2024-05-10T08:19:16.237Z

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Voll reingehangen hat sich Tony Jantschke (2.v.l.) während des Trainingslagers von Borussia Mönchengladbach in Rottach-Egern. Auch privat fährt der 32-Jährige gerne an den Tegernsee.
Voll reingehangen hat sich Tony Jantschke (2.v.l.) während des Trainingslagers von Borussia Mönchengladbach in Rottach-Egern. Auch privat fährt der 32-Jährige gerne an den Tegernsee. – Foto: Ralf Poeplau

Tony Jantschke: Fan-Support beim Trainingslager - „Genießen, dass Fans wieder da sind“

Gladbachs Vorbereitung am Tegernsee

Borussia Mönchengladbach ist nach drei Jahren wieder zurück im Trainingslager am Tegernsee. Tony Jantschke freut sich dabei vor allem über die Fans.

Rottach-Egern – Nach zwei Jahren in Harsewinkel-Marienfeld ist Borussia Mönchengladbach ins Trainingslager nach Rottach-Egern zurückgekehrt. Abwehrspieler Tony Jantschke war von 2012 bis 2019 bei jedem Besuch am Tegernsee dabei, mag die Region auch privat und freute sich auf die Rückkehr. Im Interview spricht der 32-Jährige über die Bedeutung der Fans, seine Rolle im Verein und der Mannschaft und seine Zukunft.

Herr Jantschke, Sie waren nach drei Jahren wieder zum Trainingslager in Rottach-Egern. Gab es einen Ort, den Sie unbedingt besuchen wollten?

Das Hotel. (lacht) Ich bin privat schon fünf-, sechsmal am Tegernsee und in der Überfahrt gewesen. Dementsprechend habe ich mich riesig gefreut, dass das Trainingslager wieder stattfinden konnte.

Was macht die Region aus Ihrer Sicht so besonders?

Nach dem Training in den See springen, das ist schon ganz besonders mit dem extra Zugang vom Hotel. Was es auch ausmacht, ist, dass viele Fans hier sind und wir eine sehr nahe Verbindung haben.

1500 sind dieses Mal mitgefahren. Was zeichnet die Verbindung von Verein und Fans aus?

Das Trainingslager hat eine gewisse Tradition und wir sind ein Traditionsverein. Dadurch, dass wir schon so oft am Tegernsee waren, wissen die Leute, wie es hier ist. Sie fühlen sich wohl, kennen wahrscheinlich ihre Ferienwohnungen, die sie frühzeitig buchen können. Und sie wissen, dass sie nahe an der Mannschaft sind. Ich sag’ mal: Wir sitzen in der Eistonne und die Fans stehen zehn Meter entfernt. Oder wir fahren mit dem Fahrrad und halten für ein Foto an. Das gibt es nicht bei vielen Vereinen. Das ist ein super entspanntes Miteinander.

Hat sich die Rolle der Fans aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren durch die teils nicht mögliche Nähe verändert?

Man merkt, dass ein elementarer Bestandteil des Fußballs gefehlt hat. Natürlich will man maximal erfolgreich sein – und trotzdem sind die Fans einer der wichtigsten Bestandteile. Man will den Erfolg mit jemandem feiern. Im Trainingslager lernt man noch mehr, zu genießen, dass die Fans wieder da sind. Deshalb ist der Fußball so ein Volkssport.

Sie hatten aufgrund ihrer Knieverletzung teilweise ein Alternativprogramm. Bleibt da noch mehr Zeit für die Fans?

Ich habe mein eigenes Programm auf dem Platz gemacht und war vielleicht eher in der Eistonne. Generell wird von den Verantwortlichen und dem neuen Trainer drauf geachtet, dass wir die Nähe zulassen.

Apropos neuer Trainer: Wie waren die ersten Wochen mit Daniel Farke?

Man merkt die Aufbruchstimmung total. Aber das ist ein ganz normaler Mechanismus. Es wird sehr intensiv gearbeitet, er achtet sehr auf Struktur und Kleinigkeiten, kommuniziert viel mit uns. Es ist etwas Neues, das ist immer spannend. Ich bin positiv gestimmt.

Sie hatten in den vergangenen Jahren viel mit Verletzungen zu kämpfen. Ist es für Sie ein Neustart?

Es ist immer ein Neustart. Das ist immer interessant. Aber der Fußball wird ja nicht neu erfunden. Ich werde alles reinhauen, dann werden wir sehen, wozu es reicht.

Hat sich aufgrund der Verletzungen ihre Rolle innerhalb der Mannschaft verändert? Sind Sie wichtig für die viel zitierte Kabine?

Nur für die Kabine wird ein Verein keinen Spieler verpflichten oder halten. Aber ich glaube schon, dass ich im Training und bei meinen Einsätzen gezeigt habe, dass ich das Niveau mitgehen kann. Klar hat sich meine Rolle verändert, ich war eine Zeit lang Kapitän, habe fünf Jahre alles gespielt, war immer im Mannschaftsrat. Durch die Verletzungen waren es weniger Einsätze. Aber ich glaube, dass mein Standing unverändert ist. Wenn mir etwas nicht passt, kann ich das intern ansprechen. Ich denke schon, dass mein Wort Gewicht hat.

Sie sind seit 2006 im Verein, eine Identifikationsfigur. Jetzt gehen Sie in Ihr letztes Vertragsjahr. Wissen Sie schon, wie es weitergeht?

Ich habe schon einen Anschlussvertrag.

Also gehen Sie in Ihr letztes Profijahr?

Das steht noch nicht fest. Wir haben nur vereinbart, dass ich noch ein Jahr Spielervertrag habe und dann zwei Jahre Anschluss. Es könnte sein, dass ich noch zwei oder drei Jahre spiele. Wir werden uns zusammensetzen, das wird dann kein Riesending sein.

Haben Sie eine Präferenz?

Eher im administrativen Bereich. Aber da will ich mich noch nicht festlegen. Wenn es so weit ist, werden wir uns in Ruhe zusammensetzen und das Passende für beide Seiten finden.

(Sebastian Schuch)

Aufrufe: 012.7.2022, 07:50 Uhr
Sebastian SchuchAutor