Europameister mit der Polizei

Aus einer Sichtung von 50 Polizistinnen wurde Gosewinkel von Bundestrainer Aydin Ay fest für den 18-köpfigen Kader für die EM im norwegischen Trondheim nominiert. Köhne stand zunächst auf Abruf bereit und wurde nach der kurzfristigen Erkrankung einer anderen Spielerin nachnominiert. „Es war wie in einem olympischen Dorf. Alle Nationen haben in einem Hotel am Stadion gewohnt und haben sich in diesen acht Tagen näher kennengelernt“, beschreibt Gosewinkel die Atmosphäre am Spielort.

In einer von zwei Vierergruppen qualifizierte sich Deutschland souverän fürs Halbfinale. Gosewinkel half in drei Partien: Gegen England und die Niederlande wurde die 28-Jährige eingewechselt. Beim 11:0 gegen Irland stand sie 90 Minuten auf dem Platz. „Wir haben uns eigentlich keine Einsatzzeit ausgerechnet, denn in unserem Kader standen etliche Erst- und Zweitligaspielerinnen“, meinten die beiden Drittliga-Kickerinnen.

Beim 5:1 im Halbfinale gegen Frankreich und im Endspiel gegen Gastgeber Norwegen drückten die beiden Gretescherinnen auf der Bank die Daumen. Die Familien fieberten zu Hause am Livestream mit. Im Finale stand es nach 90 Minuten 1:1. Im direkt folgenden Elfmeterschießen gewann Deutschland mit 5:4.

„Die Goldmedaille hängt an einem besonderen Platz, und unsere Trikots konnten wir behalten“, freuten sich Köhne und Gosewinkel, die ihr Jersey gleich an ihre Schwester Lena verschenkte. „Ich hatte die 9, und diese Nummer trägt sie bei uns in Gretesch. Das hat sie verdient.“

Glückwünsche gab es auch vom Vizepräsidenten der Polizeidirektion Osnabrück, Michael Zorn, und der Leiterin der Osnabrücker Polizeiinspektion, Andrea Menke: „Gratulation an die frisch gebackenen Europameisterinnen. Wir sind stolz, dass wir so außergewöhnliche Sportlerinnen in unseren eigenen Reihen haben.“