2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Abteilungsleiter Alex Eirich begrüßt Marc Müller (r.) als neuen Cheftrainer des TSV Neutraubling.
Abteilungsleiter Alex Eirich begrüßt Marc Müller (r.) als neuen Cheftrainer des TSV Neutraubling. – Foto: Rafael Wodniok

Neuer Trainer gefunden: Quo vadis, Neutraubling?

Der TSV steckt nach dem Abstieg mittendrin in einem Umbruch und muss die Abgänge vieler Spieler kompensieren. Neuer Übungsleiter ist gefunden.

Ein Jahr Landesliga war für den TSV Wacker 50 Neutraubling das höchste der Gefühle – fürs Erste zumindest. Zum Saisonschluss hin bewies die große Konkurrenz in der Fußball-Landesliga Mitte den längerem Atem und Wacker blieb als Vorletzter letztlich auf der Strecke – direkter Abstieg. Dem bitteren Ende einer wechselhaften TSV-Runde folgt der Blick nach vorne. Innerhalb der Mannschaft wird es einen großen personellen Umbruch geben. Die Aufgabe, diesen mit zu konstruieren und eine in der Bezirksliga schlagfertige Truppe zu formen, wird die des Trainerduos sein. Einen neuen Chefanweiser konnte die Neutraublinger Führung jetzt schon einmal präsentieren.

Anstelle der zunächst angestrebten internen Lösung ist es eine externe geworden. Bei dem neuen Mann auf der Neutraublinger Kommandobrücke handelt es sich um Marc Müller, ein auf Trainerebene noch relativ „unbeschriebenes Blatt“, welcher als Aktiver viele Jahre lange für den SV Mitterteich in der Landesliga gekickt hatte. Erste Sporen als Übungsleiter verdiente sich der 37-Jährige als Spielertrainer des Kreisligisten BSC Regensburg.

Alex Eirich als Neutraublings Fußball-Abteilungsleiter ist guter Dinge, dass Müller der richtige Mann dafür sei, „die Mannschaft zu formen und aufzubauen“. Schließlich hätte er auch beim BSC die Situation vorgefunden, eine im Umbruch steckende Mannschaft zu einer schlagfertigen Truppe umzuwandeln. Gleiches erhofft sich Eirich für den TSV. Er und die Führungsriege sind zuversichtlich, „dass wir eine Truppe zusammen basteln, die in der Bezirksliga bestehen kann“. Man hätte sich bewusst dagegen entschieden, einen „großen Namen“ zu holen, der nicht wirklich zum Verein passe. „In den ersten Gesprächen mit Marc hat sich schnell rauskristallisiert, dass das passen könnte und dass er anpacken und Gas geben kann. Für ihn ist es als Trainer in Regensburg der nächste Schritt, für ihn wie für uns ein Neuanfang“, schildert Eirich.

Der Coach freut sich auf die Herausforderung. Ein großer Umbruch wie dieser mit vielen Ab- und Zugängen sei nie ein Zuckerschlecken, weiß Marc Müller. Seine Aufgabe sieht er darin, eine Mannschaft für die neue Saison in der Bezirksliga zu finden und zu formen, welche auch wettbewerbsfähig sei. „Das ist zumindest der Anspruch, den ich an die Mannschaft und auch an mich stelle“, sagt Müller.

Den Reiz an dieser Aufgabe empfindet Müller gerade darin, dass sie eben alles andere als einfach sei. Der Anfang werde happig; die Findungsphase mit der neu zusammengestellten Wacker-Truppe werde mit Sicherheit bis zur Winterpause dauern, sieht es der 37-Jährige realistisch. Er führt aus: „Es ist immer schwierig, viele Spieler zu ersetzen und neue Spieler zu integrieren. So etwas braucht Zeit. Dieser Aufgabe will ich mich stellen. Der Verein tut im Hintergrund alles, damit der TSV Neutraubling eine sehr gute Rolle in der Bezirksliga spielt. Da will ich mich natürlich anschließen, um den Verein so gut wie möglich zu präsentieren für die neue Saison.“

Müller soll noch ein Co-Trainer an die Hand gegeben werden, erstens, um seinen Aufgabenbereich zu entlasten und zweitens, um das Trainerteam generell zu verstärken. Spätestens zum Start der Vorbereitung soll auch diese Personalie festgezurrt sein.

Großes Thema beim TSV Neutraubling ist jetzt natürlich die Kaderzusammenstellung. Der Anfang ist gemacht, noch wartet jedoch ganz viel Arbeit auf die Verantwortlichen. Schließlich hat eine Stange an Leistungsträgern wie Simon Haimerl (ASV Cham), Kirill Hankin, Lukas Kaiser (beide Tegernheim), Andreas Halder (Regenstauf) oder Tobias Hauser – um nur einige zu nennen – den Verein nach dem Abstieg verlassen. Ein paar Neuverpflichtungen wie der Landesliga-erprobte Brasilianer Danilo Gil Machado de Oliveira oder Kevin Kandsperger von Bad Abbach sind mittlerweile spruchreif. Weitere werden gesucht.

Spartenleiter Alex Eirich lässt sich noch nicht großartig in die Karten schauen, nur so viel: „Wir sind mit einigen Spielern in Gesprächen und mittendrin in der Planung. Es wird sich viel entscheiden innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen.“ Eirich macht keinen Hehl daraus, dass die längere Unklarheit über die Ligazugehörigkeit in Verbindung mit der noch nicht vollendeten Findung des neuen Trainers dazu geführt hatten, dass die Gespräche mit potenziellen Neuzugängen erst spät beginnen konnten.

Alles in allem ist beim TSV Neutraubling doch eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Auf Biegen und Brechen muss sich der Erfolg nicht unvermittelt wieder einstellen. Keiner spricht vom direkten Wiederaufstieg. Das macht auch Eirich klar. „Im ersten Jahr wollen wir uns erst einmal festigen und den Umbruch bewerkstelligen, um dann Jahr für Jahr Schritte nach vorne zu machen. Langfristiges Ziel es ist, wieder nach oben zu kommen“, erläutert der 29-jährige Abteilungsleiter. Man darf auf jedem Fall gespannt sein, mit welchen Gesichtern der TSV in die neue Saison der Bezirksliga Süd starten wird. Und, wie er den riesigen Umbruch verkraften wird.

Aufrufe: 07.6.2022, 11:00 Uhr
Florian WürtheleAutor