Verlustpunktfrei spaziert das Team des TuS Osdorf II durch die Bezirksliga West. Es scheint, als wäre die Mannschaft von Trainer Bennet Krause nicht zu stoppen. Zudem sind bei Spielen der Blomkamp-Zweitvertretung wohl immer viele Tore und somit ein hoher Unterhaltungsfaktor garantiert. So auch am Samstagabend gegen den VfL Pinneberg. Neun Buden konnten insgesamt in der Partie erzielt werden. Und die Osdorfer marschieren weiter.
Auf dem Vereinsgelände des TuS Osdorf gibt es einen neuen Wirt, der am Samstag die Eröffnung seines „neuen“ Vereinsheimes feierte. So waren wegen dieses angenehmen Hintergrundes sowieso schon viele Menschen anwesend, die dann auch noch die Partie der 2. Herren mit unterstützten. Diese empfingen den VfL Pinneberg. Ein schwerer Brocken, mochte man meinen. Doch die Favoritenrolle wurde von Martin Düsing, Trainer des VfL, den Gastgebern zugesprochen: „Wir waren natürlich von Anfang an, der klare Außenseiter. Osdorf hat sechs Spiele gespielt und sechs Spiele gewonnen. Wenn wir dann in unserer aktuellen Verfassung mit zuletzt zwei Niederlagen an den Blomkamp kommen, sind wir natürlich nicht der Favorit.“
Beide Teams schenkten sich nichts. Es ging rauf und runter. Von der ersten bis zur letzten Sekunde bot sich ein sehr intensives und unterhaltsames Duell, in dem es zu vorangeschrittener Spielzeit zudem immer hitziger wurde. Die Pinneberger versteckten sich nicht. Auch wenn TuS Osdorf II mit dem ehemaligen Oberliga-Torschützenkönig Jeremy Wachter und mit Melvin Bonewald, Marlon Golinski sowie Gianluca D´Agata, die ebenfalls über sehr viel Oberliga-Erfahrung verfügen, antrat. Trotzdem spielten die Gäste frech und frei auf, was ihnen sogar die Führung einbrachte. Das dann in der 20. Minute, nach einem mustergültigen Konter, durch Finn Johannsen. Eigentlich waren es die Gastgeber, die sich spielbestimmender zeigten. Doch die Defensive der Gäste, rund um Kapitän Jesse Plüschau, erledigte bis dahin ihre Aufgaben sehr gut, weshalb die VfL`er die Chance wahrnehmen durften, den ersten Treffer zu erzielen. Allerdings dauerte es nur wenige Momente, bis die Osdorfer durch Glen Liebscher zum 1:1 ausgleichen konnten. Die Gastgeber fuhren sehr viele Angriffe, weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis die Blomkampler die Partie gänzlich drehten, auch wenn sich die Pinneberger mit einer guten Leistung dagegen wehrten. Für den nächsten Osdorf-Treffer sorgte dann Melvin Bonewald in der 37. Minute nach einem Eckball von Max Börner. Per Kopf besorgte der mitaufgerückte Verteidiger das 2:1 für seine Farben.
Einwechslung von Saimir Fejza machte die Pinneberger gefährlicher
Bis hierhin boten beide Mannschaften einen hohen Unterhaltungsfaktor, den sie in der zweiten Halbzeit noch weiter ausbauten. Statt irgendwann mal müde zu werden, rannten und spielten alle Akteure bis zur letzten Sekunde, als ginge es beispielsweise um den Einzug in ein Pokalfinale. Für den nächsten Treffer zum 3:1 (55.) sorgte dann erneut Melvin Bonewald. Wieder war es ein hoch hereingebrachter Eckstoß von Max Börner, den der Abwehrspezialist mit dem Kopf in die Maschen drückte. Sein Trainer Bennet Krause gab ihm für diesen Kopfball-Doppelpack nach Abpfiff eine besondere Bezeichnung: „Ich hatte ja noch mit ihm zusammengespielt. Und ich kenne ihn genauso. In der Luft hat er seine Stärke. Da ist er brutal gefährlich. Bei Standardsituationen sowohl defensiv als auch offensiv. Deshalb kann man ihn schon auch als ein Kopfballungeheuer bezeichnen.“
Aber auch die Pinneberger hatten sehr gute Spieler in ihren Reihen. Wie zum Beispiel Saimir Fejza, der in der 60. Minute eingewechselt wurde. Der Offensive Mittelfeldspieler kam auf das Feld und war sofort da. Ein ums andere Mal sorgte er mit guten Pässen oder Abschlüssen für Gefahr im Osdorfer Strafraum. Mit seiner Einwechslung bekamen die Gäste einen sehr auffälligen Qualitätsschub für ihre Spiel. Da stellte sich schon die Frage, weshalb Fajza, mit dem der Spielstand vielleicht auch ein anderer hätte sein können, so lange auf der Bank saß. VfL-Trainer Martin Düsing erklärte die Maßnahme und bescheinigte dem Spieler zugleich seine Qualitäten: „Vielleicht haben wir Saimir Fejza auch ein bisschen zu spät gebracht. Wir wissen auf jeden Fall, dass er unser Herzstück in der Spieleröffnung ist. Er ist kreativ und weiß, seine Mitspieler einzusetzen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Mannschaft derzeit eine tolle Moral zeigt und, dass wir eine sehr hohe Trainingsbeteiligung haben. Und Saimir Fejza konnte die letzten Einheiten leider nicht mittrainieren. Dass man ihn dann auch mal nicht von Anfang an bringen kann, ist dann halt auch mal so.“ Auf jeden Fall dürfte nach der Hereinnahme von Fejza auch Osdorf-Keeper Dennis Werth noch aufmerksamer geworden sein.