2024-05-02T16:12:49.858Z

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Verbandspräsident-Finale zwischen Wormatia Worms und Schott Mainz.
Verbandspräsident-Finale zwischen Wormatia Worms und Schott Mainz. – Foto: Dinger (Archiv)

Verbandspokal-Finale: Eine ganz enge Angelegenheit

Wer triumphiert und kann den Pokal in den Himmel strecken? Ein Vergleich der Final-Mannschaften von Wormatia Worms und Schott Mainz

Worms/Mainz. Oberliga-Meister gegen Regionalliga-Absteiger – es wird ein Pokalfinale auf Augenhöhe. Wo könnten der TSV Schott Mainz und Wormatia Worms Vor- und Nachteile haben?

Die Torhüter

VfR Wormatia: An ihm alleine den Aufschwung der Wormatia in den vergangenen Wochen festzumachen ist sicherlich falsch. Aber seit Luca Pedretti von Trainer Peter Tretter zur neuen Nummer eins befördert wurde, spielen die Wormser besser und erfolgreicher. Die Liga-Bilanz des jungen Torwarts, dem die Zukunft im VfR-Tor gehören wird: Fünf Einsätze, drei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage. Der 21-jährige Keeper hat eine gute Ausstrahlung, tolle Reflexe und hat sich als verlässlicher Torwart gezeigt.

Schott Mainz: Tim Hansen ist bei den Mainzern eine stabile Nummer eins, machte alle Spiele und kaum einmal einen gravierenden Fehler. Der 25-Jährige, Vorbild Neuer, ist ein mitspielender Torwart, der Ruhe ausstrahlt, mitunter mit Ausflügen aber das Publikum nervös macht. Für die Regionalliga wird wieder ein Konkurrent auf Augenhöhe gesucht, der den manchmal zur Gemütlichkeit neigenden 1,94-Meter-Mann zusätzlich anspornt, so wie auch vorige Saison. 1:0 Wormatia

Die Abwehr

VfR Wormatia: In der abgelaufenen Regionalliga-Saison gab es fünf Vereine, die mehr Gegentore als die Wormatia kassierte. Einen richtig sattelfesten Eindruck machte die Hintermannschaft der Wormser aber in den wenigsten Spielen. Der Ausfall von Routinier und Abwehrchef Jean-Yves Mvoto wiegt schwer. Die Innenverteidigung um Ramzi Ferjani und Niklas Jeck stabilisierte sich zwar zuletzt, neigt aber regelmäßig auch zu individuellen Fehlern und Nachlässigkeiten. Rechtsverteidiger Lennart Grimmer ist aktuell nicht in Topform, der Einsatz von Linksverteidiger Geovane Damaceno wackelt.

Schott Mainz: Nur einmal spielte der TSV dieses Jahr zu Null, zweimal gab es zwei Gegentore, sonst immer nur eins. Die Abwehr steht stabil, Routinier Nicklas Schlosser räumt mit Übersicht auf, 1,96-Meter-Mann Dominik Ahlbach mit Zweikampf-Power. Ob pressen oder im Block stehen, taktisch ist die regionalligaerprobte Kette jede Gangart gewohnt. Die Defensiv-Arbeit im Kollektiv klappt prima, die Außen schieben sehr aktiv an. 1:1 Schott

Das Mittelfeld

VfR Wormatia: Weil der beste Wormser Fußballer, Kapitän Sandro Loechelt, verletzt zuschauen muss, geben Jannik Marx und Lucas Torres in der VfR-Zentrale aktuell den Ton an. Marx ist als Leader im Team unverzichtbar, spielerisch jedoch nicht so gut wie Loechelt, Torres nicht besonders offensivstark. Gesetzt sein dürften im Endspiel wohl auch Routinier Jannik Sommer und Kreativspieler Anil Gözütok. Beide Akteure spielten jedoch eine eher schwache Saison und blieben unter ihren Möglichkeiten.

Schott Mainz: Der drittligaerfahrene Tim Müller dirigiert von der Sechserposition aus, die Kreativ-Zentrale um Linus Wimmer und 19-Tore-Mann Johannes Gansmann ist kombinationsstark und außergewöhnlich torgefährlich. Erst recht, wenn auch Etienne Portmann spielen kann. Doch der, so sagen viele Beobachter, beste Oberligaspieler dieser Saison ist wegen hartnäckiger Leistenprobleme nur zu Teilzeiteinsätzen fähig. Gleichwohl: Die Mitte ist das Mainzer Prunkstück. 1:2 Schott

Der Sturm

VfR Wormatia: In den finalen Saisonwochen ist der Wormser Sturm heißgelaufen. Allen voran Nils Fischer ist in bester Verfassung (sechs Tore in den vergangenen vier Spielen). Auch Melvyn Lorenzen zeigte sich zuletzt formverbessert. Daniel Kasper und Alexander Shehada sind nach ihren Verletzungen zurück und wieder Joker-Optionen für Tretter. Luis Kiefer, der zuletzt ebenfalls traf und vor seinem letzten Spiel für die Wormatia besonders motiviert sein dürfte, muss sogar um einen Platz im Kader bangen.

Schott Mainz: Auf einen Knipser mit Momentum muss der TSV verzichten. Mittelstürmer Pierre Merkel kann nicht mitwirken, Ersatzmann Tim Zimmermann (ein Saisontor) wird den Club verlassen. Zwischendurch half Fußball-Rentner Janek Ripplinger aus, der aber diesmal nicht dabei sein wird. Vermutlich rückt der sonst seit Jahren am (meist defensiven) Flügel beheimatete Leon Kern auf seine alte Position vorne rein – und fehlt dann mit seinem Tempo als Pendant zu Super-Sprinter Silas Schwarz auf der Bahn. Der TSV hat bärenstarke 90 Saisontore vorzuweisen, aber meistens netzen gelernte Mittelfeldspieler. 2:2 Worms


Live-Übertragung am Finaltag

Es ist die umfangreichste TV-Liveproduktion im gesamten deutschen Fußball- Am Samstag, 3. Juni 2023, steigen bundesweit die Endspiele der Verbandspokale. Im Südwesten duellieren sich am „Finaltag der Amateure“ in Pirmasens (Sportpark Husterhöhe) die Wormatia aus Worms und der TSV Schott Mainz (Anpfiff 14:15 Uhr). Die Endspiele der insgesamt 21 Landesverbände werden in der ARD in einer siebenstündigen Livekonferenz übertragen (Beginn 12:05 Uhr). Der Lohn für den Gewinner: Die Teilnahme am DFB-Pokal in der kommenden Saison und damit einhergehend ein kleiner „Geldregen“ (in der Saison 2022/2023 kassierten die Teilnehmer der ersten Runde rund 209.247 Euro). Besonders für die in der Regel eher klammen Amateurvereine ein nicht zu unterschätzender Betrag.

Aufrufe: 02.6.2023, 15:00 Uhr
Torben Schröder und Stefan MannshausenAutor