2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Jubel! Antonio Serratore und die TuS Marienborn legten eine furiose Aufholjagd hin.
Jubel! Antonio Serratore und die TuS Marienborn legten eine furiose Aufholjagd hin. – Foto: TuS Marienborn

TuS Marienborn dreht 1:3 noch zum Sieg

Fakovic krönt furiose Sechs-Minuten-Aufholjagd +++ "Bälle mit Hammer und Armbrust über die Linie gepresst"

Sie schienen schon besiegt. 1:3-Rückstand, beide gelernten Stürmer nicht mehr auf dem Feld, was sollte da noch gehen? Eine Menge. Binnen sechs Minuten drehte die TuS Marienborn ihr Verbandsligaspiel gegen den SV Hermersberg zum 4:3 (0:2)-Sieg um. „Ich hätte keinen Euro mehr auf uns gesetzt, aber die Jungs haben die Bälle mit Hammer und Armbrust über die Linie gepresst“, staunt der Sportliche Leiter Guido Ritz.

Die TuS kann auch Brechstange. Kopfballablage Lucas Moser, Grätsch-Schuss Tarek Schwiderski, Pfosten, Rücken des Torwarts, 2:3 (79.). Langer Ball, Moser legt ab für Moritz Freisler, 3:3 (81.). Und die Krönung, Flanke Schwiderski, Tor Nermin Fakovic (84.). „Ich hatte bei der Flanke schon fast einen Krampf“, erzählt der spielende Cotrainer, der nach seinem Fußbruch nur schwer zurück aufs Feld fand, „dann habe ich mir den Ball mit meinem Astralkörper vorgelegt und ihn reingemacht.“

Emotionale Pausenansprache

Die Ballannahme mit dem Bauch und der Flachschuss ins lange Eck sahen allemal gekonnt aus. „Er ist ruhig am Ball und macht im Training oft das letzte Tor“, sagt Trainer Ali Cakici, „er investiert so viel Arbeit in die Mannschaft, da freut es mich für ihn besonders.“ Nach einer Halbzeit fast ohne eigenen Torschuss lag die TuS 0:2 hinten, weil Lukas Bißbort (28.) und, nach Ecke, Marius Dausmann (34.) am zweiten Pfosten einköpfen durften.

Die Bilder zum Spiel gibt's hier.

Als emotional wird Cakicis Pausenansprache beschrieben. „Er hat seinen Frust eingebracht“, erzählt Kapitän Dennis Ritz. Von einem Machtwort spricht Fakovic. Schon nach 40 Sekunden traf Freisler ins lange Eck (46.), doch mehr kam trotz aller Angriffsbemühungen zunächst nicht. Florian Webers Umschalttor (65.) schien der K.o.-Treffer zu sein. Doch die Siegesserie der letzten Wochen brachte, so Fakovic, Schwung und Selbstvertrauen für die Schlussphase.

Nackenschlag weggesteckt

Nach dem Spiel ist der Jubel groß. „Hatte irgendjemand Zweifel?“, ruft Cotrainer Timm Belz grinsend ins Publikum. „Wir spielen Sch... und gewinnen! Nächstes Heimspiel ist die Bude voll!“, brüllt Cakici Richtung Fans und Verantwortliche. Alle Kraft für den Aufstieg. „Das ist der große Traum von uns allen“, sagt Fakovic, „im Training ist eine wahnsinnige Intensität.“ Das gibt Kräfte bis zum Schluss.

„Das 1:3 war ein richtiger Nackenschlag“, resümiert Dennis Ritz, „selbst beim 3:3 habe ich mich nicht gefreut.“ Wenn schon Aufholjagd, dann richtig. „Das war eine reine Willensleistung und hatte nichts mehr mit einem geordneten Fußballspiel zu tun.“ Doch genau darauf kam es an. Mittwoch (19.30) im Nachholspiel bei Abstiegskandidat TuS Steinbach soll im Titelrennen nachgelegt werden.

TuS Marienborn: Baumann – Klüber, Hofmann, Moser, Ritz – Melament, Trapp (76. Fakovic), Serratore, Rieß (60. Savic) – Freisler, Aliu (67. Schwiderski).

Aufrufe: 08.4.2023, 18:45 Uhr
Torben SchröderAutor