2024-05-02T16:12:49.858Z

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Lukas Knell (Mitte) war gegen Hermersberg der Mann des Spiels. Außerdem im Bild: Hermersbergs Jan Lelle (vorne links) und Fabio Moreno Fell (rechts, vorne).
Lukas Knell (Mitte) war gegen Hermersberg der Mann des Spiels. Außerdem im Bild: Hermersbergs Jan Lelle (vorne links) und Fabio Moreno Fell (rechts, vorne). – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

TSV Gau-Odernheim wirft ein Auge auf Verbandsliga-Platz zwei

Im Kampf um die Aufstiegsplätze zur Oberliga hat so gut wie niemand die Petersberger auf dem Schirm. Sollten sie aber, wie das 3:0 über Hermersberg zeigt.

Gau-Odernheim. Mit stabiler Defensive, starken Standards und viel Entschlossenheit robbt sich der TSV Gau-Odernheim an die Verbandsliga-Spitze heran. Der 3:0 (0:0)-Sieg gegen den zuletzt formstarken Aufsteiger SV Hermersberg war absolut verdient. Sechs Punkte, bei einem Spiel in der Hinterhand, sind es noch auf das Top-Duo Baumholder und Marienborn. „Uns hat keiner auf der Rechnung, weil wir dieses eine Spiel weniger haben“, sagt Trainer Christoph Hartmüller, „und diese Position genießen wir.“

Sich mit den Aufstiegsspielen vom TSV zu verabschieden, würde sich Fabio Moreno Fell wünschen. Das hatte der Top-Torjäger, der im Sommer zu Oberligist Gonsenheim wechselt, jüngst gesagt. „Wenn du dran schnupperst, willst du auch, so lange es geht, oben dran bleiben“, sagt sein Sturmpartner Lukas Knell. „Wer auf die drei vor uns wettet, bekommt sicher niedrigere Quoten“, blickt Knell auch auf den SC Idar-Oberstein, „wir sind in der Außenseiterrolle, glauben aber so lange dran, wie es theoretisch möglich ist.“

Knell war der Mann des Tages gegen die Pfälzer, an allen drei Treffern beteiligt. Morenos scharf auf den kurzen Pfosten geschlagene Ecke hämmerte der entschlossen einlaufende 29-Jährige mit dem Kopf in die Maschen (51.). Ein Tor, das so sehr nach abgestimmter Variante aussah, dass man kaum glauben mag, wie wenig Zeit der TSV tatsächlich in Standards investiert. „Wir trainieren sie im Sommer und besprechen sie vor den Spielen“, sagt Hartmüller, „aber wir trainieren sie nicht bei null bis fünf Grad.“

Umstrittenes Foul an Lukas Knell

Vor Morenos Elfmeter-Treffer zum 2:0 (54.) wurde Knell gefoult, wobei die Szene unterschiedlich beurteilt wurde. „Erst grätscht er mich weg, dann spielt er den Ball“, sagt der Gefoulte selbst. „Muss man nicht unbedingt geben“, war Hartmüllers erster Eindruck. Die Sichtweise der Pfälzer kann man sich denken. Unstrittig war das 3:0. Knell läuft mit Wucht einem vermeintlich verlorenen Abpraller nach, Gästespieler Christoph Metzger will den Ball wenige Meter vor der Torlinie wegschlagen, trifft Knell und der Ball prallt ins Netz (67.). Typisches Knell-Tor, diese Einordnung hörte man häufiger.

„Am Anfang war es ein enges Spiel“, sagt der Doppelpacker, „gegen einen kämpferischen Gegner ist es hier nicht leicht. Da musst du dagegen halten, in die Zweikämpfe gehen, geduldig bleiben.“ Genau diese Gewissheit, wie der enge Kunstrasen am Petersberg zu nehmen ist, hat sich die Gau-Odernheimer Mannschaft angeeignet. Der TSV hat inzwischen daheim den besten Punkteschnitt aller Verbandsliga-Teams.

Stabile Defensive

Zwei gute Chancen spielten sich die Platzherren direkt zum Start nach Einwürfen heraus. Danach brachten vorrangig Ecken – mit Latten- (47.) und Pfostentreffer (76.) – und Freistöße Gefahr. Dass Moreno im Konter das 4:1 liegen ließ (73.), tat nichts mehr zur Sache, denn die Defensive hielt auch gegen den 171-fachen Regionalligaspieler Patrick Freyer dicht.

Luca Dietrich und Leon Robinson agierten im Maschinenraum auf der Doppelsechs bestens abgestimmt, das Deckungszentrum mit Jakob Friedrich und Konstantin Breiden behauptete sich in fast allen Zweikämpfen. Auch über die Außen, rechts Karim Mathis und links Paul Galle, ließ sich der TSV von den schnell die Tiefe suchenden Gästen nicht übertölpeln.

TSV Gau-Odernheim: Diel – Mathis (75. Hofmann), Breiden, Friedrich, Galle (84. Maurer) – Robinson, Dietrich – Gümüs (67. Gerhardt), Moreno Fell, Dimitrijevic (84. Oberle) – Knell (75. Meininger).

Aufrufe: 012.3.2023, 22:00 Uhr
Torben SchröderAutor