
Die SpVgg Unterhaching liegt auf Rang zwei der Regionalliga Bayern. Doch Sportdirektor Schwabl räumt ein: Ein Aufstieg ist finanziell nicht gesichert.
Der SpVgg Unterhaching steht eine lange Winterpause bevor. Die Spieler bekommen knapp vier Wochen trainingsfrei und auch auf dem Transfermarkt dürfte es beim Tabellenzweiten der Regionalliga Bayern wenig Bewegung geben. „Neuzugänge sind nicht geplant“, stellt Sportdirektor und Kapitän Markus Schwabl klar.
In der Offensive herrscht unabhängig von Transfermarktaktivitäten allerdings noch Ausbaupotenzial. Es fehlte den Hachingern bei dem einen oder anderen Spiel die nötige Durchschlagskraft und Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Es fehlt der klassische Knipser. Zugänge von Amateurfußballern aus der Region, die Haching als Sprungbrett für eine Profikarriere nutzen könnten, sind deshalb nicht ganz ausgeschlossen. Hier wird der eine oder andere potenzielle Kandidat bereits beobachtet. „Über so etwas denken wir immer nach“, betont Schwabl.
Ob der wieder vom FC Bayern II per Ausleihe an seiner alten Wirkungsstätte zurückgekehrte Gibson Nana Adu bei der Behebung der gelegentlichen Hachinger Torabschluss-Schwäche eine wichtige Rolle spielen kann, ist angesichts des unstetigen Lebens des Talents offen. Der vor der Saison vom Regionalligisten an den FC Bayern verkaufte 17-Jährige wurde vom deutschen Rekordmeister aufgrund Verfehlungen am FC Bayern Campus suspendiert. Der zu seiner damaligen Hachinger Zeit jüngste Drittliga-Torschütze soll unter seinem einstigen Ziehvater und SpVgg-Präsident Manfred Schwabl wieder zurück in die Spur finden.
Cheftrainer Sven Bender sieht generell keinen großen Handlungsbedarf am Transfermarkt und ist glücklich mit der aktuellen Kaderzusammenstellung. „Ich denke nicht, dass wir viel machen können und machen müssen. Ich bin mit dem Kader so wie er ist zufrieden“, so Bender. Laut Schwabl wird in der Rückrunde noch stärker als ohnehin schon mit Nachwuchskräften geplant. „Da können wir noch was drauflegen“, meint Schwabl mit Blick auf Talente in der eigenen U19 und U17. Auf Seiten potenzieller Abgänge sollen dem Sportdirektor zufolge demnächst Gespräche mit denjenigen Spielern folgen, die wenig Spielzeit bekamen.
Bender plant den Start der Vorbereitung am 12. Januar. Eine Meisterschaft ist zu diesem Zeitpunkt weiterhin greifbar, auch wenn die SpVgg aktuell auf Ausrutscher des derzeit sieben Punkte entfernten Spitzenreiters 1. FC Nürnberg II angewiesen ist, der zuletzt sein Nachholspiel beim FC Bayern II souverän mit 3:0 gewann. Wie beim letzten Drittliga-Aufstieg im Sommer 2023 würde für die SpVgg ein Titelgewinn in der Regionalliga Bayern im Mai eine Relegationsrunde gegen den Meister der Regionalliga Nordost zur Folge haben. Dort wäre dann der potenzielle Gegner nach derzeitigem Stand der 1. FC Lok Leipzig.
Der vom Ex-Hachinger Jochen Seitz trainierte Verein ist in der Regionalligastaffel mit Vereinen aus den sechs Bundesländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin souveräner Spitzenreiter. So weit ist es bei Haching allerdings auch aus finanzieller Sicht nicht. „Ob das Ziel Aufstieg finanzierbar wäre, ist nicht einhundert Prozent sicher“, so Schwabl. Deswegen ändere sich aber nicht der sportliche Ehrgeiz, im Titelrennen mitzumischen. „Wenn man sich einmal oben festgebissen hat, dann will man dort immer bleiben“, so Schwabl.