2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
Die Fans des KFC Uerdingen hoffen, dass sie bald final feiern dürfen.
Die Fans des KFC Uerdingen hoffen, dass sie bald final feiern dürfen. – Foto: Sascha Köppen

KFC Uerdingen: Leistungssteigerung zum letzten Schritt

Durch den knappen Auswärtssieg beim ärgsten Konkurrenten aus Ratingen hat sich der KFC zwei Matchbälle erspielt. Mit einem Sieg ist der Aufstieg in die Regionalliga West perfekt für Levan Kenia und seine Mannschaft.

Beim 1:0-Erfolg des KFC Uerdingen am Sonntag in Ratingen, der die Mannschaft in eine glänzende Position im Aufstiegsrennen bringt, war eine klare Leistungssteigerung der Blau-Roten gegenüber den Partien in Essen und gegen Mülheim zu sehen. Vor allem in der Abwehr ließ der KFC gegen den Mitkonkurrenten kaum etwas anbrennen, obwohl Umstellungen wegen der Sperre von Michael Blum nötig waren.

Mittelfeldspieler Maik Odenthal lobte nach dem Spiel im Interview bei Radio Blau-Rot die Abwehr: „Ratingen hat es nur mit langen Bällen versucht, wir haben aber alles gut weg verteidigt. Beide Innenverteidiger und auch die Außen haben stark gespielt.“ Insgesamt war es ein starker Auftritt der Uerdinger gegen einen Gegner, dem allerdings außer den von Odenthal angesprochenen langen Bällen nicht viel einfiel. Erfreut war auch Interimstrainer Levan Kenia, der aber mit der roten Karte in der Schlussphase haderte: „In meiner langen Karriere bin ich als Spieler nie vom Platz geflogen, nur jetzt beim KFC. Und auch als Trainer hat es mich jetzt bereits zum zweiten Mal beim KFC erwischt.“

Brutal gelaufen

Die Rote Karte lächelte er aber auf der Pressekonferenz weg und lobte sein Team: „Wir haben eine gute erste und zweite Halbzeit gespielt und ein Tor geschossen, das reicht. So wie die Jungs gelaufen sind, das war brutal.“ Auch sein Ratinger Kollege Frank Zilles lobte den KFC: „Uerdingen hat verdient gewonnen, sie waren individuell besser besetzt. Meine Mannschaft muss sich für die knappe Niederlage in einem Kampfspiel mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten nicht schämen.“

Der KFC könnte mit einem Erfolg im Heimspiel gegen Schonnebeck dafür sorgen, dass die Ratinger, die fünf Punkte zurückliegen, am vorletzten Spieltag schon keine Aufstiegschance mehr haben. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass Ratingen und Uerdingen nur deshalb um den Aufstieg kämpfen, weil die beste Mannschaft der Liga, die SF Baumberg, die mit neun Punkten vor dem KFC die Tabelle anführen, aber nicht für die Regionalliga gemeldet haben.

Sehnsucht nach der Regionalliga

Den Fans des KFC wird das ziemlich egal sein, sie sehnen sich nach zwei Jahren in der Oberliga nach der vierthöchsten Spielklasse. Es muss aber jedem klar sein, dass der dann angestrebte Klassenerhalt vor dem Hintergrund der großen finanziellen Probleme und des sich abzeichnenden sportlichen Umbruchs eine Herkulesaufgabe wird.

Um eine Insolvenz zu verhindern soll ein strikter Sparkurs gefahren werden. Das wird auch den Spieleretat betreffen. Ob damit dann in einer Liga, in der fast alle Klubs unter Profibedingungen arbeiten, der Klassenerhalt möglich ist, erscheint auf dem ersten Blick fraglich. Eines ist aber sicher: Auf seine Fans wird sich der KFC in Liga vier auch im Abstiegskampf verlassen können, das haben die Getreuen in der bislang letzten Regionalliga-Saison 2021/22 bewiesen, als zu fast allen Spielen eine ungefähr vierstellige Anzahl sogar bis ins Exil nach Velbert reiste, weil die Grotenburg nicht genutzt werden durfte.

Aufrufe: 014.5.2024, 12:00 Uhr
RP / Josef HermannsAutor