2025-03-06T14:11:46.817Z

Ligabericht
Ali Sengül und seine Basara-Kollegen hatten auch beim VfB Bodenheim gut Lachen.
Ali Sengül und seine Basara-Kollegen hatten auch beim VfB Bodenheim gut Lachen. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

Verbandsliga-Derby: Tore, die gar nicht fallen können

FC Basara gewinnt beim VfB Bodenheim 4:2 - und profitiert von kapitalen individuellen Patzern

Zwei Führungstreffer der Marke aussichtslos bescherten dem FC Basara Mainz einen 4:2 (2:1)-Derbysieg bei Verbandsliga-Aufsteiger VfB Bodenheim. Flanke auf den kleinen Seiya Izumi ins Duell mit Zwei-Meter-Mann Roman Meyenburg? Langer Abschlag von Felix Pohlenz ins Niemandsland? Beides führte gegen eine in vielen Szenen indisponierte VfB-Defensive zu Toren.

Erst verwertete Ali Sengül den Abpraller, als Meyenburg und Torwart Marco Günther sich in die Quere kamen (18.). Und ließ das bereits siebte Saisontor folgen, nach Khaled Abou Dayas Flanke und Meyenburgs unfreiwilliger Ablage (37.). Dann kämpfte sich der VfB heran, glich aus, schien das Momentum für das 3:2 zu haben – und wurde nach Pohlenz' weitem Abschlag kalt erwischt.

„Ich spekuliere immer mal, wenn der Torwart raus muss. Oft sind das 50:50-Situationen“, erzählt Abou Daya. Günther säbelte über den Ball, der Gonsenheimer Ex-Kapitän lief mit dem Ball ins leere Tor (71.). 2:3, der Genickbruch für die Guckenberg-Elf. Nach Abou Dayas starker Weiterleitung und Takuto Matsuis Querpass machte Muhammed Yasar im Konter den Deckel drauf (88.).

„Die erste Halbzeit war erschreckend“, hielt VfB-Trainer Marco Jantz fest, ehe er seine Mannschaft zu einer Ansprache in der Kabine versammelte. „Keine Bereitschaft gegen den Ball, Fehler. Ich bin fassungslos gewesen.“ Nach Norman Loos' frühem Lattentreffer (4.) gaben die Platzherren das Heft komplett aus der Hand. „Die erste halbe Stunde hat uns das Spiel gekostet“, sagt Jantz. Izumi frei übers Tor (11.) und an die Latte (40.) – es konnte auch 0:3 oder 0:4 stehen, trotz der Zeitstrafe gegen Basara-Verteidiger Espen Lautermann (26.).

Schmeichelhafter Rückstand zur Pause

Stattdessen ging es mit 1:2 in die Kabine, weil der VfB quasi aus dem Nichts durch Stefan Baljaks Abstauber (45.) ins Spiel zurück kam. „An der zweiten Halbzeit war dann nichts auszusetzen“, findet Jantz. Pohlenz per Kopfball-Parade (47.), Loos' Volley in die Wolken (61.) – der Ausgleich bahnte sich an. David Vodi setzte sich zur Grundlinie durch, Calvin Faßnacht verwertete im Zentrum (65.). Nun schien der VfB am Drücker – bis zum 2:3.

„Wir wollten das 2:1 verteidigen, defensiver spielen“, sagt Basara-Trainer Shinji Okazaki. Und gibt offen zu, dass es nach dem 2:2 eines glücklichen Moments zur erneuten Führung bedurfte. Dieser Sieg sei ein besonderer Moment. Lautermann trotz Gelb und Zeitstrafe durchspielen zu lassen – das Risiko zahlte sich aus. Auch die anderen Routiniers, Kapitän Yuya Okuda, Doppelpacker Sengül oder Abou Daya, lieferten. „Das 2:2 war verdient, danach war es ein offenes Spiel und sie hatten Oberwasser“, gibt der 3:2-Schütze zu. „Am Ende geht der Sieg verdient an uns.“

Abou Daya: "Sind noch in Findungsphase"

Die wechselhaften Ergebnisse der „Diamanten“ sind für Abou Daya keine Überraschung: „Für mich ist es schwierig, in eine neue Mannschaft zu kommen. Normal, dass das Zeit braucht, wir sind alle noch in der Findungsphase.“ Die Verständigung mit Okazaki klappe, notfalls gebe es genug des Japanischen kundige Übersetzer. Der VfB ist derweil nach seinem Klasse-Start auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Schon am Mittwoch geht es zum Nachholspiel nach Gau-Odernheim.

VfB Bodenheim: Günther – Meyenburg (46. Papela), Ziewers, Schenk (22. F. Kammerer) – Geuder (80. Dorn), Schäfer, Baljak (80. P. Kammerer), Ben Hazaz (85. Bauer) – Loos – Faßnacht, Vodi.

FC Basara: Pohlenz – Jaatit (68. Er), Okuno, Lautermann, Katende – Ghatas, Okuda – Abou Daya, Sengül (62. Ünal), Fukuhara (85. Matsui) – Izumi (80. Yasar).

Aufrufe: 07.9.2024, 20:37 Uhr
Torben SchröderAutor