2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Lars Hermann (links) und seine Kollegen hatten große Mühe, Dennis Owusu zu stoppen.
Lars Hermann (links) und seine Kollegen hatten große Mühe, Dennis Owusu zu stoppen. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz

TSV Schott: Trainerwechsel-Effekt ist verpufft

0:2-Niederlage in Fulda geht komplett in Ordnung +++ Freude macht für die Mainzer nur Leon Kerns Comeback

„Ja, absolut“, lässt Samuel Horozovic keine Zweifel aufkommen, „das war eine verdiente Niederlage.“ 0:2 (0:1) hat Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz bei der SG Barockstadt verloren. Nur ein Sieg, nur sechs Zähler aus 15 Partien lautet die triste Zwischenbilanz. „Wir hatten wenig Zugriff“, sagt Horozovic, „da war heute nichts zu holen.“

Marius Köhl legte nach einem Angriff über den Flügel vor (18.), Moritz Reinhard traf nach einer Kombination durchs Zentrum per Flachschuss von der Strafraumgrenze (52.) für den neuen Tabellen-Fünften. Da war für Jan Schulz nichts zu machen. Der 25-Jährige stand eineinhalb Wochen nach seinem TSV-Debüt im Pokal nun erstmals auch in einem Punktspiel zwischen den Pfosten, weil Denis Wieszolek sich nach seiner Bänderdehnung auch noch am Rücken verletzt hatte.

Es bleibt eine Seuchen-Saison, nicht nur für das etatmäßige Stammkeeper-Duo – auch Tim Hansen ist ja noch zum Zuschauen verdammt. Horozovic hatte es mit einem neuerlichen Systemwechsel probiert, ruderte aber bald zur Fünferkette zurück. Das brachte eine kurze, bessere Mainzer Phase mit sich, doch viel mehr als Raphael Assibey-Mensahs harmloser Kopfball nach Jan Wiltinks Flanke sprang nicht heraus. Und das war schon der verheißungsvollste Moment der Gäste.

„Fulda hat es gut gemacht, die Kugel gut laufen lassen“, bekennt Horozovic, „heute war es sehr, sehr schwer. Wir sind im Kopf nicht mehr frisch.“ Vor allem der frühere 05-Jugendspieler Dennis Owusu wirbelte den TSV durcheinander. Die Umstellung Mitte des ersten Durchgangs half vorübergehend. „Aber in der zweiten Halbzeit waren wir wieder nicht griffig genug, haben nach vorne viel versucht, aber es ist wenig herumgekommen. Die Durchschlagskraft hat gefehlt.“

Die Basics haben gefehlt

Der Chefcoach verweist auf die Basics: „Wir waren einfach nicht in den Zweikämpfen. Das sind die Grundtugenden, wenn man die nicht drin hat, muss man über Taktik gar nicht sprechen. Wir müssen an den Basics arbeiten, einen neuen Anlauf nehmen.“ Entmutigen lasse sich das Team nicht. „Die Woche war gut. Keiner macht den Anschein, dass wir uns aufgegeben haben, und das werden wir auch bis zum Schluss nicht.“

Gleichwohl muss man feststellen, dass der oft mit einem Trainerwechsel verbundene Effekt verpufft ist. Vier Ligaspiele, ein Punkt, dazu ein Pflicht-Sieg im Pokal bei Landesligist Hauenstein (2:1), mehr sprang seit der Entlassung von Aydin Ay nicht heraus. Nach Spielen, in denen der TSV vorrangig auf Umschaltmomente aus war, lautete nun der Plan, die Kugel länger zu halten. „Das ist uns nur bedingt gelungen“, gibt Horozovic zu. Der Punch fehlte, obgleich A-Junior Ismael Wiegand als Joker noch etwas frischen Wind brachte.

Mittwoch geht's im Pokal weiter

Erfreulich ist das Comeback von Leon Kern, der nach langer Leidenszeit bislang nur zu einem Joker-Einsatz im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund kam. Einen weiteren Schritt, um diesen Wettbewerb wieder zu erreichen, will der TSV am Mittwoch (18.30 Uhr) im Verbandspokal-Viertelfinale bei Landesligist TuS Hackenheim machen. Auch, um dringend benötigtes Selbstvertrauen für die nächsten Ligaspiele zu tanken.

TSV Schott: Schulz – Wiltink (79. Kern), Ahlbach, Hermann (68. Schlosser), Gans – Just, Embaye (55. Müller) – Assibey-Mensah, Schwarz, Obas (79. Wiegand) – Thum (55. Yilmaz).

Aufrufe: 028.10.2023, 18:03 Uhr
Torben SchröderAutor