2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die TSV 1860 Frauen beim Freistoß. Hinten soll das Tor zugenagelt werden, damit diese Saison der Aufstieg gelingt.
Die TSV 1860 Frauen beim Freistoß. Hinten soll das Tor zugenagelt werden, damit diese Saison der Aufstieg gelingt. – Foto: S. Hecken

TSV 1860 Frauen – Ehrgeiz, Stolz und der Traum vom Fernziel Bayernliga

Dreijähriges Jubiläum nach der Wiedergründung im Jahr 2020

Die Frauen des TSV 1860 München haben inzwischen zwei Teams bei den Seniorinnen und eine U17. Die erste Mannschaft steht auf Platz 2 der Kreisklasse München.

München - Silke Dehling ist eine der Gründerinnen der 2020 erneut ins Leben gerufenen Frauenmannschaft. Die 31-Jährige führt als Spielführerin die erste Mannschaft aufs Feld. In der ersten Saison im Spielbetrieb schaffte das Team 2022 gleich den direkten Aufstieg in die Kreisklasse. In der darauffolgenden Spielzeit scheiterten die Löwinnen dann knapp am zweiten Aufstieg in Folge. Zur Winterpause der laufenden Saison stehen die Blauen auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit einem Spiel weniger kann die Elf von Mariano Frate mit einem Sieg an Tabellenführer SG Sentilo-Blumenau/Pullach gleich- oder sogar vorbeiziehen. Die ersten drei Mannschaften steigen am Saisonende auf.

Neben der ersten Frauen-Mannschaft gibt es seit letztem Jahr auch eine Reserve, die in der A-Klasse spielt. Außerdem wurde im Sommer eine U17-Mannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Für die nächste Saison ist bereits eine U15 geplant. „Die Ereignisse überschlagen sich, aber im positiven Sinne“, sagt Dehling. Bei Heimspielen kommen rund 70-80 Fans, bei Spitzenspielen sind es sogar schon mal 150 oder mehr.

Auflaufen als TSV 1860 München - Freud und Leid zugleich

Der TSV 1860 ist ein großer Name. Obwohl noch in anderen Sphären unterwegs, ereilt die Frauen regelmäßig das gleiche Schicksal wie die Jugend- und Herren-Mannschaften. „Jeder Gegner möchte gegen Sechzig gewinnen und gibt dann 120 Prozent“, erzählt Dehling. Die Profimannschaft der Herren ist in die KGaA ausgegliedert, die Frauen gehören zum e.V. Es fließt kein Geld in die Kasse der Kreisklassekickerinnen. Sie müssen alles selbst organisieren. Immerhin haben die Löwinnen seit dem letzten Jahr eine Sportliche Leitung: Susanne Winter arbeitet kontinuierlich an besseren Strukturen für die Frauen.

Der Name 1860 öffnet allerdings auch Türen. Dies ist bei den Mitgliederzahlen bemerkbar. Der Kader der zweiten Mannschaft umfasst in der aktuellen Saison 35 Spielerinnen. Viele sind „Löwen-Fans“ und wenn man es zu Beginn noch nicht ist: „Wir integrieren und infizieren schnell mit dem Virus.“, sagt Dehling. „Für mich ist es jedes Mal wieder magisch. Es macht mich unfassbar stolz, mit dem Löwen auf der Brust aufzulaufen. Auch für die anderen ist es etwas Besonderes.“

Bayernliga oder Regionalliga als langfristiges Ziel geplant

Langfristig sieht Dehling, die auch als Sparten-Leiterin den Frauen-Fußball beim TSV 1860 entwickelt, den Klub in höheren Ligen: „Wir möchten uns als Frauenfußballabteilung in München etablieren. Die Bayern- oder Regionalliga ist durchaus eine Option. Dort wollen wir hin. Wir versuchen, die Strukturen in diese Richtung zu ziehen. Von der Bundesliga will ich jetzt nicht gleich reden, aber wir wollen langfristig oben mitspielen.“

Inzwischen hat der TSV 1860 München auch Spielerinnen im Kader, die in der Jugend beim FC Bayern München gespielt haben, wie beispielsweise Tasnim Khaled oder Lisa-Marie Städtler. Diese sind beim TSV 1860 München trotz der Konkurrenz mit dem Stadt-Rivalen willkommen. „Es sind oft Mädels, die gut Fußball spielen und man muss eingestehen, wenn du in München Frauenfußball oder Jugend-Fußball spielen willst, ist Bayern keine schlechte Adresse“, so Dehling. (sg)

Aufrufe: 015.12.2023, 11:50 Uhr
Sarah GeorgiAutor