2024-05-02T16:12:49.858Z

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Felix Günzel hat sich längst für die Startelf empfohlen.
Felix Günzel hat sich längst für die Startelf empfohlen. – Foto: FuPa

Felix Günzel vom SE Freising: In den USA an der Physis gearbeitet

Eher unauffälliger, aber längst gesetzter Mann im Mittelfeld

Felix Günzel ist ein Eigengewächs des SE Freising. Trotzdem hilft er seinem Verein erst so richtig mit seinen 26 Jahren. Das hat einen einfachen Grund.

Freising – In vielen Mannschaften gibt es Spieler, die ein bisserl unter dem Radar fliegen. Akteure, die nicht selten zu den Stammkräften ihrer Teams zählen, aber so geräuschlos und unauffällig ihren Job erledigen, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung selten vorkommen. Beim SE Freising in der Landesliga-Elf ist ein solcher Spieler: Felix Günzel, 26.

Seit der Winterpause stand das Freisinger Eigengewächs fünf Mal in der Startelf und traf viermal, zuletzt zum wichtigen 1:0 am vergangenen Samstag gegen den TuS Holzkirchen. Eine ähnliche Frühjahrs-Torquote hat sonst nur Robert Rohrhirsch, ebenso im Mittelfeld daheim.

Groß gesprochen wird im Umfeld selten über den Offensivmann. Was jedoch einen einfachen Grund hat: Kaum war Günzel der Juniorenabteilung der Freisinger entwachsen und sollte in der Landesliga Südost Fuß fassen, da war der heute 26-Jährige quasi schon wieder weg. Es ging – parallel zu Rohrhirsch – über den großen Teich. Fußballstipendium, Sport und Studieren – hineinschnuppern in den semiprofessionellen Fußball. Es folgten Jahre in den Staaten, der Freisinger schaute immer wieder nur Mal kurz vorbei. Eine Zeit, die Günzel nicht missen will. „Ich hab dort viel gelernt.“

Etwa das Toreschießen? Ganz von der Hand weisen will Günzel das nicht. „Ich hab in Amerika schon einen anderen, einen physischeren Fußball kennengelernt.“ Etwas, das dem Freisinger jetzt, etwa vor dem nächsten Heimspiel gegen den TV Aiglsbach (Fr., 19.30 Uhr), wohl zu Gute kommt. „Mein Spielstil hat sich mittlerweile angepasst.“ Was Günzel in Amerika auch mitgenommen hat: sich Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten. „Offen gesagt, hab ich in jedem Spiel das Ziel, ein Tor zu erzielen“, erläutert er.

Immerhin sprangen bei fünf Startelfeinsätzen (und zwei Einwechslungen) vier Treffer heraus. Was für einen nominellen Mittelfeldspieler gar nicht so schlecht ist. „Ja, es läuft aktuell echt gut“, stimmt der Mittelfeldspieler zu, „ich möchte meine Ziele schon erreichen.“

Hinzu kommt, dass Trainer Alex Plabst, der große Stücke auf den 26-Jährigen hält, momentan das Spielsystem angepasst hat. Weil ein schlagkräftiger Stürmer fehlt, spielen die Lerchenfelder meist eher mit einer sogenannten falschen Neun. „Dadurch ergeben sich ganz andere Lücken“, analysiert Günzel.

Und Trainer Alex Plabst? Ist jedes Mal voll des Lobes, was den 26-Jährigen betrifft. Eine große Hilfe sei Günzel nach seiner Rückkehr gewesen, erinnert er. „Er hat uns in einer personell schwierigen Lage geholfen.“ Sätze, die sicher runtergehen wie Öl. „In der neuen Saison wird er ein wichtiger Faktor sein.“ Damit zahlt Felix Günzel auch ein wenig das Vertrauen zurück, das die Lerchenfelder nach der USA-Rückkehr in ihn hatten. Der 26-Jährige ließ sich zwar mehrere Optionen offen, so gesteht er. Weil der Kontakt zum SEF aber nie abgerissen war, war bald klar, dass der Weg zurück in die Savoyer Au führen würde.

Und Günzel stand dann recht bald drin in der Startelf. „Eigentlich wollte ich länger in Amerika bleiben, habe aber wegen Corona kein neues Visum bekommen“, hat der 26-Jährige seine Rückkehr trotzdem nicht bereut. Vier Tore, regelmäßige Startelfeinsätze, es läuft also bei Felix Günzel. So gut, dass er sich einen Verbleib über die Saison hinaus vorstellen kann.

Der SE Freising bekommt mit Flo Bittner und Michael Schmid ein neues Trainerduo, auf das er durchaus Lust habe, gesteht der 26-Jährige. „Ich hab die beiden in den Wochen jetzt echt schätzen gelernt.“

Zudem, und das zeigt den Ehrgeiz des Amerika-Rückkehrers, sollen schon noch ein paar Tore folgen. Diese und nächste Saison dann. Rauf aufs Radar. (Matthias Spanrad)

Aufrufe: 06.5.2022, 07:08 Uhr
Matthias SpanradAutor