2024-06-06T11:30:11.560Z

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Schafft Tim Corsten den Sprung zu den Profis?
Schafft Tim Corsten den Sprung zu den Profis? – Foto: Christoff Wolff
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Tim Corsten: U23-Talent trumpft groß auf

Tim Corsten hat als Kapitän der „Zwoten“ einen Schritt nach vorne gemacht.

Beispiele gibt es einige, wenn man den Blick auf die jüngere Vergangenheit richtet. Shinta Appelkamp, Tim Oberdorf, Jona Niemiec, Takashi Uchino – ihnen allen ist es vor gar nicht allzu langer Zeit gelungen, sich über Fortunas Regionalliga-Mannschaft einen festen Platz im Profikader zu erspielen. Die Durchlässigkeit, sie hat sich in den vergangenen Jahren merklich erhöht.

Und auch wenn die „Zwote“ einen ziemlich schwachen Saisonstart hinter sich hat und derzeit tief in der Abstiegszone steckt, macht ein Akteur aus ihren Reihen besonders auf sich aufmerksam.

Schon in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit war Innenverteidiger Tim Corsten ein Leistungsträger, und nach seiner Beförderung zum Kapitän trumpft der 22-Jährige noch größer auf. So war er beim 1:1 gegen Fortuna Köln am zurückliegenden Wochenende der mit Abstand stärkste „Zwote“-Akteur. Mit Ausnahme seiner verletzungsbedingten Auswechslung am vierten Spieltag hat Corsten in dieser Saison keine Minute verpasst, ist einer der wenigen Spieler, die konstant ihr Potenzial abrufen.

Sein kämpferischer, robuster und cleverer Einsatz in den Zweikämpfen und sein gutes defensives Kopfballspiel führen dazu, dass die gegnerischen Angriffe häufig bei ihm enden. Auch im Spiel mit dem Ball ist der Linksfuß zuletzt wieder deutlich sicherer geworden. Einzelne Aussetzer und Fehlpässe im Aufbau – wie noch zu Beginn der Saison – sind ausgeblieben.

„Zwote“-Trainer Nico Michaty zeigt sichjedenfalls sehr zufrieden mit seinem Schützling. „Tim ist einer, der vorangeht, der sich überhaupt in den letzten Monaten und Jahren gut entwickelt hat und insgesamt viel reifer geworden ist“, lobt der Fußballlehrer. Besonders seine Einsatzbereitschaft hebt Michaty hervor, denn Corsten sei „einer, der sich immer reinhaut, immer alles auf dem Platz lässt“. Und so war der Innenverteidiger „gerade in den letzten Spielen wirklich ein Garant dafür, dass wir nur ein Tor kassiert haben“, sagt Michaty.

Profesionelle Einstellung

Mit der Art und Weise, wie Corsten sein neues Amt als Kapitän ausfüllt, ist der Trainer ebenfalls überaus einverstanden. „Er ist schon präsent, geht mit seiner Leistung vorweg und spricht viel“, betont der Coach. „Tim ist nicht derjenige, der jetzt 90 Minuten lang rumbrüllt, aber derjenige, der Kommandos gibt. Da hat er sich auch prima weiterentwickelt.“

Im Sommer vergangenen Jahres hatte Corsten im Übrigen schon intensiven Kontakt mit dem Zweitliga-Team von Chefcoach Daniel Thioune, der den Innenverteidiger mit ins Trainingslager nach Bad Leonfelden nahm und ihn auch anschließend zunächst in seinem Dunstkreis behielt. Im Endeffekt zog U23-Kollege Niko Vukancic, mittlerweile Stammspieler beim Drittligisten Erzgebirge Aue, in der Gunst des 49-Jährigen jedoch an Corsten vorbei und füllte bei Bedarf den Spieltagskader der Profis auf.

Ob es dem gebürtigen Wuppertaler in dieser Saison noch einmal gelingt, sich an die Thioune-Truppe heranzupirschen, ist offen. Momentan jedenfalls deutet trotz Corstens merklicher Entwicklung nicht allzu viel darauf hin, obwohl in Kapitän Andre Hoffmann derzeit ein Innenverteidiger der Profis langfristig ausfällt. Zuletzt mischten U19-Akteur Sima Suso und „Zwote“-Talent King Manu im Training der Zweitliga-Mannschaft mit, beide können sowohl im Abwehrzentrum als auch im zentralen defensiven Mittelfeld auflaufen. Doch im Fußballgeschäft kann sich der Wind bekanntlich schnell drehen, vielleicht auch für Corsten.

Aufrufe: 06.10.2023, 19:45 Uhr
RP / Tobias Dinkelborg und Justus StellyAutor