2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
Im vergangenen Heimspiel gegen Eintracht Bad Kreuznach kickten der TSV Gau-Odernheim um Henrik Hillesheim, hier beim Torschuss, noch auf dem Kunstrasenplatz.
Im vergangenen Heimspiel gegen Eintracht Bad Kreuznach kickten der TSV Gau-Odernheim um Henrik Hillesheim, hier beim Torschuss, noch auf dem Kunstrasenplatz. – Foto: Axel Schmitz/pakalski-press

TSV Gau-Odernheim: Ärger mit dem Rasenmäher

Verbandsligist kehrt für Heimspiel gegen Pirmasens II auf Naturrasen zurück +++ Trainer verspricht keinen „Abstiegskampf-Fußball“

Gau-Odernheim. Training statt Verbandspokal stand am Mittwoch für die Verbandsliga-Fußballer des TSV Gau-Odernheim an. Das Spruchkammer-Urteil, wonach der 4:1-Sieg in Zweibrücken annulliert wird und das Achtelfinal-Los Waldalgesheim in die Westpfalz geht, hat der TSV zähneknirschend akzeptiert. Die volle Konzentration gilt vor dem Heimspiel gegen den FK Pirmasens II (Sonntag, 15.30 Uhr) dem Abstiegskampf.

In zwei Heimspiele zuletzt auf dem Kunstrasen

Noch am Morgen des Pokalspiels hatte Spielleiter Klaus Karl per WhatsApp bestätigt, dass der 17-jährige Ruben Ullrich im Tor stehen dürfte. Stimmte aber laut Jugend- und Spielordnung des Südwestdeutschen Fußballverbandes nicht. Trotz der schriftlichen, mündlich wiederholten und auch später nicht in Abrede gestellten Auskunft Karls urteilte die Spruchkammer nicht auf Wiederholungsspiel. Man hätte sich durchaus vorstellen können, dass Aussicht auf Erfolg bestanden hätte, hätte der TSV sich an die nächsthöhere Instanz gewendet. Doch darauf wurde verzichtet. „Wir sind enttäuscht und sauer“, sagen Chefcoach Christoph Hartmüller und der sportliche Leiter Benny Wilhelm, der zurzeit auch ganz handfeste Probleme zu bewältigen hat.

Die Reparatur des Rasenmähers auf dem clubeigenen Gelände zog sich hin. Eigentlich wäre man gern bei den Heimspielen gegen Hermersberg (1:1) und Bad Kreuznach (1:4) auf dem großen Naturrasen geblieben. Doch der wuchs und wuchs und war nicht zu bändigen. Erst kamen die Ersatzteile nicht, dann sprang der Rasenmäher nicht mehr an. Gut, dass im Elferrat der TSV-Fastnachter ein Mechaniker sitzt, der das Gerät am Dienstag wieder zum Laufen brachte – für’s Erste. „Das war kein taktisches Mittel, auf den kleinen Kunstrasen zu gehen“, betont Wilhelm. Nun könnte, wenn der Mäher hält, eine Rückkehr aufs Naturgeläuf anstehen.

Im Tor stehen wird Daniel Diel, das ist zurzeit alternativlos. Ullrich und sein (verletzter) U19-Kollege Hannes Zimmer sind Jung-Jahrgänge und dürfen erst nächste Saison bei den Aktiven mitmischen, wie der TSV leidvoll erfahren musste. Die etatmäßige Nummer zwei Constantin Haag laboriert weiter an Schulterproblemen, obgleich das MRT keine Befunde ergab. Auf zwei Wochen plus X beziffert Hartmüller die Wartezeit. Die Zweite Mannschaft braucht ihren Stammkeeper David Stosic, weil Dorian Görke und Maurice Rheker berufsbedingt weit weg sind und Eigengewächs Marvin Boniakowsky nach Fußballpause noch einiges aufzuholen hat. Daher steht Mittelfeldspieler und Athletiktrainer Lucas Oberle derzeit meist als Ersatzkeeper auf dem Spielberichtsbogen. So wird Diels bislang überaus belastbare Gesundheit zum seidenen Faden.

Nach der 0:2-Niederlage bei Hassia Bingen, dem ersten Saison-Sieg des weiterhin Letzten, herrschte Katerstimmung am Petersberg. Hartmüller sieht in der aktuellen Situation wertvolles Entwicklungspotenzial für seine junge Mannschaft: „Jetzt zeigt sich mentale Stärke. Die spielerisch-taktische Entwicklung ist umso wichtiger, wenn auch mal nervlich bedingt der Fuß wackelt.“ Nur muss diese Entwicklung auch eintreten, um nicht im Keller steckenzubleiben. „Wir müssen inhaltlich bleiben. Die wenigsten Spieler brauchen ein Hau-drauf-Coaching, aber nur mit Samthandschuhen punkten wir auch nicht“, sagt Hartmüller und bleibt seiner Linie treu: „Wir spielen keinen Abstiegskampf-Fußball mit Langholz.“

Weiter mit Probleme auf der Torhüterposition

„Wir müssen sehen, wo wir herkommen, und bei uns bleiben“, sagt Wilhelm, „letztes Jahr hatten wir eine Fabel-Saison, die eine Erwartungshaltung von außen und bei den Jungs selbst erzeugt hat. In Bingen haben sie gewirkt, als wären sie gelähmt. Jetzt muss für uns alle zusammen der erste Nichtabstiegsplatz das Ziel sein. Die Jungs müssen zueinander ehrlich sein, wir Verantwortlichen auch. Du musst den Jungs Vertrauen geben. Und wir müssen noch mehr zusammenrücken.“

Hartmüller bangt weiter um Jakob Friedrich (Knie- und Oberschenkelbeschwerden) sowie um Aleksandar Dimitrijevic (Nackenschmerzen). Rückkehrer sind ansonsten nicht in Sicht.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 020.10.2023, 10:30 Uhr
Torben SchröderAutor