2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der VfB Hilden hat mit Said Dahoud den kleinen Bruder von Ex-Bundesligaprofi Mo Dahoud verpflichtet.
Der VfB Hilden hat mit Said Dahoud den kleinen Bruder von Ex-Bundesligaprofi Mo Dahoud verpflichtet. – Foto: SV Schermbeck

VfB 03 Hilden hat seinen Kader jetzt komplett

Said Harouz kehrt vom Regionalligisten SV Straelen an die Hoffeldstraße zurück und besetzt die noch vakante Position im Sturm.

Am 4. Juli starteten die Fußballer des VfB 03 Hilden in die Vorbereitung auf die neue Saison. Seit dieser Woche arbeitet Chefcoach Tim Schneider auch mit einem vollen Kader, denn jetzt stehen die letzten Neuzugänge fest.

Auf der Zielgeraden verpflichtete Dennis Lichtenwimmer mit Said Dahoud noch einen Akteur für das zentrale Mittelfeld. Einen Spieler, den der Sportliche Leiter des VfB 03 zunächst noch nicht auf dem Zettel hatte, doch der Zufall spielte eine wesentliche Rolle, denn Dahoud, zuletzt beim Westfalenligisten SV Schermbeck unter Vertrag, fragte selbst beim Hildener Manager an, ob noch Bedarf besteht.

Letztlich für beide Seiten eine Win-win-Situation, denn der 23-Jährige zog sich Anfang September des vergangenen Jahres im erst vierten Spiel für die Schermbecker in der Partie gegen den TuS Bövinghausen nur vier Minuten nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit einen Kreuzbandriss zu. Damit war für Dahoud die Saison gelaufen. Nach seiner langen verletzungsbedingten Pause will der gebürtige Langenfelder, der erst vor kurzem von Bochum nach Monheim umzog, nun auch wieder auf den Rasen zurückehren.

Vor dem Vertragsabschluss absolvierte er in dieser Woche zunächst zwei Trainingseinheiten beim VfB 03 und präsentierte sich zudem im Testspiel gegen den SV Wermelskirchen. „Nach meinem Umzug war ich auf der Suche nach einem ambitionierten Verein in der Region und habe mich nach der ersten Trainingswoche und den Gesprächen mit Mitspielern und Verantwortlichen direkt wohlgefühlt“, erzählt der „kleine Bruder“ des Bundesliga-Profis Mahmoud Dahoud (zuletzt Borussia Dortmund, jetzt Brighton & Hove Albion).

Auch Lichtenwimmer berichtet von guten Eindrücken und betont: „Said bringt viel mit. Er hat ein gutes Alter, eine gute Technik und geht auch in die Zweikämpfe und hat sich im Spiel schon getraut, auf das Tor zu schießen.“ Doch der Sportliche Leiter weiß auch um die aktuell vorhandenen körperlichen Defizite von Dahoud, der in den Jahren zuvor unter anderem beim Oberligisten ASC Dortmund und dem Westfalenligisten TuS Hordel auflief. „Said kommt aus einer langwierigen Verletzung und hat erstmals seit zehn Monaten wieder an einem Mannschaftstraining teilgenommen. Jetzt muss er viel an der Fitness arbeiten, um in zwei bis drei Monaten mitspielen zu können und unser Team in der Breite zu verstärken.“

Aus gutem Grund sieht Lichtenwimmer die Notwendigkeit, den Kader breiter aufzustellen, denn mit dem Beginn der Vorbereitung des Hildener Oberliga-Teams reifte die Erkenntnis, dass die lange verletzten Innenverteidiger Peter Schmetz (Knieoperation) und Nick Sangl (Schulteroperation) zwar wieder ins Mannschaftstraining einstiegen, aber noch etwas Zeit brauchen um zu alter Stärke zurückzufinden.

