2024-05-16T14:13:28.083Z

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Spielszene
Spielszene – Foto: FuPa

Torwart-Fauxpas als größtes Highlight im Spitzenspiel der BZ West

Michael Pelster: „Es war ein sehr intensives und kampfbetontes Spiel“

Die Mannschaft des TBS Pinneberg gehört zu den torgefährlichsten Teams der Bezirksliga West. Allerdings empfing sie die Mannen des FTSV Komet Blankenese, die die beste Defensive vorzeigen können. Da stellte sich nur die Frage, welche Qualität sich am Ende durchsetzen könnte.

Die Gäste aus Blankenese zeigten vom Anpfiff weg, dass sie auf jeden Fall ihren Tabellenplatz in der Spitzengruppe untermauern wollten. Sie ließen die Hausherren zunächst kaum zur Entfaltung kommen und pressten sehr hoch. So liefen die ersten Angriffe der Gäste schon beim Spielaufbau der Pinneberger, am Strafraum der Hausherren. Dadurch übten die „Kometen“ auf die TBS-Kicker bereits sehr früh Druck aus. Allerdings besitzen die Gastgeber ebenfalls eine sehr gute Abwehr, die es erstmal nicht zuließ, dass die Blankenser nach Ballgewinn zu einem gefährlichen Abschluss kommen konnte. Stattdessen brachten die Pinneberger ein ums andere Mal mit langen Bällen ihre Spitzen Ilyas Afsin und Adrian Sousa in Szene. Letztgenannter war es dann auch, der in der ersten Halbzeit dreimal die Chance besaß, einen Treffer zu erzielen. Doch entweder bekam er den Ball noch vom Fuß gegrätscht (14.) oder er verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (17.) oder er scheiterte an einer fantastischen Parade von Blankenese-Keeper Simon Wiechmann (33.). Aber auch die Gäste kamen in der 25. Minute zu einer Großchance durch Tim Homfeldt, der zentral aus 16 Metern kraftvoll abzog. Allerdings zeigte auch TBS-Schlussmann Haci Demircan, was er kann, indem er sich lang machte und die Kugel noch mit den Fingerspitzen abwehrte. Eine Wahnsinns-Tat des Keepers. Der allerdings auch mit einer nicht so guten Tat in der 42. Minute für das größte Highlight des Spiels sorgte.

Als der Blankeneser Henrik Petersen einen langen Ball aus der eigenen Hälfte zugespielt bekam, nahm dieser an Fahrt auf und verfolgte das Spielgerät. TBS-Verteidiger Ersen Asani versuchte, den Angreifer zu stoppen, was ihm nicht so gut gelang. Also entschied Pinnebergs Torwart Haci Demircan ebenfalls dem Ball entgegenzurennen. Dabei übersah er scheinbar, dass er auch seinen Strafraum verließ. Als Petersen dann den aufgedotzten Ball über den Keeper hinweglupfen wollte, riss Haci Demircan die Hände nach oben und vereitelte damit die sehr gute Torchance. Allerdings sieben Meter vor dem Sechzehner, mitten im Halbfeld. Die Regularien sind ganz klar: Spielt der Torwart außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand, hat das einen Platzverweis zur Folge. Und so kam es dann auch. Haci Demircan ging frühzeitig duschen und der Ersatzkeeper Andre Alves Lopes wurde für Rogerio Almeida Ferreira eingewechselt. Pinnebergs Co- und Torwarttrainer Michael Pelster sagte über die Aktion seines Schützlings: „Ich denke, dass unser Torwart in der Situation etwas übermotiviert war. Gerade bei der Qualität unserer Mannschaft könnte man in der Szene vielleicht auch mal zurückziehen, das Gegentor kassieren und dann die Partie immer noch mal umbiegen. Als Torwart bist du eben der letzte Mann und wenn du dann einen Fehler machst, ist es halt meistens ein Gegentor oder ein Elfmeter oder du kassierst eben durch so eine Aktion die rote Karte.“

