2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Ende: Nach dem Abpfiff waren den Otterfinger Spieler bedröppelt und am Boden zerstört.
Das Ende: Nach dem Abpfiff waren den Otterfinger Spieler bedröppelt und am Boden zerstört. – Foto: Ralf Ruder

TSV Otterfing: Abstieg in die Kreisklasse nach Sieg im Hinspiel

Otterfing siegte im Hinspiel gegen Dießen mit 2:1

Der TSV Otterfing steigt nach einer 0:2-Rückspielniederlage in Dießen in die Kreisklasse ab - verdientermaßen.

Otterfing – Die Chance war da. Aber der TSV Otterfing hat sie nicht genutzt. Im Relegations-Rückspiel beim MTV Dießen reichte der Nordring-Elf der 2:1-Erfolg aus dem Hinspiel nicht, um den Klassenerhalt in der Kreisliga zu erreichen. Die Otterfinger mussten sich am Ammersee mit 0:2 geschlagen geben und steigen damit in die Kreisklasse ab. Eine berechtigte Niederlage, denn die TSV-Elf blieb weit hinter den Erwartungen zurück.

Auf der Hinfahrt herrschte im Bus, in dem Aktive und Fans gemeinsam unterwegs waren, beste Stimmung. Es wurde gescherzt, geschäkert und von der guten Chance gesprochen, die eigentlich schwache Saison vergessen zu machen. Zeitgerecht angekommen erahnten die Gäste, was sie erwartete. Über 200 Zuschauer säumten schon lange vor Spielbeginn das Oval. Und es sollten noch wesentlich mehr werden. Als der Anpfiff ertönte, waren über 500 Fans gekommen, um ihren MTV Dießen zu unterstützen.

MTV Dießen gegen TSV Otterfing: Über 500 Fans kamen zum Relegationsspiel

Ob es die gewaltige Zuschauer-Kulisse war, die die Otterfinger einschüchterte, konnte schlussendlich nicht geklärt werden. Auf jeden Fall fehlte es dem Vortrag der Gäste an Biss und breiter Brust. „Ich hatte gehofft, dass da mehr kommt. Dass einer den anderen aufheizt und anstachelt“, sagte ein enttäuschter Dominik Urban, der nach der Demission von Spielertrainer Benedict Gulielmo kurz vor dem Hinspiel abermals als Coach fungierte.

So entwickelte sich vom Beginn an eine Begegnung, in der die Platzherren ein optisches Übergewicht hatten. Angetrieben vom frenetischen Publikum zum einen, aber auch die Dießener Spieler stachelten sich immer wieder gegenseitig an. Eine solche Motivation hätte Urban auch gerne von seinen Burschen gesehen. Der MTV stellte zeitig die Weichen auf Sieg, wobei beim 1:0 (20.) abermals eine der Otterfinger Schwächen offenkundig wurde, die den TSV die komplette Spielzeit begleitet hat: Ecke, Kopfball, Treffer.

Nicht besser das Abwehrverhalten beim zweiten Treffer. Auch diesem ging ein Standard voraus: Ein weiter Schlag bei einem Freistoß, zwei Kopfball-Verlängerungen und abschließend ein Dropkick unter die Latte (37.). Auch das vermeidbar. Zwingende Chancen auf Otterfinger Seite suchte man in der ersten Halbzeit vergebens.

Die Entscheidung: Sebastian Kropp überwindet Otterfings Tormann Christian Utmaelleki zum 2:0.	fotos: ralf ruder
Die Entscheidung: Sebastian Kropp überwindet Otterfings Tormann Christian Utmaelleki zum 2:0. fotos: ralf ruder – Foto: ralf ruder

„Es ist noch nichts entschieden. Aber nun ist es Zeit, Gas zu geben“, motivierte Urban seine Elf im Pausengespräch. Und im zweiten Abschnitt wurde wirklich einiges besser im Otterfinger Team. Speziell, was das kämpferische Element betraf. Es entwickelten sich heiß geführte Zweikämpfe im Mittelfeld und kraftraubend schnelle Spielzüge.

MTV Dießen gegen TSV Otterfing: Hektische Schlussphase endete im Platzverweis von Eder

Aber den Otterfingern fehlte an diesem Tag auch das Glück. Bei der besten Chance des Tages fehlten nur Zentimeter zum Torerfolg. Christan Blaschke war auf der rechten Seite entwischt und flankte gut getimt in die Mitte. Hier stürmte Maximilian Dengler (68.) heran, dem der Torerfolg jedoch verwehrt blieb.

Je näher der Abpfiff heranrückte, umso hektischer wurden die Aktionen. Als Ersatzspieler Florian Sepperl den Ball nicht herausrückte, um Zeit von der Uhr zu nehmen, kam es zu einem Gerangel um das Spielgerät und einer Roten Karte (89.). Zwei Minuten später ging Simon Eder nach seinem zweiten gelbwürdigen Foul vom Platz.

„Die zweite Halbzeit war besser. Aber in der Summe sind wir verdient abgestiegen“, resümierte Urban. Er schob allerdings sofort eine Zukunftsprognose hinterher: „Wir werden nicht aufhören und wir werden nicht aufgeben. Wir kommen wieder.“ (Hans-Peter Koller)

Aufrufe: 04.6.2023, 16:08 Uhr
Hans-Peter KollerAutor