TSG Backnang gegen Stuttgarter Kickers: Spiel wird doch nicht verlegt

Der 61-Jährige, der mit Mike Pfennigwerth den Vorsitz beim Viertletzten aus den Etzwiesen inne hat, bekam am Donnerstagmorgen vom WFV die Zusage, dass die von der Polizei gewünschte Spielverlegung auf Sonntag vom Tisch ist.

„Ich bin positiv überrascht, wie schnell der Verband reagiert hat“, gestand Pfisterer ein und freute sich, „dass man sich unserer Argumentation letztendlich angeschlossen hat.“ Bei ihrer Stellungnahme und einem Nein zu einer Verlegung hatten Pfisterer und seine Vorstandskollegen unter anderem darauf verwiesen, dass ein anderer Termin für die TSG höhere Kosten und geringere Einnahmen bedeutet. So hatte der Verein bereits Plakate gedruckt, hatte Werbebanner erstellt und hatte das alles von Ehrenamtlichen aufhängen und aufstellen lassen.

Zudem läuft schon seit Wochen ein Online-Ticketing und an dem vom Verband vorgeschlagenen Sonntagnachmittag sind fast alle Backnanger Nachbarvereine in der Landes- und Bezirksliga sowie in den Kreisligen im Einsatz. Mit Allmersbach, Oppenweiler-Strümpfelbach sowie Steinbach, Kleinaspach/Allmersbach und Unterweissach spielen zum Beispiel beide Landes- und alle drei Bezirksligisten der Region am 5. März ebenfalls zu Hause.

Mit der Vermutung, dass „uns das viele Zuschauer kosten würde“ und damit auch bares Geld, liegt Pfisterer sicherlich nicht falsch. Außerdem wäre auch die Nutzung des Vereinsheims am Sonntag ein Problem. „Unser Wirt hat an dem Tag eine geschlossene Gesellschaft mit mehr als 100 Personen“, erzählte der TSG-Vorsitzende.

Und denen klar zu machen dass sie in der Nähe des Stadion wohl kaum einen Parkplatz finden, dass Speis und Trank vom Lärm und Verkehrsaufkommen eines Fußballspiels mit deutlich mehr als 1000 Zuschauern des nicht mal zehn Meter entfernten Sportplatzes begleitet werden, wäre dem Gastronom wohl nicht ganz so leicht gefallen.

Wäre es bei der von der Polizei gewünschten Spielverlegung geblieben, dann so Pfisterer, „wäre das Ehrenamt mit Füßen getreten worden.“ Erst recht, da der Backnanger Sicherheitsbeauftragte Uli Schäufele die Polizei bei einer gemeinsamen Begehung Anfang Februar bereits darauf hingewiesen hatte, dass am 4. März der VfB Stuttgart in der Bundesliga ab 18.30 Uhr daheim gegen den FC Bayern München spielt. Damals hatte die Polizei kein Problem. Das Haar in der Suppe fand sie erst zweieinhalb Wochen nach dem Treffen und damit eineinhalb Wochen vor dem ersten Heimspiel der TSG Backnang nach der Winterpause.

Entsprechend hoch schlugen im Murrtal die Wellen, die nun aber wieder abgeebbt sind. Pfisterer findet mittlerweile sogar lobende Worte für WFV-Mitarbeiter Jose Macias, der sich der Sache während und trotz seines Skiurlaubs in Südtirol angenommen hatte. „Wir hatten ein gutes Gespräch“, berichtet der ehemalige Backnanger Verbandsliga-Verteidiger und freut sich über die Einsicht des für den Oberliga-Spielbetrieb zuständigen Macias, der in Absprache mit der Bundespolizei den alten Samstagtermin mittlerweile schriftlich bestätigt hat.

Was den TSG-Vorsitzenden ebenfalls beeindruckt und ein wenig stolz macht: „Jose Macias und ich haben bei dem Telefonat besprochen, dass wir einen runden Tisch mit Vereinen, Verband und der Polizei anstoßen wollen, an dem mal mit allen Beteiligten besprochen wird, wie wir für solche Fälle künftig zu einer besseren Absprache und Kommunikation kommen können.“ Schließlich muss er nicht erst riesig verärgert werden, um einen stressigen und arbeitsreichen Tag später wieder herzhaft lachen und aufatmen zu können.

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