Phasenweise rasante zweite Halbzeit
Demnach musste das Team des TBS Pinneberg in der zweiten Halbzeit in Unterzahl weiterspielen. Und das in einer Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Auch wenn es keine zahlreichen Großchancen gab, war es ein sehr körper- und zweikampfbetontes Spiel, in dem immer etwas hätte passieren können. Aber die Pinneberger konnten ihren personellen Verlust sehr gut auffangen. Es war ihnen absolut nicht anzumerken, dass sie mit einem Mann weniger auf dem Feld standen. Die Partie nahm immer mehr an Fahrt auf. Mitte der zweiten Halbzeit ging es phasenweise hin und her. Gerade noch vergab der Blankeneser Tim Homfeldt eine gute Chance (49.) und im nächsten Moment brannte es auf der Seite, als Ilyas Afsin den rechten Winkel nur um haaresbreite verfehlte (51.). Spätestens als Ersen Asani nach einem Eckball in der 55. Minute aus fünf Metern Maß genommen hatte, hätte es im Kasten klingeln müssen. Allerdings traf der aufgerückte Verteidiger nur den Innpfosten, von wo das Leder in die Arme von Keeper Wiechmann flog. Und umso älter die Partie wurde, umso lauter, hektischer und hitziger wurde es. Ein Tor sollte aber nicht mehr fallen. So trennten sich der TBS Pinneberg und der FTSV Komet Blankenese am Ende mit einem 0:0 Unentschieden. Für die Pinneberger waren es definitiv zwei verlorene Punkte, womit sie schließlich auch haderten. Auf Seiten der Blankeneser konnte man sich da noch mehr auch über die eigene Leistung freuen.

Spielszene
Spielszene – Foto: FuPa


Die Trainerstimmen zum Spiel
Matthias Jobmann, Trainer FTSV Komet Blankenese:

„Wer es schafft, gegen diese Truppe von TBS Pinneberg kein Gegentor zu bekommen, kann sich auf die Schulter klopfen. Das ist schon mal aller Ehren wert. Und in so einem Spitzenspiel bekommst du selbst auch nicht viele Chancen. Da müssen wir natürlich, aus den ein, zwei Gelegenheiten, die wir haben, auch ein Tor machen. Und ich bin mir ziemlich sicher: Wäre uns das gelungen, dann hätten wir auch noch das zweite oder dritte Tor gemacht. Aber letztendlich war es für beide Mannschaften ein gerechtes Unentschieden.“

„Der Platz ist riesig. Deshalb war es der Matchplan, ihre langen Chipbälle hinter die Kette frühzeitig zu unterbinden. Und ich denke mal, das ist uns ganz gut gelungen. Die rote Karte war vollkommen berechtigt. Wenn auch schade für den Pinneberger Torwart. Trotzdem haben wir überhaupt nicht gemerkt, dass unsere Gegner mit einem Mann weniger gespielt haben. Dafür haben sie einfach zu viel Qualität. Das muss man ja auch mal fairerweise anerkennen.“

„Wir haben ganz viele jungen Spieler und denen müssen wir taktisch natürlich noch ein bisschen was mitgeben. Aber trotzdem wollen wir immer gewinnen. Und wer viel gewinnt, ist auch irgendwann mal oben in der Tabelle.“

Michael Pelster, Co- und Torwarttrainer TBS Pinneberg:
„Es war ein sehr intensives und kampfbetontes Spiel. Mit der Aktion unseres Torwarts haben wir uns natürlich selbst geschwächt. Trotzdem hatten wir die besseren Chancen, die wir hätten nutzen müssen. Wobei Blankenese alles reingeworfen und gut verteidigt hat. Das haben wir aber immer. Gegen uns wirft jede Mannschaft alles rein. Wir müssen es deshalb in Zukunft schaffen, dass wir dann auch unsere Torchancen konsequenter nutzen. So ein Spiel wie heute muss man dann auch mal dreckig mit 1:0 gewinnen, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit in Unterzahl waren. Ich denke, dass wir heute einen Sieg vielleicht auch einen Tick eher verdient hätten als der Gegner. Denn selbst mit zehn Mann waren wir etwas besser. Wir waren eben nur vor dem Tor nicht clever beziehungsweise abgezockt genug. Was aber wiederum sehr positiv ist, ist, dass wir zumindest hinten mal wieder die Null gehalten haben. Und das in Unterzahl gegen ein sehr gutes Team aus der Liga.“

„Dass wir heute nicht gewinnen konnten, ist natürlich sehr ärgerlich für uns. Der Rückstand auf Osdorf hat sich dadurch jetzt vergrößert. Aber wir haben erst den sechsten Spieltag. Die Saison ist noch lang. Und da können wir immer noch einiges ausbügeln. Wir werden weiter jagen. Die Punkte werden zum Schluss gezählt und dann werden wir mal sehen, was am Ende für uns dabei herauskommt.“


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Aufrufe: 011.9.2022, 17:48 Uhr
MRAutor