2024-04-29T14:34:45.518Z

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Der Helikopter landete auf dem Rasen in Baierbrunn.
Der Helikopter landete auf dem Rasen in Baierbrunn. – Foto: Privat

Über 40 Minuten Nachspielzeit nach Helikopter-Einsatz: Verletzter DJK-Spieler denkt an Karriereende

A-Klasse 11 Zugspitze

Ein Schlüsselbeinbruch mit Folgen für Marc Djokic. Nach der Operation in Wolfratshausen denkt der Spieler der DJK Waldram II an sein Karriereende.

Baierbrunn – Ein normaler Zweikampf endet am Sonntagnachmittag folgenschwer. Marc Djokic stürzt nach einem Laufduell und schreit auf. „Es war eigentlich eine harmlose Aktion in einem sehr fairen Spiel“, sagt Lukas Haustein, Trainer der DJK Waldram II. Schnell wird klar, die Verletzung muss behandelt werden. Der Rettungsdienst wird gerufen. Die spätere Diagnose: Schwerer Trümmerbruch am Schlüsselbein.

Rettungssanitäter fordern Helikopter an – Erfolgreiche Operation in Wolfratshausen

Ein paar Minuten nach dem Sturz treffen die Einsatzkräfte ein. Aufgrund der Instabilität der Schulter und da die Knochenbrüche nah am Hals sind, entscheiden die Sanitäter einen Arzt anzufordern. Dieser kommt per Helikopter angeflogen, da in Krankenwägen meist nur Rettungssanitäter an Bord sind. Der Verletzte wird währenddessen auf dem Platz und erstversorgt. Die Partie bleibt unterbrochen.

Als dann landet der Helikopter auf dem Rasen. Wie lange die ganze Aktion dauert, weiß im Nachhinein niemand so recht. „Ich hatte kein Zeitgefühl. Gefühlt ewig“, sagt Djokic. Trotz der langen Unterbrechung entscheidet sich die Waldramer Mannschaft gemeinsam mit dem Gegner, der SG Schäftlarn/Baierbrunn, und dem Unparteiischen die Partie fortzusetzen. „Wir haben das kurz diskutiert, aber schnell kam aus der Mannschaft: ‚Wir spielen das für Marc zu Ende‘“, sagt Haustein.

Dreistündige Operation: Djokic geht es „deutlich besser“

Djokic wird per Helikopter ins Krankenhaus nach Wolfratshausen gebracht. Der Krankenwagen bringt derweil einen anderen Spieler in die Klinik. „Das war bitter und ein Stück weit skurril. Zuvor hatte sich bereits ein gegnerischer Spieler schwer am Knie verletzt, der aber erst nach der Partie zur Untersuchung wollte“, klärt Haustein auf.

Djokic wird am Montag drei Stunden lang operiert. „Das Schlüsselbein ist in fünf Stücke gebrochen und entsprechend viele Splitter sind da. In etwa drei Stunden OP haben sie alles zusammengesucht und an eine Platte geschraubt“, erklärt Djokic. Inzwischen geht es dem 30-Jährigen „deutlich besser“. Er bekommt aber nach wie vor starke Schmerzmittel.

Letztes Spiel für Waldram? „Sollte meine letzte Saison werden“

In Baierbrunn wird die Partie nach der 40-minütigen Unterbrechung fortgesetzt. Sie endet torlos. Das Ergebnis: Nebensache. Direkt nach dem Abpfiff erreichen Djokic zahlreiche WhatsApp-Nachrichten der Teamkollegen. „Wir haben einen großen Zusammenhalt. Der ist in Waldram echt ausgezeichnet und etwas Besonderes“, sagt Djokic. Umso mehr ärgert es ihn, dass das Spiel in Baierbrunn vielleicht sein letztes im DJK-Dress war.

„Das sollte eigentlich meine letzte Saison werden“, sagt der 30-Jährige. „Und jetzt ist das Ding irgendwie mein letzte Spiel.“ Die drohende lange Ausfallzeit muss er erst noch verdauen. Gerade kam er von einer langwierigen Verletzung zurück, und nun der nächste schwere Rückschlag. „Er ist einer, der immer Vollgas gibt. Aber er hat schon oft ans Aufhören gedacht. Das tut mir echt unfassbar Leid“, sagt sein Trainer. (btfm)

Aufrufe: 027.9.2023, 14:39 Uhr
Boris ManzAutor