Ein anderer prominenter Neuzugang kennt zumindest das Umfeld an der Hoffeldstraße schon aus dem Effeff. Said Harouz spielte in der Saison 2017/18 in der Oberliga für den VfB 03 Hilden, kam in 27 Begegnungen auf neun Tore. Danach wechselte er für zwei Spielzeiten zum Liga-Rivalen TSV Meerbusch, ehe er den Sprung in die Regionalliga zum VfB Homberg schaffte. Nach nur einer Saison zog es ihn weiter zum Regionalligisten Wiedenbrück. Danach folgte das Engagement beim SV Straelen, mit dem der Angreifer den Abstieg in die Oberliga nicht verhindern konnte.

Nun also kehrt der 26-Jährige nach Hilden zurück. „Der Kontakt ist nie abgerissen“, erzählt Lichtenwimmer und sagt: „Said legt den Fokus jetzt mehr auf den Beruf, deshalb kann er nicht mehr so viel trainieren, vor allem nicht vormittags. Er will sich im Bereich Krankentransport selbstständig machen – das war unsere Chance, ihn zu bekommen.“ Damit hat die lange Suche des Sportlichen Leiters nach einem neuen Mittelstürmer ein Ende und die Lücke, die der Abgang von Pascal Weber in der Winterpause riss, scheint damit geschlossen.

Ins Kontor schlug zudem der überraschende Wechsel von Isaak Kang zum SV Straelen. Beim Regionalliga-Absteiger kann sich der Südkoreaner, der im Dezember 2024 seinen Militärdienst in der Heimat antreten muss, jetzt ganz auf Fußball konzentrieren. Doch Lichtenwimmer schaffte es, auch diesen Abgang zu kompensieren. Der VfB 03-Manager zauberte Kanata Todate aus dem Ärmel.

Der Japaner spielt seit zwei Jahren in Deutschland. In der Saison 2021/22 kam der 23-Jährige beim Mittelrheinligisten FC Blau-Weiß Friesdorf zum Einsatz, erzielte in 27 Partien zwölf Tore und lieferte zwölf Assists. In der vergangenen Saison lief Todate in derselben Liga für den FC Hennef auf. Seine Bilanz in 19 Begegnungen: Sieben Tore und drei Assists. „Kanata kann offensiv auf allen Positionen spielen, hat ein gutes Auge für seine Mitspieler und kann mit seiner Technik sowie Geschwindigkeit den Unterschied ausmachen“, charakterisiert Lichtenwimmer den Angreifer.

Mit den Verpflichtungen von Said Harouz und Said Dahoud sind die Kaderplanungen des VfB 03 vier Wochen vor dem Saisonstart abgeschlossen. „Das war ein langer Ritt, aber ich bin zufrieden“, gesteht Dennis Lichtenwimmer und ergänzt: „Wir haben mit Isaak Kang, Luca Majetic, Gianluca Bühring und Gianluca de Meo zwei Stammkräfte und zwei Spieler auf Oberliga-Niveau verloren – diese Lücken zu schließen, war nicht so einfach, denn auf diesen Positionen hat jeder Bedarf und sie hängen nicht an den Bäumen.“

Nun sieht der Sportliche Leiter gespannt dem Start der neuen Saison entgegen, lässt dabei am Ziel keinen Zweifel: „Vom Kader her können wir es wieder unter die Top-Fünf schaffen. Unser Anspruch ist es auf jeden Fall, oben mitzuspielen. Wir müssen aber abwarten, was der KFC Uerdingen und der SV Straelen machen. Der KFC hat schon einen sehr guten Kader beisammen, der SVS hingegen braucht noch einige Spieler.“

Meisterschaftsstart ist für den Oberliga-Vizemeister VfB 03 am Freitag, 11. August, um 19.30 Uhr beim Aufsteiger DJK Adler Union Frintrop. Das erste Heimspiel steigt am 20. August (15.30 Uhr) gegen den letztjährigen Tabellenfünften ETB SW Essen. Am Sonntag, 27. August (15.30 Uhr) folgt die Partie beim Aufsteiger Mülheimer FC 97.

Aufrufe: 015.7.2023, 09:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor