Der TSV Jetzendorf ist Meister in der Bezirksliga Nord. Nach der ASV-Niederlage am Freitag geriet das Spiel gegen Eichstätt II in den Hintergrund.
Jetzendorf - „Die Birne war nicht ganz frisch und auch der Körper hat nicht so ganz mitgespielt“, sagte Markus Pöllner. Der Co-Spielertrainer des TSV Jetzendorf und ein Großteil seiner Mitspieler gingen angeschlagen in die Partie gegen den VfB Eichstätt II. Der Grund: Am Tag vor der Partie hatte Konkurrent ASV Dachau mit 2:5 in Pfaffenhofen verloren, Jetzendorf ist so die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord und der damit verbundene Landesliga-Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
Kurzerhand wurde eine Feier organisiert, die bis weit in die Nacht andauerte. Gegen die Regionalliga-Reserve aus Eichstätt sind dann Kopf und Beine müde gewesen, die 1:2-Niederlage konnten die Jetzendorfer aber locker verschmerzen.
Die Jetzendorfer spielten seit der Winterpause am Limit. Sie hatten jedes ihrer acht Spiele gewonnen und am vergangenen Spieltag den ASV Dachau überholt, der lange als Aufstiegsfavorit Nummer eins galt. Nachdem der große Kontrahent in Pfaffenhofen gepatzt hatte, entlud sich die Freude in Form einer zünftigen Sause. In den Anfangsminuten machte sich dies noch nicht bemerkbar, da schwebten die Jetzendorfer noch von der Euphorie getrieben. Pöllner eroberte in der siebten Minute einen Ball und setzte Maximilian Kreitmair ein, der vor dem gegnerischen Tor eiskalt zum 1:0 traf.
Wenig später machte sich der fehlende Schlaf aber erstmals bemerkbar: Dieses Mal patzte Pöllner am eigenen Sechzehner, Valentin Eichlinger stellte auf 1:1. Ein Ballverlust, der dem 23-jährigen Co-Spielertrainer, eine der prägenden Figuren im TSV-Spiel, normalerweise nicht passiert. Geschenkt. Jetzendorfs Spielertrainer Alexander Schäffler sah dennoch ein „gutes Bezirksligaspiel“. Probleme hatte der TSV, wenn die Eichstätter ihre schnellen Offensivakteure Marcel Jasmann und Mamadou Diallo einsetzten. „Im Spiel nach vorne hatten sie viel Tempo“, so Pöllner.
Zu schnell ging es für die Jetzendorfer zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. TSV-Innenverteidiger Christos Papadopoulos kam gegen einen Angreifer im Strafraum zu spät. Elfmeter. Niklas Walter verwandelte und bescherte durch seinen Treffer zum 1:2 (55.). Für die Jetzendorfer war es der erste Rückstand in einem Punktspiel seit dem 21. November 2021, als die Grün-Weißen nach einem 0:1-Rückstand gegen Kammerberg noch 1:1 gespielt hatten. Gegen Eichstätt kam der TSV nicht mehr zurück. Die paar Prozentpunkte weniger im Vergleich zu den Spielen davor reichten, um die erste Niederlage nach zuvor acht Siegen zu kassieren.
Das war den Jetzendorfern aber egal. Sie feierten nach der Partie einfach weiter. „Das hat sich dich Mannschaft verdient und hart erarbeitet. Wie souverän wir nach der Winterpause waren, ist der Wahnsinn. Unsere Serie war unfassbar“, jubelte Pöllner. Und Schäffler der in seiner dritten Saison als Chef-Spielertrainer zum zweiten Mal den Landesliga-Aufstieg schaffte, musste zugeben: „Seit der spontanen Feier nach dem FSV-Sieg gegen Dachau verschwimmen die Tage.“ Das kann der 33-Jährige verschmerzen. (Moritz Stalter)
TSV Jetzendorf - VfB Eichstätt II 1:2 (1:1)
TSV Jetzendorf: Dennis Pöllner, Florian Radlmeier, Simon Oberhauser, Leon Grauvogl, Josef Keimel, Maximilian Kreitmair, Markus Pöllner, Alexander Schäffler, Luis Sarisakal, Stefan Nefzger, Christos Papadopoulos – Jeremy Manhard, Martin Öttl, Ludwig Dietrich, Quirin Lochmahr, David Raabe
VfB Eichstätt II: Max Dörfler, Julian Scholl, Valentin Eichlinger, Niklas Walter, Josef Schneider, Senih Fazlji, Markus Bittl, Marcel Jasmann, Jakob Luff, Bastian Bösl, Mamadou Diallo – David Luff, Frederic Leixner, Elyas Hanaoui
Zuschauer: 295
Tore: 1:0 (7.) – Maximilian Kreitmair. 1:1 (9.) – Valentin Eichlinger. 1:2 (55.) – Niklas Walter (Elfmeter).