2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sprachlos nach einem desolaten Auftritt: Die Wormatia-Spieler Luca Pedretti (v.l.n.r.), Kapitän Sandro Loechelt und Jannik Marx nach dem Schlusspfiff im Koblenzer Stadion Oberwerth.	Foto: Rene Weiss
Sprachlos nach einem desolaten Auftritt: Die Wormatia-Spieler Luca Pedretti (v.l.n.r.), Kapitän Sandro Loechelt und Jannik Marx nach dem Schlusspfiff im Koblenzer Stadion Oberwerth. Foto: Rene Weiss

Totalausfall bei Wormatia Worms

Oberligist geht bei Cosmos Koblenz im Flutlichtspiel 1:4 unter und präsentiert sich desolat

Koblenz. Ausgerechnet der Ersatzmann erlebte einen rabenschwarzen Tag. Angesichts zahlreicher Verletzter, darunter das Stamm-Innenverteidiger-Duo, startete Moritz Maurer bei der Auswärtspartie bei Cosmos Koblenz in der Wormser Defensivzentrale neben Routinier Stefano Maier und hatte nach 45 Minuten bereits bei zwei Gegentreffern eine schlechte Figur abgegeben. Weil die gesamte Mannschaft ein desolates Spiel zeigte, schaffte die Wormatia auch in Durchgang zwei den Turnaround nicht mehr und schlich nach der mit Abstand schlechtesten Saisonleistung nach 90 Minuten mit einer verdienten 1:4-Schlappe vom Platz.

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Co-Trainer Benny Früh kritisiert Mannschaft

Nach der Partie fand Co-Trainer Benny Früh, der in Abwesenheit des erkrankten Cheftrainers Peter Tretter an der Seitenlinie coachte, deutliche Worte: „Wir haben uns nicht präsentiert wie ein Tabellenzweiter.” Früh sprach von „kollektivem Versagen” und davon, dass „20 Minuten in der Oberliga selbstverständlich nicht ausreichend” seien, um in der Liga zu punkten. Genau diese 20 Minuten meinte auch Kapitän Sandro Loechelt, als er sagte: „Wir haben am Anfang ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und dann plötzlich die Spielkontrolle komplett verloren.” Für Früh war diese „Wendung” im Spiel der Gäste „völlig unverständlich”. Zumal die Anfangsviertelstunde für die zu Beginn spielbestimmende Wormatia wie gewünscht gelaufen war. Nach zwölf Minuten führten die Gäste bereits, ohne, dass sich das Heimteam zuvor einmal gefährlich vor das Wormatia-Tor gespielt hatten. Mittelfeldspieler Jannik Marx hatte viel Platz, machte ein paar Meter in Richtung Strafraum, schickte Jan Dahlke steil und der Angreifer zeigte seine Abschlussqualitäten. Vom Innenpfosten prallte der gar nicht feste Schuss ins Cosmos-Tor (12.).

Doch in der Folge spielte nur noch der Gastgeber aus dem Tabellenkeller. Wie schlecht der Auftritt der Wormser war, belegt auch die Aussage von Früh auf der anschließenden Pressekonferenz: “Es hätte zur Halbzeit auch 4:1, 5:1 stehen können, das muss man so gnadenlos sagen. Wir sind hier am Ende ergebnistechnisch an einer Blamage vorbeigeschrammt.” Mit zahlreichen überragenden Paraden verhinderte Wormatia-Schlussmann Luca Pedretti, der einzige überzeugende Wormser, Schlimmeres. Früh zählt auf: “Keine Ordnung, vogelwild, wir laufen aus den Formationen raus... Es ist schwierig, als Wormatia Worms so ein Spiel zu machen.”

Auf dem Platz versuchten die Routiniers Maier und Loechelt lautstark ihre Mitspieler anzuleiten. Auch ohne Erfolg. Sie gingen mit ihren Mitspielern ebenfalls unter und konnten das druckvolle Spiel der Gegner nicht bremsen. In den Basics der Zweikampfhärte, Überzeugung und Einsatzwillen waren die Koblenzer den Wormsern völlig überlegen. Loechelt suchte Gründe für den unterirdischen Auftritt der Wormaten: „Die Abstände waren zu groß, wir waren nicht mehr selbstbewusst im eigenen Ballbesitz, hatten keine Aggressivität und waren vorne nicht zielstrebig.” Ein Totalausfall eben.

Personelle Ausfälle sind keine Ausrede

Die zahlreichen Ausfälle – das mitgereiste Verletzten-Quartett um Maximilian Fesser, Ivan Smiljanic, Simon Ludwig und Vincent Haber saß am Spielfeldrand – der Wormatia, die kurzfristig auch auf den kranken Mittelfeldspieler Luca Jensen verzichten musste, wollte keiner der Protagonisten als Ausrede gelten lassen. „Dafür haben wir ja einen großen Kader”, sagte Loechelt. Abstimmung und Souveränität ging der neuformierten Mannschaft aber völlig über das gesamte Spiel ab. Nicht nur Maurer, der jedoch sinnbildlich für das Spiel der Wormatia an diesem Abend stand. Schon zuvor einige Male unsicher im Stellungsspiel, hatte Maurer nach 28 Minuten Mühe mit dem flinken Angreifer und Matchwinner Hokon Sossah, verschätzte sich bei einem langen Ball und konnte den entwischten Stürmer nicht mehr stoppen, der den Ball an Pedretti vorbei zum Ausgleich ins Wormser Tornetz schob (28.). Beim zweiten Gegentor schlug der Innenverteidiger bei einer Hereingabe über den Ball, sodass Sossah aus dem Gefühl heraus seinen zweiten Treffer markieren konnte (38.).

Bei den Gegentoren drei und vier waren Maurer und der völlig entkräftete Maier bereits ausgewechselt. Das 3:1 für sein Team markierte Sossah nach einem Freistoß, den finalen Treffer in der Nachspielzeit, gegen eine auseinanderfallende Wormatia-Hintermannschaft.

VfR: Pedretti – Nicklis (64- Gotthardt), Maier (79. Marquardt), Maurer (79. Shehada), Sonn – Evzi (68. Manganiello), Marx, Sentürk, Loechelt – Dahlke, Kasper.

Tore: 0:1 Dahlke (12.), 1:1 Sossah (28.), 2:1 Sossah (39.), 3:1 Sossah (89.), 4:1 Sossah (90+3.).

Die Daten zum Spiel

Aufrufe: 023.3.2024, 11:02 Uhr
Stefan MannshausenAutor