2024-07-25T15:23:38.261Z

Halle
Tolles Team: Die Mädels des FC Ruderting holten sich am gestrigen Sonntag verdient den Titel bei der Süddeutschen Meisterschaft.
Tolles Team: Die Mädels des FC Ruderting holten sich am gestrigen Sonntag verdient den Titel bei der Süddeutschen Meisterschaft. – Foto: Privat

»Trostlos«: Der Rahmen beim Rudertinger Triumph sorgt für Unmut

Wenige Zuschauer; Begrüßung und Siegerehrung ließen sehr zu wünschen übrig

Die Frauen des FC Ruderting sorgen weiterhin für Furore. Am gestrigen Sonntag triumphierten die Mädels aus dem Landkreis Passau souverän bei der Süddeutschen Meisterschaft im hessischen Stockstadt am Rhein und haben sich damit für die Deutsche Meisterschaft vom 2. bis 3. März in der Sportschule Duisburg-Wedau qualifiziert. Für einen Wermutstropfen sorgte allerdings der Rahmen in Stockstadt. Der war nach Ansicht der Rudertinger einer Süddeutschen Meisterschaft nicht würdig.

Erst am späten Sonntagabend nach Mitternacht rollte der Bus mit glücklichen Siegerinnen wieder in Ruderting vor. Die meisten hatten damit einen 20-Stunden-XXL-Tag hinter sich. "Natürlich haben wir im Bus ordentlich gefeiert. Darin sind wir nämlich auch richtig gut", scherzt die Sportliche Leiterin Johanna Maier, gibt aber dann auch zu bedenken: "Bis zum Ende haben wir aber nicht durchgezogen. Viele waren schließlich seit 4 Uhr morgens auf den Beinen." Ingesamt fast 1.000 Kilometer hatte der FCR-Tross zurückgelegt. Das Turnier hatte den Spielerinnen in jeder Hinsicht alles abverlangt. "Die Nettospielzeit betrug 15 Minuten. Das heißt, wenn der Ball ins Aus ging, wurde die Uhr angehalten. Deswegen dauerte eine Partie schon mal gerne mehr als eine halbe Stunde", erklärt Maier.

"Und wenn man dann sieht, was wir für einen Aufwand betrieben haben, dann ist es einfach sehr, sehr schade, wie das Ganze über die Bühne gegangen ist"
, meint Maier und wird konkret: "Das Zuschauerinteresse war doch sehr dürftig. Wir hatten mit Abstand die meisten Fans dabei. Die anderen waren in Privat-PKWs angereist. Es gab auch keine große Begrüßung, auch die Siegerehrung ließ sehr zu wünschen übrig. Wir haben uns fast ein wenig selbst geschämt, weil doch einige dabei waren, die sonst nicht so weit mitfahren. Und dann war`s halt einfach trostlos, das muss man leider so sagen. Das war wie auf einem Qualifikationsturnier für die Niederbayerische Meisterschaft. Vom Niveau her konnte die Veranstaltung in Stockstadt nicht mit der Bayerischen oder Niederbayerischen mithalten."

Freuten sich über die starke Vorstellung ihres Teams (von links nach rechts): Betreuer Karl Haslbauer, Hallenverantwortliche Theresa Hauer, Abteilungsleiterin Johanna Maier und Trainer Michael Eder.
Freuten sich über die starke Vorstellung ihres Teams (von links nach rechts): Betreuer Karl Haslbauer, Hallenverantwortliche Theresa Hauer, Abteilungsleiterin Johanna Maier und Trainer Michael Eder. – Foto: Privat


Die Deutsche Meisterschaft in nicht einmal zwei Wochen wird für die Rudertinger Mädls in jedem Fall erneut ein Kraftakt werden. Wie das Ganze konkret ablaufen soll, das weiß Johanna Maier noch nicht. "Unsere Trainer Theresa Hauer und Michael Eder haben zum Beispiel kleine Kinder, da kannst du nicht so einfach sagen: Ich bin jetzt mal drei Tage weg."

Parallel läuft bereits die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde in der Bayernliga, die für die Rudertingerinnen am 23. März mit dem Niederbayern-Derby in Frauenbiburg beginnt. Am ersten Märzwochenende ist ein Testspiel bei den Würzburger Kickers geplant, das dann wahrscheinlich abgesagt werden müsste. Mal ganz abgesehen von den Kosten, die die Stippvisite nach Duisburg mit sich bringen würde. "Wir müssten Übernachtungen einplanen", erklärt Johanna Maier abschließend. Der DFB übernimmt für 14 Spielerinnen sowie 4 Betreuer oder Betreuerinnen die Verpflegung, beteiligt sich zusätzlich an den Fahrtkosten. Trotzdem ein Spagat für alle Beteiligten, aber eine Deutsche Meisterschaft hat natürlich ihren Reiz. Und wer weiß, wie oft die Mädels des FC Ruderting diese Chance in ihrer Laufbahn noch bekommen werden...

Aufrufe: 019.2.2024, 14:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor