2024-05-14T11:23:26.213Z

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Der nächste Neulöwe: Martin Kobylanski, die letzten drei Jahre in Braunschweig, ist für Sportchef Gorenzel ein „wichtiger Baustein“.
Der nächste Neulöwe: Martin Kobylanski, die letzten drei Jahre in Braunschweig, ist für Sportchef Gorenzel ein „wichtiger Baustein“. – Foto: Imago, TSV 1860

TSV 1860: Neudecker reagiert mit Abschiedspost auf Kobylanski-Verpflichtung

Ex-Braunschweiger ist 1860-Zugang Nummer fünf

Günther Gorenzel präsentiert mit Martin Kobylanski 1860-Neuzugang Nummer fünf. Durch die Verpflichtung gibt es wohl auch keinen Platz mehr für Richy Neudecker.

München – Und weiter geht’s mit dem Umbau des weißblauen Platz-vier-Kaders. Was bisher geschah: Michael Köllner flog am Sonntag nach Mallorca und hinterließ dem Verein einen Arbeitsauftrag. Sinngemäß: Verstärkungen sind erst nützlich, wenn sie auch unterschrieben haben. Erst dann werde auch er öffentlich bis 2023 zusagen.

Eine Ansage, die Wirkung zeigte. Während sich der Trainer auf der Ferieninsel in der Sonne aalte, gaben sich die Neulöwen auf der Geschäftsstelle in Giesing die Klinke in die Hand. Erst posierte Defensivmann Tim Rieder neben dem emsigen Sportchef Günther Gorenzel, dann die drei Stürmer Meris Skenderovic, Albion Vrenezi und Fynn Lakenmacher. Gefolgt vom Donnerstagstransfer, der eine zweite Bedeutungsebene hat. Spielmacher Martin Kobylanski, 28, kommt ablösefrei von Aufsteiger Braunschweig – und wird wohl Richard Neudecker ersetzen, der bei Instagram bereits eine Art Abschiedsgruß formuliert hat.

TSV 1860: Kobylanski als Mentalitätsspieler

Der Reihe nach. Kobylanskis Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag sollte Köllner endgültig davon überzeugen, dass es nicht nur er selbst ernst meint mit dem Aufstiegsprojekt 2022/23. Der Sohn des früheren Bundesligastürmers Andrzej Kobylanski (51, einst auf Torejagd in Köln und Cottbus) ist ein Zugang aus der Kategorie „Mentalitätsspieler“, von denen 1860 in der zurückliegenden Saison zu wenige auf dem Platz hatte. „Es braucht Spieler mit Courage“, hatte Präsident Robert Reisinger bereits Mitte Februar analysiert (nach dem 0:2 gegen Halle): „Es fehlen die Spieler, die den absoluten Willen haben zu siegen.“ Zur Erinnerung: Die Löwen haben den Aufstieg auch deshalb verpasst, weil es gegen die fünf Mitbewerber in der Spitzengruppe der 3. Liga nur zu einem Sieg (2:1 gegen Lautern) und zwei Unentschieden (1:1 und 2:2 gegen Braunschweig) gereicht hatte.

Kobylanski, da dürfte es keine zwei Meinungen geben, ist so ein Profi, der in Topspielen den Unterschied machen könnte. Acht Bundesligaeinsätze (für Bremen), 47 in der zweiten (Braunschweig, Union, Cottbus) und 165 in der 3. Liga schmücken die Vita des früheren U-Nationalspielers (die meisten Einsätze für Polen, fünf auch für DFB-Teams). Gorenzel bezeichnet Kobylanski als „wichtigen Baustein“ für ein noch besseres Offensivspiel. Nicht nur bei Standards bringe der Neue „hohe individuelle Qualität“ mit. Auch „mit seiner Erfahrung in höherklassigen Ligen“ werde er Köllners Team helfen, „unsere Ziele gemeinschaftlich zu verwirklichen“. Kobylanski selbst sagt: „Der TSV 1860 München ist eine der interessantesten Adressen im deutschen Fußball. Ich freue mich sehr auf den Verein, die Stadt und natürlich die Fans. Ich werde im Löwen-Trikot mein Bestes geben, um meinen Teil dazu beizutragen, die gesteckten Ziele zu erreichen.“

TSV 1860: Neudecker bedankt sich für Unterstützung

Und was sagt der offenbar überflüssig gewordene Neudecker, 25? „Liebe Löwen“, schrieb der Altöttinger an seine Follower: „Danke für die geile Unterstützung (…). Die Saison war sicher nicht immer leicht, aber was ihr abgebrannt habt, war überragend. Es ist mir eine Ehre, Teil dieser und letzter Saison gewesen zu sein. Es wird natürlich viel spekuliert, was ich vorhabe im Sommer – leider weiß ich das selber noch nicht. Eins ist klar: Ich stehe immer hinter dem Verein.“

Dass Neudecker ein Problem mit Köllner habe, bestritt er kürzlich vehement. Beide würden sich nahezu täglich WhatsApp-Nachrichten schreiben. Dennoch sieht es jetzt nach Trennung aus – und nach einem Löwen-Neustart, an dem zumindest der Trainer beteiligt sein dürfte.

Aufrufe: 020.5.2022, 06:07 Uhr
Uli KellnerAutor