Die Frauen des FC Ruderting sorgen weiterhin für Furore. Am gestrigen Sonntag triumphierten die Mädels aus dem Landkreis Passau souverän bei der Süddeutschen Meisterschaft im hessischen Stockstadt am Rhein und haben sich damit für die Deutsche Meisterschaft vom 2. bis 3. März in der Sportschule Duisburg-Wedau qualifiziert. Für einen Wermutstropfen sorgte allerdings der Rahmen in Stockstadt. Der war nach Ansicht der Rudertinger einer Süddeutschen Meisterschaft nicht würdig.
Erst am späten Sonntagabend nach Mitternacht rollte der Bus mit glücklichen Siegerinnen wieder in Ruderting vor. Die meisten hatten damit einen 20-Stunden-XXL-Tag hinter sich. "Natürlich haben wir im Bus ordentlich gefeiert. Darin sind wir nämlich auch richtig gut", scherzt die Sportliche Leiterin Johanna Maier, gibt aber dann auch zu bedenken: "Bis zum Ende haben wir aber nicht durchgezogen. Viele waren schließlich seit 4 Uhr morgens auf den Beinen." Ingesamt fast 1.000 Kilometer hatte der FCR-Tross zurückgelegt. Das Turnier hatte den Spielerinnen in jeder Hinsicht alles abverlangt. "Die Nettospielzeit betrug 15 Minuten. Das heißt, wenn der Ball ins Aus ging, wurde die Uhr angehalten. Deswegen dauerte eine Partie schon mal gerne mehr als eine halbe Stunde", erklärt Maier.
"Und wenn man dann sieht, was wir für einen Aufwand betrieben haben, dann ist es einfach sehr, sehr schade, wie das Ganze über die Bühne gegangen ist", meint Maier und wird konkret: "Das Zuschauerinteresse war doch sehr dürftig. Wir hatten mit Abstand die meisten Fans dabei. Die anderen waren in Privat-PKWs angereist. Es gab auch keine große Begrüßung, auch die Siegerehrung ließ sehr zu wünschen übrig. Wir haben uns fast ein wenig selbst geschämt, weil doch einige dabei waren, die sonst nicht so weit mitfahren. Und dann war`s halt einfach trostlos, das muss man leider so sagen. Das war wie auf einem Qualifikationsturnier für die Niederbayerische Meisterschaft. Vom Niveau her konnte die Veranstaltung in Stockstadt nicht mit der Bayerischen oder Niederbayerischen mithalten."