2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Günter Schmid

TSG Backnang: David Pfeiffer hält den Ball recht flach

Der dritte Rang der Vorsaison ist für den neuen Trainer der Backnanger nicht der Maßstab. Er verweist auf den Umbruch bei den TSG-Fußballern und will den Abgang der Torjäger Mario Marinic sowie Loris Maier als Mannschaft auffangen.

Mit Rang drei in der Oberliga hat die TSG Backnang die erfolgreichste Saison seit dem Regionalliga-Aufstieg vor fünfeinhalb Jahrzehnten hinter sich.

Ist die ebenso überraschende wie fast schon phänomenal erfolgreiche Runde für den neuen Trainer David Pfeiffer vielleicht sogar eine Hypothek? Nein, sagt der Nachfolger von Spielertrainer Mario Marinic beim Fußball-Oberligisten aus den Etzwiesen und erzählt: „Ich habe in den bisherigen Gesprächen rausgehört, dass hier jeder die vergangene Saison und die Platzierung richtig einschätzen kann.“ Das bedeutet für den vom badischen Verbandsligisten VfB Eppingen gekommenen Coach: „Ziel ist, uns in der Oberliga weiter zu etablieren.“ Vom Kampf um den Platz hinter dem Topfavoriten Stuttgarter Kickers will im Murrtal offiziell niemand was wissen.

Das liegt sicher auch daran, dass es bei der TSG nach der klasse Saison „schon einen kleinen Umbruch gab“, wie der neue Coach erklärt. Vor allem in der Offensive. Torjäger Marinic (25 Saisontreffer) hängte die Kickstiefel an den Nagel und konzentriert sich künftig bei seinem Ex-Verein und Verbandsligisten SV Fellbach aufs Trainerdasein. Der offensive Mittelfeldspieler Loris Maier (17) wechselte mit Zwillingsbruder und Defensivmann Leon Maier nach Degerloch an den Fuß des Fernsehturms, sind dort die Aussichten doch besser – sportlich und finanziell. Damit hat Backnang 42 seiner insgesamt 89 erzielten Tore der vergangenen Runde verloren. Eine Menge Holz, weiß Pfeifer und sagt: „Einen 1:1-Nachfolger für Mario Marinic können wir uns sicher nicht suchen.“ Als Mannschaft will und muss die Etzwiesenelf das auffangen.

Die Sorge, dass Backnang in der Offensive dafür aber ein wenig dünn aufgestellt ist, teilt der Trainer nicht. Er zählt auf: „Marco Rienhardt, Flavio Santoro, Niklas Kalafatis und Marius Weller können allesamt ganz vorne spielen.“ Recht flexibel soll es vorne künftig zugehen, wobei auf dem vom Ligarivalen 1. CfR Pforzheim gekommenen Marco Rienhardt durchaus große Hoffnungen liegen. Eine wichtige Rolle in den Planungen nimmt zudem der auf der offensiven Außenbahn beheimatete Mert Tasdelen ein, der vergangene Saison mit 15 Treffern drittbester TSG-Schütze und nicht umsonst vom Nachbarn und künftigen Wieder-Ligarivalen SG Sonnenhof Großaspach vor einigen Wochen stark umworben war. Der 22-Jährige ist ein sogenannter Unterschiedsspieler, der an einem guten Tag ein Spiel entscheiden kann. Doch Pfeiffer will den Einzelnen nicht zu sehr in den Vordergrund stellen: „Wir müssen als Team, als Einheit unseren Weg machen.“ Für ihn ist klar: „Wir können die Saison nicht nur mit elf Mann spielen, wir brauchen den kompletten Kader.“ Einen, über den der 39-Jährige sagt: „Er passt, qualitativ und quantitativ.“

Das gilt vor allen Dingen für die Innenverteidigung, in der Backnang mit Patrick Tichy, Thomas Doser, Robin Schwemmle und dem noch nicht 100-prozentig wieder fitten Michl Bauer so stark wie nur wenige Oberligisten aufgestellt ist. Auch hier gilt das, was David Pfeiffer für die gesamte Mannschaft sagt: „Wir haben auf fast allen Positionen mehrere Möglichkeiten, das ist wichtig.“ Das gilt zum Beispiel fürs zentrale Mittelfeld, obwohl dort mit Routinier Oguzhan Biyik der Kapitän von Bord ging. Allerdings zeigten Julian Geldner und Sebastian Gleißner bereits vergangene Runde, dass sie es mittlerweile auch ohne den alten Fahrensmann, der seine Erfahrung künftig im Teammanagement einbringt, können. Mit dem 21-jährigen Niklas Benkeser gab’s außerdem von den Stuttgarter Kickers eine hoffnungsvolle Ergänzung.

Alles gute Gründe dafür, weshalb der Dritte der Vorsaison optimistisch sein darf, ohne das Thema Abstiegskampf durch die Runde zu kommen. Geschafft werden soll das mit „leidenschaftlichem und attraktivem Fußball“, so der neue Chef auf der Trainerbank, der von seinem Team überzeugt ist und sagt: „Wir haben viele junge Spieler mit Potenzial und großem Ehrgeiz. Die Jungs sind gierig, haben Lust und geben Gas.“ Wichtig sei, ihnen die Zeit zu geben, um ihren Weg zu gehen. Dafür wird sicherlich das eine oder andere probiert werden müssen. Pfeiffer umschreibt es so: „Momentan geht es nicht darum, sofort die Stammelf zu finden.“ Für den Trainer ist wichtig, im Gesamten rasch „eine Mannschaft zu werden und zu schauen, dass wir uns entwickeln“ – ohne bei eventuellen Rückschlägen oder Negativerlebnissen hektisch zu werden. Doch Zeit und Ruhe sind nicht alles. Klar ist auch: „Wir wollen erfolgreich sein und wenn wir guten Fußball spielen, dann kommen die Punkte automatisch.“

Die Aufgabe bei der TSG Backnang erinnert ein wenig an David Pfeiffers vorherige Station beim VfB Eppingen. Mit dem ehemaligen Zweitligisten belegte er in einer nordbadischen Verbandsliga mit potenten Vereinen wie dem VfR Mannheim unerwartet den vierten Rang und sagt dazu: „Wir haben aus wenig viel gemacht.“

So wie die Elf aus dem Murrtal vergangene Saison mit Rang drei in der Oberliga. „Allerdings mit 23 Punkten Rückstand auf die Kickers und Freiberg“, vergisst David Pfeiffer nicht, an die Zweiklassengesellschaft in der höchsten Liga im Ländle zu erinnern. Eine Konstellation, die diese Runde ebenfalls erwartet wird. Für alle Experten kommen im Kampf um den Aufstieg erst die Stuttgarter Kickers, danach ein Weilchen nichts und dann Klubs wie Pforzheim, Göppingen oder auch Villingen. Und die TSG Backnang? Pfeiffer schmunzelt nur und sagt nichts. Er hat ja schließlich schon zu Beginn des Gesprächs sein Ziel klar benannt: sich weiter in der Oberliga zu etablieren und von Beginn an von der Abstiegszone möglichst weit Abstand zu halten.

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Aufrufe: 03.8.2022, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor