2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Keine Abstiegsdepression: Alexander Günther hat beste Chancen, Eching zurück in die Bezirksliga zu führen.
Keine Abstiegsdepression: Alexander Günther hat beste Chancen, Eching zurück in die Bezirksliga zu führen. – Foto: Michalek

TSV Eching auf bestem Weg zum direkten Wiederaufstieg: „Dieses Vertrauen wollen wir zurückzahlen“

Alexander Günther blieb trotz Abstieg Trainer der Zebras

Der TSV Eching hielt nach dem Bezirksliga-Abstieg an Trainer Alexander Günther fest. Im FT-Interview spricht dieser über die Rückendeckung des Vereins und das Aufstiegsrennen.

Eching – Die Fußballer des TSV Eching sind in der Kreisliga das heißeste Eisen, wenn es um den (Wieder-)Aufstieg in die Bezirksliga geht. Als Tabellenerster grüßen die Schwarz-Weißen in der Winterpause von oben – vier Punkte vor Moosinning II, das aber höchstwahrscheinlich nicht aufsteigen darf, da die Erste bereits in der Bezirksliga spielt. Im Interview zur Saison-Halbzeit spricht Trainer Alexander Günther über die Gründe des Erfolgs, wie man möglichst wenige Gegentore kassiert, und woran es für das Frühjahr noch zu arbeiten gilt.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Freising-Newsletter.)

Herr Günther, die wichtigste Frage zum Einstieg: Ist der Aufstiegssekt schon kaltgestellt bei acht Punkten Vorsprung auf Allershausen?
(lacht) Das ist eine sehr direkte Frage zum Einstieg. Natürlich haben wir ein sehr gutes Halbjahr gespielt, jedoch waren die Vorzeichen vor der Saison nicht die besten. Wir haben einige Leistungsträger verloren und Spieler der Zweiten Mannschaft hochgezogen. Es war nicht sofort klar, wo die Reise hingehen wird. Noch dazu sind wir schwach gestartet mit der verdienten Niederlage gegen Kranzberg. Wenn da jemand gesagt hätte, dass wir im Pokalfinale stehen und im Winter Erster sind, hätte ich das sofort unterschrieben. Jedoch sind noch zehn Spiele zu spielen, und wir haben selbst gemerkt, wie offen diese Liga ist. Da müssen wir uns sehr konzentrieren. Die Jungs machen ihre Sache aber gut, und ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende oben mit dabei sein werden.
Warum läuft’s nach dem Abstieg gleich wieder gut? Der Fußball kennt auch andere Beispiele.
Ein großer Pluspunkt ist sicher unsere spielerische Qualität. Alle Spieler stehen zurecht auf dem Platz, selbst der 18-jährige Thomas Asvestas. Was auch für uns spricht, ist die Homogenität in der Mannschaft – keiner nimmt sich zu wichtig. Dadurch merkt man nicht so sehr, dass wir Leistungsträger verloren haben. Und es gibt eine gute Hierarchie in der Mannschaft. Alle wissen, wer zu den jungen Spielern gehört und wer Leistungsträger ist.
Mit zwölf Toren in 16 Spielen habt ihr die wenigsten Gegentreffer kassiert. Was ist das Geheimnis hinter einen stabile Abwehr?
(lacht) Das ist eine sehr gute Frage. Jeder Trainer wird mir das bestätigen: Wenn die Defensivreihe gut steht, dann hast du einfach einen Lauf. Vorne sind wir immer gut für ein Tor. Und, zugegeben, manchmal hatten wir heuer auch das gewisse Spielglück. Ein Kompliment geht aber an die Jungs hinten, oder eigentlich an die ganze Mannschaft. Nicht umsonst heißt es, dass der Stürmer der erste Verteidiger ist.
Was gibt es für die Frühjahrsrunde noch zu verbessern?
Grundsätzlich gibt es immer etwas zu verbessern, das wissen die Jungs auch. Jedes Spiel beginnt wieder bei Null und geht über 90 Minuten. Offensiv haben wir zwar viele Tore geschossen, gewisse Situationen können wir aber noch besser ausspielen.
Wer war für den Trainer die positive Überraschung der Herbstserie?
Natürlich müsste ich hier die ganze Mannschaft nennen. Vorher habe ich zwar Thomas Asvestas angesprochen, weil er mit seinen 18 Jahren schon Leistung bringt. Aber wirklich jemanden herauszunehmen, wäre unfair, ich müsste alle Spieler aufzählen.
Nach dem Abstieg hat der TSV Eching Ihnen die Treue gehalten. Das ist im Fußball keine Selbstverständlichkeit, oder?
Eher weniger. Ich muss schon sagen, es war beachtlich, schon im vergangenen Winter zu wissen, dass ich bleibe – egal, in welcher Liga. Das war sehr viel Vertrauen seitens des Vereins, dass wir – mein Co-Trainer und ich – dann an die Spieler weitergeben konnten. Das haben wir heuer vor der Saison wieder gesehen. Es ist schon bemerkenswert, dass sie die sportliche Verantwortung voll in unsere Hände gelegt haben. Dieses Vertrauen wollen wir jetzt zurückzahlen.
Wer wird euer größter Konkurrent im Kampf um den Aufstieg?
Obwohl wir sie im letzten Spiel geschlagen haben: der FC Eitting. Die werden oben dranbleiben. Ebenso wie der FC Moosinning II, unabhängig davon, wie das Ganze dann ausgeht. Dahinter wird es sicher einige Überraschungsteams geben, beispielsweise den FC Lengdorf oder den FCA Unterbruck.
Ist es psychologisch ein Vor- oder ein Nachteil, dass der FC Moosinning II wohl nicht aufsteigen darf?
Das ist bei uns intern natürlich schon ein Thema. Aber wenn man Fußballer ist, will man natürlich am Ende regulär aufsteigen und sein eigenes Ding durchziehen. Ich hab’ das als Trainer selbst erlebt, als die Bezirksoberliga neu eingeführt wurde. Da sind wir als Fünfter aufgestiegen, das hat sich aber nur zu 20 Prozent wie ein Aufstieg angefühlt.

Interview: Matthias Spanrad

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Freising finden Sie auf Merkur.de/Freising.

Aufrufe: 03.12.2022, 06:00 Uhr
Matthias SpanradAutor