Relegation: Zwingenberg in der Partyzone

Grund für die ausgedehnte Feier war der Klassenerhalt für den Sportverein in der C-Liga. Am Mittwochabend hatte die Eintracht die entscheidende Partie der Relegationsrunde gegen den D-Ligisten SG Reichenbach II 2:0 gewonnen. Bis die Zwingenberger in der Partyzone aufschlagen konnten, mussten sie ein hartes Stück Arbeit verrichten. Reichenbach II entschied sich wie die Gastgeber für eine abwartende, defensive Gangart. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, die vor allem zwischen den Strafräumen ausgetragen wurde, in der aber die Lautertaler vor der Pause die besseren Chancen hatten. „Es war umkämpft, es war hart. Ich denke, das kann man in der Relegation erwarten“, so Reingruber.

Kurz vor der Halbzeit wurden die Karten neu gemischt: SGR-Akteur Pasquale Angelone sah wegen Haltens, das vom Schiedsrichter als Notbremse gewertet wurde, die Rote Karte. Profitieren von der Überzahl konnten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel zunächst nicht. „Es war, als hätten meine Spieler einen Rucksack auf den Schultern.“ Die Reichenbacher präsentierten sich als standhaft und wären beinahe in Führung gegangen. Den Abschluss von Tobias Peter, der SVZ-Keeper Stefan Kubiak bereits überwunden hatte, kratzte Peter Ohlemüller von der Torlinie (67.).

Blandos Tor des Willens

Eine Szene, die Thomas Reingruber zuversichtlich stimmte. „Ich hatte das Gefühl, wenn wir das überstanden haben, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.“ Die Vorahnung bestätigte sich 13 Minuten später. Flavius Guzman Blando nutzte eine Unaufmerksamkeit der SG-Abwehr und traf zum 1:0 (80.). „Ein absolutes Willenstor“, lobte Reingruber seinen Schützling für die Energieleistung. Im Gegensatz zur 0:11-Niederlage vom Sonntag gegen Lampertheim gingen bei den Reichenbachern nach dem Rückstand diesmal nicht die Köpfe runter, sie hielten sofort dagegen, drängten auf den Ausgleich – und wurden durch einen Konter des zehn Minuten zuvor eingewechselten Milan Kaiser zum 2:0 (82.) kalt erwischt.

Trotz der Niederlage war Reichenbachs Co-Trainer Felix Schmidt-Eul voll des Lobs über seine Mannschaft: „Das war grandios, was die Jungs geleistet haben, nur wurden sie nicht belohnt.“ Auch in Unterzahl hielten die Lautertaler in der zweiten Halbzeit lange dagegen. „Die haben gedrückt und uns beschäftigt“, so Reingruber.

Viel Zeit zur Erholung bleibt den Fußballern des SV Zwingenberg nicht. Anfang Juli beginnt unter dem neuen Trainer-Duo Volker Pitz/Frank Bender die Vorbereitung auf die nächste Runde. Der 28-Mann-Kader steht. Drei Abgänge und fünf Neuzugänge sind zu vermelden. Nach dem tiefen Blick Richtung D-Liga strebt Zwingenberg eine Position in sicherer Entfernung zu den Abstiegsrängen an. Mittelfristig soll auch wieder eine zweite Mannschaft an den Start gebracht werden, erklärt Reingruber.

Tore: 1:0 Guzman Blando (79.), 2:0 Kaiser (82.). – Schiedsrichter: Kischel (Bickenbach). – Zuschauer: 250. – Bes. Vorkommnis: Rot für Angelone (SG/43.) wegen Notbremse. – Beste Spieler: Kubiak, Guzman Blando/Hilß, Reimund.