Trennung im Sommer: Langjähriger MTV Berg-Trainer Krebs sucht eine neue Aufgabe

Berg – Anstrengende viereinhalb Jahre liegen hinter Wolfgang Krebs. Erst erschwerte Corona das Engagement als Fußballtrainer, dann bereitete ihm das Verhalten einiger seiner Spieler Kummer. „Hauptsächlich war ich Organisator und nicht Trainer. Das macht nicht immer Spaß“, sagt der Trainer des Kreisligisten MTV Berg. Nach einem ersten Engagement von 2000 bis 2006 hatte Krebs, der seit vielen Jahren in Berg lebt, die erste Mannschaft des MTV im Jahr 2019 zum zweiten Mal übernommen. „Jetzt wird es Zeit, dass frischer Wind reinkommt“, stellt er fest.

MTV Berg leidet unter mangelnder Präsenz

Die Personalprobleme hatten auch dazu geführt, dass sich der MTV im vergangenen Sommer nach 13 Jahren aus der Bezirksliga verabschieden musste. „Es war die logische Folge“, urteilt Krebs. Den Umbruch hatte er bereits zuvor eingeläutet, da verdiente Spieler dem Training immer mehr fernblieben. „Manchmal verstehe ich es einfach nicht, wo Präsenz doch so wichtig ist. Es gibt keinen Homeoffice-Fußball“, sagt Krebs. Auch bei den Planungen zur laufenden Saison eröffnete ihm bereits der eine oder andere Spieler nicht zuverlässig zur Verfügung zu stehen. „Man kann so nicht langfristig planen“, beklagt der Übungsleiter.

Dem Verein will er in irgendeiner Art und Weise verbunden bleiben. „Sie wollten mit mir weitermachen. Für dieses Vertrauen möchte ich mich auch bedanken“, sagt Krebs. Er hofft dennoch auf eine neue Aufgabe woanders. „Ich möchte schon noch ein paar Jahre eine erste Mannschaft trainieren“, so der 57-Jährige, der zuvor zehn Jahre lang den TSV Gilching-Argelsried erfolgreich betreut hatte.

„Ich weiß nicht, ob er Lust darauf hat, in einer Mannschaft zu spielen, bei der für einige der Urlaub wichtiger ist als der Fußball“

Wolfgang Krebs über die Zukunft seines Sohnes Daniel

Ob sein Sohn Daniel dem MTV erhalten bleibt, erscheint fraglich. „Daniel wollte nach Verletzungen wieder Fuß fassen und ist deshalb zum MTV gekommen. Ich weiß nicht, ob er Lust darauf hat, in einer Mannschaft zu spielen, bei der für einige der Urlaub wichtiger ist als der Fußball“, spricht Wolfgang Krebs Klartext. „Letzten Endes trifft er aber natürlich alleine seine Entscheidung.“

Krebs möchte sich mit einem Klassenerhalt verabschieden

Zunächst müssen die Berger aber den Klassenerhalt in der Kreisliga schaffen. Der ist seit dem verpatzten Jahresauftakt gegen Dießen (1:4) in ernsthafter Gefahr. „Jetzt ist es erst mal vorbei mit der Schönspielerei. Wir müssen den Abstiegskampf annehmen“, verkündet Krebs. Einen Abschied mit einem Abstieg möchte er unbedingt vermeiden: „Die Niederlage war sehr bitter, da die Entwicklung mit den vielen jungen Spielern zuletzt eigentlich positiv war.“

Der Verein bedankt sich bereits jetzt in einer Pressemitteilung beim Trainer „für die langjährige Zusammenarbeit, seinen Tatendrang und das Engagement für den Verein auf und neben dem Platz“. Krebs hatte sich in den vergangenen Jahren auch um die Entwicklung der zweiten sowie der A- und der B-Jugend gekümmert. „Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht“, sagt Bergs Abteilungsleiter Florian Garke. (Tobias Huber)