Die Mannschaft des TBS Pinneberg gehört zu den torgefährlichsten Teams der Bezirksliga West. Allerdings empfing sie die Mannen des FTSV Komet Blankenese, die die beste Defensive vorzeigen können. Da stellte sich nur die Frage, welche Qualität sich am Ende durchsetzen könnte.
Die Gäste aus Blankenese zeigten vom Anpfiff weg, dass sie auf jeden Fall ihren Tabellenplatz in der Spitzengruppe untermauern wollten. Sie ließen die Hausherren zunächst kaum zur Entfaltung kommen und pressten sehr hoch. So liefen die ersten Angriffe der Gäste schon beim Spielaufbau der Pinneberger, am Strafraum der Hausherren. Dadurch übten die „Kometen“ auf die TBS-Kicker bereits sehr früh Druck aus. Allerdings besitzen die Gastgeber ebenfalls eine sehr gute Abwehr, die es erstmal nicht zuließ, dass die Blankenser nach Ballgewinn zu einem gefährlichen Abschluss kommen konnte. Stattdessen brachten die Pinneberger ein ums andere Mal mit langen Bällen ihre Spitzen Ilyas Afsin und Adrian Sousa in Szene. Letztgenannter war es dann auch, der in der ersten Halbzeit dreimal die Chance besaß, einen Treffer zu erzielen. Doch entweder bekam er den Ball noch vom Fuß gegrätscht (14.) oder er verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (17.) oder er scheiterte an einer fantastischen Parade von Blankenese-Keeper Simon Wiechmann (33.). Aber auch die Gäste kamen in der 25. Minute zu einer Großchance durch Tim Homfeldt, der zentral aus 16 Metern kraftvoll abzog. Allerdings zeigte auch TBS-Schlussmann Haci Demircan, was er kann, indem er sich lang machte und die Kugel noch mit den Fingerspitzen abwehrte. Eine Wahnsinns-Tat des Keepers. Der allerdings auch mit einer nicht so guten Tat in der 42. Minute für das größte Highlight des Spiels sorgte.
Als der Blankeneser Henrik Petersen einen langen Ball aus der eigenen Hälfte zugespielt bekam, nahm dieser an Fahrt auf und verfolgte das Spielgerät. TBS-Verteidiger Ersen Asani versuchte, den Angreifer zu stoppen, was ihm nicht so gut gelang. Also entschied Pinnebergs Torwart Haci Demircan ebenfalls dem Ball entgegenzurennen. Dabei übersah er scheinbar, dass er auch seinen Strafraum verließ. Als Petersen dann den aufgedotzten Ball über den Keeper hinweglupfen wollte, riss Haci Demircan die Hände nach oben und vereitelte damit die sehr gute Torchance. Allerdings sieben Meter vor dem Sechzehner, mitten im Halbfeld. Die Regularien sind ganz klar: Spielt der Torwart außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand, hat das einen Platzverweis zur Folge. Und so kam es dann auch. Haci Demircan ging frühzeitig duschen und der Ersatzkeeper Andre Alves Lopes wurde für Rogerio Almeida Ferreira eingewechselt. Pinnebergs Co- und Torwarttrainer Michael Pelster sagte über die Aktion seines Schützlings: „Ich denke, dass unser Torwart in der Situation etwas übermotiviert war. Gerade bei der Qualität unserer Mannschaft könnte man in der Szene vielleicht auch mal zurückziehen, das Gegentor kassieren und dann die Partie immer noch mal umbiegen. Als Torwart bist du eben der letzte Mann und wenn du dann einen Fehler machst, ist es halt meistens ein Gegentor oder ein Elfmeter oder du kassierst eben durch so eine Aktion die rote Karte.“
Phasenweise rasante zweite Halbzeit
Demnach musste das Team des TBS Pinneberg in der zweiten Halbzeit in Unterzahl weiterspielen. Und das in einer Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Auch wenn es keine zahlreichen Großchancen gab, war es ein sehr körper- und zweikampfbetontes Spiel, in dem immer etwas hätte passieren können. Aber die Pinneberger konnten ihren personellen Verlust sehr gut auffangen. Es war ihnen absolut nicht anzumerken, dass sie mit einem Mann weniger auf dem Feld standen. Die Partie nahm immer mehr an Fahrt auf. Mitte der zweiten Halbzeit ging es phasenweise hin und her. Gerade noch vergab der Blankeneser Tim Homfeldt eine gute Chance (49.) und im nächsten Moment brannte es auf der Seite, als Ilyas Afsin den rechten Winkel nur um haaresbreite verfehlte (51.). Spätestens als Ersen Asani nach einem Eckball in der 55. Minute aus fünf Metern Maß genommen hatte, hätte es im Kasten klingeln müssen. Allerdings traf der aufgerückte Verteidiger nur den Innpfosten, von wo das Leder in die Arme von Keeper Wiechmann flog. Und umso älter die Partie wurde, umso lauter, hektischer und hitziger wurde es. Ein Tor sollte aber nicht mehr fallen. So trennten sich der TBS Pinneberg und der FTSV Komet Blankenese am Ende mit einem 0:0 Unentschieden. Für die Pinneberger waren es definitiv zwei verlorene Punkte, womit sie schließlich auch haderten. Auf Seiten der Blankeneser konnte man sich da noch mehr auch über die eigene Leistung freuen.