in Durach), mal mit dem letzten Aufgebot. Wie jetzt in Kaufering: Bei der Truppe von Coach Marc Endres saßen exakt zwei Auswechselspieler auf der Bank.

VfL-Keeper Michi Wölfl erlebt ruhigen Nachmittag gegen Haching II

Der Truppe des Trainer-Duos Sebastian Bonfert/Michi Grasse konnte das egal sein. Sie zeigte die geforderte Reaktion auf die Blamage von Schwabmünchen und legte wieder die Tugenden an den Tag, die man von ihr gewohnt ist. „Wir haben taktisch gut und diszipliniert gespielt, sind kompakt gestanden und haben die Hachinger Passwege zugemacht“, lobt Grasse den Auftritt seiner Jungs. Und Bonfert sagt ganz einfach: „Wir haben gezeigt, dass wir das Fußballspielen nicht verlernt haben.“

Die Gäste, auf dem Papier klarer Favorit, kamen nur ein paar wenige Male vors Kauferinger Tor, Keeper Michi Wölfl verlebte (endlich wieder) einen relativ ruhigen Nachmittag – obwohl er eine neue Abwehrformation vor sich hatte. Da sich Daniel Rimmer und Niklas Berger krank abgemeldet hatten, rückten Paul Ansorge (rechts) und Max Muha auf die Außenverteidiger-Positionen. Dazu stellte sich Daniel Neuhaus in den Dienst des Teams und spielte trotz Hämatom im Hüftbereich bis zur 83. Minute. Grasse: „Das war ein Zeichen an die Mannschaft“.

Niki Neuhaus glänzt mit Doppelpack

Als Neuhaus vom Platz ging, waren die drei Punkte schon unter Dach und Fach – nicht zuletzt dank Bruder Niki, der zum Mann des Tages wurde. Der 19-jährige Mittelfeldspieler traf zum 1:0 (14. nach Vorarbeit von Manuel Detmar) und zum 3:0 (49.), bereitete zudem mit einem Superpass das 4:1 (79.) vor. Über diesen Treffer jubelten alle Kauferinger ganz besonders. Denn der Torschütze war der gerade für den starken Patrick Feicht eingewechselte Felix Mailänder, sein erster Treffer im dritten Kurzeinsatz nach viermonatiger Verletzungspause (Syndesmoseband-Riss). Grasse: „Der ,Maile‘ sitzt auf der Bank und feuert die Jungs permanent an, dann kommt er rein und macht gleich sein Tor – wie gut, dass er wieder dabei ist.“

Das 2:0 war ein von Muha verwandelter Elfmeter nach Foul an Detmar (38.), Hachings Ehrentreffer zum 1:3 resultierte aus einem 18-Meter-Freistoß von Benedict Fink (61.).

VfL Kaufering atmet nach sechstem Saionsieg durch

„Ein kleiner Schritt nach vorne“, atmete Grasse nach dem sechsten Saisonsieg ganz tief durch. Auch dem Ex-Trainer gefiel’s: Christian Feicht sah sich erstmals nach seinem Rücktritt Ende August wieder ein Spiel der Kauferinger an.

Am kommenden Samstag (14 Uhr) steht das drittletzte Spiel des Jahres, das vorletzte Auswärtsspiel, auf dem Programm. Es geht zum TSV Eintracht Karlsfeld (am Samstag 1:1 in Pfaffenhofen). Das Hinspiel Ende Juli endete 1:1 – der Trainer hieß damals Feicht. Und der Schütze des Ausgleichs in der Schlussminute Flo Bucher, der aktuell nach einer Knie-OP außer Gefecht ist.