Verbandspokal-Derby: Last-Minute-Sieg für den Favoriten

Bei fast ununterbrochen strömendem Regen traten die Gau-Odernheimer erst in der zweiten Hälfte auf, wie man es von einer klassenhöheren Mannschaft erwartet: Großen Anteil daran hatten Aleksandar Dimitrijevic und der spielfreudige Fabio Fell Moreno, mit deren Einwechslung ein Ruck durch die Verbandsliga-Elf ging. Zugleich hatte Christoph Hartmüller in der Pause gepoltert. Einen so passiven Auftritt wie im ersten Durchgang wollte er nach dem Wechsel nicht meht sehen.

Trotzdem brauchte es fast 20 Minuten, ehe die im zweiten Abschnitt dominanten Gau-Odernheimer endlich zum verdienten Ausgleich kamen. Emre Gümüs flankte in die Mitte, Dimitrijevic köpfte über den Innenpfosten ins Tor. Marcel Redschlag war chancenlos.

Fortan machten vielen Gau-Odernheimer Fans, darunter sehr viele Kinder, mächtig Stimmung auf der Tribüne. Fast jede gelungene Aktion der eigenen Elf wurde goutiert. Trotzdem zeichnete sich ab, dass die Partie in die Verlängerung gehen würde. Dann aber passte Dimitrijevic, der Mann des Spiels, scharf in die Mtte. Gagliardi stand goldrichtig und lenkte die Kugel über die Linie. Obwohl er der Mann der entscheidenden Szenen war, wollte Dimitrijevic nicht über Gebühr gelobt werden: „Die gesamte Mannschaft hat sich in der zweiten Hälfte gesteigert.“ Das war seines Erachtens der Schlüssel zum Erfolg.

RWO Alzey geht mit einer Führung in die Pause

45 Minuten lang durfte RWO Alzey von der Pokalüberraschung träumen. „Am Ende fehlte uns aber das Spielglück“, haderte Spielertrainer Lars Weingärtner. Das deutete sich schon nach elf Minuten an, als Björn Grimms 1:0 annulliert wurde. Er soll im Abseits gestanden haben. Wenn es stimmt, dann bestenfalls ein paar Zentimeter. Nichts zu mäkeln gab es indes an der Szene in der 42. Minute: Lars Weingärtner zirkelte einen Freistoß in den Gau-Odernheimer Strafraum. Simon Bumb legte den Ball per Kopf quer, wo der andere Ex-Gau-Odernheimer volley abschloss. Die Führung war nicht unverdient.

Max Groben verletzt runter

Zu dem Zeitpunkt hatten die Alzeyer allerdings bereits einen herben Verlust zu beklagen. Der starke Max Groben schied wegen einer Verletzung (38.) aus. Bis dahin hatte er hinten wie vorne Akzente gesetzt. Zu allem Überfluss verlor RWO nach 75 Minuten auch seinen flinken Außenverteidiger David Vodi. Er musste nach wiederholtem Foulspiel vom Feld. In Unterzahl taten sich die Platzherren noch schwerer gegen den Favoriten. Die Devise lautete, sich mit dem Unentschieden in die Verlängerung zu retten. Zumindest bis zum 1:2. Dass der Schiedsrichter ein Foul an Max Kimnach nicht im Strafraum, sondern kurz davor sah, passte für die Alzeyer ins Bild. Ungeachtet dessen reflektierte das Trainergespann, dass die Gau-Odernheimer nach der Pause mit Fabio Moreno Fell viel Qualität nachlegten. Der ehemalige Zweitliga-Spieler kreierte Chancen – und sei es mit einem Alleingang über 30 Meter, dem der krönende Abschluss versagt blieb. Szenenapplaus gab es trotzdem.

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Ihre herausragenden Szenen hatten beide Torhüter in der ersten Hälfte. Zunächst lenkte Daniel Diel einen Schuss von Björn Grimm über die Latte. Später (23.) parierte Redschlag einen Knaller von Julian Meininger nicht minder spektakulär. In den zweiten 45 Minuten spielte die Musik aber weitgehend aufseiten der Alzeyer.

RWO Alzey 1 Gau-Odernheim 2

RWO Alzey: Redschlag – Braun, Weingärtner, Groben (38- Sieker), Niemann, Vodi – Kimnach – Bumb, Szymkow – Malkmus, Grimm.

TSV Gau-Odernheim: Diel – Maurer, Friedrich, Hofmann, Meininger – Maier (88. Breiden) – Dietrich, Naainiaa – Knell, Gümüs, Dilg (46. Moreno-Fell).

Tore: 1:0 Grimm (42.), 1:1 Dimitrijevic (63.), 1:2 Gagliardi (91.)

Rote Karte: Vodi (75.) / -

Zuschauer: 480.