2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Um jeden Ball wird in einem Spitzenspiel gekämpft. Hier gehen Murnaus Georg Kutter (l.) und Habachs Benedikt Heckmeier zu Boden.
Um jeden Ball wird in einem Spitzenspiel gekämpft. Hier gehen Murnaus Georg Kutter (l.) und Habachs Benedikt Heckmeier zu Boden. – Foto: Mayr

ASV Habach: 1:2 Niederlage gegen den TSV Murnau - Kutter mit dem Siegtreffer in der 86. Minute

Murnau gewinnt das Spitzenspiel

Der ASV Habach musste zuhause gegen den TSV Murnau im Spitzenspiel eine bittere Niederlage einstecken. Der Siegtreffer für die Gäste fiel erst in der 86. Spielminute.

Habach – Markus Vogt verließ das Feld mit einer Flasche Bier und einem Schal des TSV Murnau. Das waren Geschenke eines alten Weggefährten. In seiner Jugend hatte Vogt einmal in Murnau gekickt, unter Trainer Bibi Höcherl. Der tourt heute als Edelfan und Stadionsprecher der Drachen durch die Lande. Für das letzte Spiel hatte Höcherl Präsente dabei, die dann am Ende nicht mehr als Trostpreise waren.

Der ASV hat ein weiteres Fußballfest zelebriert, aber auch ein weiteres Spitzenspiel verloren. Vor 580 Zuschauern, so vermeldete es jedenfalls Schiedsrichter Stefan Rießenberger, verloren die Habacher im letzten Saisonspiel 1:2 gegen die Nachbarn aus Murnau.

Wie schon bei der Niederlage gegen Deisenhofen entschied individuelle Klasse das Duell. Diesmal in Person des Murnauer Sturm-Triumvirats aus Georg Kutter, Bastian Adelwart und Michael Marinkovic. Neuzugang Marinkovic lief erstmals in der Liga für den TSV auf. Trainer Tim Schmid wechselte ihn zur Halbzeit ein. 90 Minuten wollte er den Ex-Profi nicht belasten. „Wir sollten ihn nicht verheizen, er hat noch nicht so viel im Tank“, erklärt der Peitinger. Der taktische Schachzug ging perfekt auf. Marinkovic traf auf eine starke Abwehrkette, die aber schon eine Halbzeit harte Arbeit in den Knochen hatte. Mit zwei genialen Momenten bereitete er beide Murnauer Treffer vor. Beim 1:0 leitete er einen Traumpass von Thomas Bauer mit der Hacke zu Bastian Adelwart weiter, der aus etwa 20 Metern abzog. Vor dem Siegtor – einem grandiosen Drehschuss von Georg Kutter – spielte er mit dem Torschützen zwei Doppelpässe hintereinander auf circa fünf Quadratmetern. „Die Tore waren vielleicht noch schöner als die von Deisenhofen“, lobt selbst ASV-Coach Markus Vogt.

Nicht mehr und nicht weniger fehlte letztlich im Kräftemessen mit den Großen. Habach wird die Saison auf Rang vier abschließen, was sportlich vielleicht eine kleine Enttäuschung sein mag, nicht aber mannschaftlich. Eine „geile Rückrunde“ habe sein Team geboten, sagt Markus Vogt. „Wir sind als Haufen zusammengewachsen.“ Die beiden Niederlagen gegen Deisenhofen und Murnau verwehrten dem ASV die Chance auf die Bezirksliga, wohin diese Auswahl ohne Zweifel gehört. Defensiv boten die Habacher wieder eine brillante Leistung. Die Dreierkette um Benedikt Heckmeier fing Murnaus mutige Attacken, bevorzugt über außen, in Hälfte eins verlässlich ein. Das Plus an Ballbesitz und die Feldüberlegenheit führte zwar zum einen oder anderen Freistoß für die Gäste, aber nicht zur Gefahr für den ASV-Kasten. „Normal stehen wir nicht so tief“, erklärt Vogt. Allerdings könne man gegen so ballsichere Teams wie Murnau und Deisenhofen nicht anders auftreten.

Schwer taten sich die Gastgeber diesmal aber mit dem Umschaltspiel. Nur beim Ausgleich von Maximilian Nebl (nach starkem Solo von Michael Baumgartner über links) schafften sie es einmal erfolgreich, Murnaus Abwehr zu überspielen. Für ein so junges Team (vier Spieler unter 20) sei Murnau „brutal robust“, sagt der Habacher Coach. Hinzu kam die großzügige Foullinie von Schiri Rießenberger, der offenbar Körperkontakt und Zweikämpfe mag. Bei den Klubs kam’s auch gut an. „Ich war froh, als ich gelesen hab’, wer pfeift“, sagt Vogt. Nach der Pause lockerte Habach sein enges Korsett. „Wir haben die drei Punkte gebraucht, mussten auf Sieg spielen“, sagt Markus Vogt. Ein kleiner Trost für Habach: Auch der Lenggrieser SC patzte im Fernduell nicht. So richteten sie in Habach den Blick auf das neue Fußballjahr. Markus Vogt sagt: „Ein Habacher gibt nicht auf.“ Der nächste Anlauf startet bald. (Andreas Mayr)

Statistik

ASV Habach 1 TSV Murnau 2 Tore: 0:1 (52.) Adelwart, 1:1 (59.) Nebl, 1:2 (86.) Kutter. Gelbe Karten: Habach 2, Murnau. Schiedsrichter: Stefan Rießenberger (TSV Peißenberg). Zuschauer: 580.

Aufrufe: 023.5.2022, 09:53 Uhr
Andreas MayrAutor