2024-05-16T14:13:28.083Z

Allgemeines
In Vorder ereignete sich am Sonntag ein unschöner Zwischenfall.
In Vorder ereignete sich am Sonntag ein unschöner Zwischenfall. – Foto: Mathias Leschek

Turnier-Abbruch nach Angriff auf Schiedsrichter in Voerde

Bei einem C-Jugend-Turnier der SV Friedrichsfeld ging es nach dem 1. Halbfinale am Sonntag nicht mehr weiter. Grund war ein Angriff auf den Schiedsrichter.

Dass es auch rund um Spiele der Fußballjugend immer wieder zu Gewaltvorfällen kommt, ist leider eine traurige Wahrheit. Besonders bitter wird es dann, wenn Schiedsrichter davon betroffen sind, stehen auch diese doch oft noch am Anfang ihrer Laufbahn und könnten dadurch schnell die Lust an ihrem Hobby verlieren. Fehlender Nachwuchs an der Pfeife wäre für den Amateurfußball fatal - und ein gutes Signal waren auch die Vorfälle bei einem C-Junioren-Hallenturnier in Voerde am Sonntag fraglos nicht.

In der Sporthalle des Schulzentrums Voerde-Nord hatte die SV Friedrichsfeld zu dem Turnier geladen, als es im ersten Halbfinalspiel zu einer Eskalation kam, wie die NRZ online am Montag berichtete. Ein Spieler des TV Jahn Hiesfeld habe seinen Gegenspieler vom gastgebenden Verein in eine Bande gestoßen. Folge war die Rote Karte des 16-jährigen Schiedsrichters, der gemeinsam mit seinem 25-jährigen Bruder das Turnier leitete.

Das brachte einen Zuschauer, der dem Umfeld des dem Felde verwiesenen Spielers zuzuordnen sein soll, offenbar dermaßen zur Weißglut, dass er den Unparteiischen nach dem Ende der Partie nicht nur heftig beschimpfte, sondern auch bedrängte. Auch als sein Bruder ihm zur Hilfe kam, habe der Mann nicht von ihm abgelassen, sondern stattdessen auch den zweiten Schiedsrichter angegriffen. Letztlich habe sich auch die Mutter des Spielers, der beim TV Jahn Hiesfeld die Rote Karte gesehen hatte, ins Geschehen eingemischt, sie soll jedoch nach Darstellung des TV Jahn Sicherheitsbedenken geäußert haben, da sich bei dem Bandencheck ein seitliches Tor in der Halle geöffnet habe - was natürlich ein Verletzungsrisiko zur Folge hat. Auch das schlichtende Einschreiten der Turnierleitung half letztlich nicht. Der junge Schiedsrichter wurde aktiv am Verlassen des Spielfeldes gehindert, die Unparteiischen baten um den Turnierabbruch, der dann letztlich auch erfolgte.

Holger Höke, der Trainer des TV Jahn, stellt die Geschehnisse etwas anders dar, die zu dem Eklat geführt haben. "Es war ein Tackling an der Wand, und als mein Spieler fragte, warum er die Rote Karte bekommen hat, hat ihn der Schiedsrichter beschimpft und weggeschubst", erklärte er in der NRZ, fügte aber auch an: "Nichtsdestotrotz müssen wir uns als Verein natürlich von solchen Dingen distanzieren, die von Zuschauern ausgehen."

Wie die Geschehnisse nun final bewertet werden, muss leider wieder ein Jugendsportgericht entscheiden - und das ist sicherlich die traurigste Nachricht von allen an diesem Tag in der Halle. Einen Sonderbericht der Schiedsrichter gibt es zu dem Vorfall natürlich.

Aufrufe: 016.1.2024, 12:30 Uhr
Sascha KöppenAutor