
Die Äußerungen des Vorsitzenden Dietmar Hofmann und von Trainer Ali Cakici vor dem Verbandsligaspiel gegen die TuS Hohenecken deuteten bereits stark darauf hin. Nun ist der Vollzug offiziell. Nach zehn Jahren wird zum Ende dieser Saison die Ära Cakici an der Kirschhecke zu Ende gehen.
„Cakici ist zu dem Entschluss gekommen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein neues Kapitel zu beginnen“, teilt der Verein mit. „Was in dieser Zeit entstanden ist, macht uns stolz: Vom Start in der Bezirksliga bis hin zum Aufstiegsspiel zur Oberliga – nur ein Tor hat damals gefehlt, aber die Erinnerungen und Emotionen bleiben für immer.“
Höhepunkt vor zweieinhalb Jahren
Nach dem Höhepunkt vor zweieinhalb Jahren, mit der Vizemeisterschaft in der Verbandsliga, sank der Punkteschnitt beständig und zuletzt rapide. Diese Saison gelangen in der Hinrunde erst zwei Siege, im ganzen Kalenderjahr nur vier. Die TuS steckt im Abstiegskampf, der Ruf nach neuen Impulsen wurde immer lauter – zuletzt auch von Hofmann selbst in aller Deutlichkeit in der Öffentlichkeit. Man darf daher mindestens von einem beiderseitigen Entschluss auf Trennung ausgehen.
Kandidaten zur Nachfolge stehen parat. Cotrainer Timm Belz wirkt wie der logische, weil intern aufgebaute Nachfolger. Zweitmannschaftstrainer Stephan Lampert lässt Ambitionen erkennen und stellt sich mit aktuell Rang zwei in der Bezirksliga selbst ein glänzendes Zeugnis aus, um den fälligen Generationswechsel nach der Ära Cakici einzuleiten. Und der privat bei der TuS verwurzelte, ehemalige U19-Trainer Marco Jantz, der nach seinem Rücktritt in Bodenheim passgenau zur neuen Saison wieder einsteigen will, steht nicht nur bei Hofmann hoch im Ansehen.
Jetzt-erst-recht-Stimmung oder lame duck?
Genaueres zur Nachfolge teilt die TuS noch nicht mit, stattdessen werden gewachsene Freundschaften und familiäre Verhältnisse im Verein betont. Der Tenor: „Jetzt heißt es: ein letztes Mal alle Kräfte bündeln! Wir wollen die Liga halten und unserem Trainer einen würdigen Abschied schenken.“ Ob Cakici dabei als „lame duck“ agiert oder eine Jetzt-erst-recht-Stimmung im Sinne dieses würdigen Abschieds entsteht, wird sich in der Rückrunde zeigen, die Sonntag (16 Uhr) gegen die SG Hüffelsheim beginnt.