2024-05-17T14:19:24.476Z

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Meistens einen Schritt voraus sind die Bessunger (rechts Ziya Tuna, links Rohrbachs Radovan Klisaric) dem Gegner.
Meistens einen Schritt voraus sind die Bessunger (rechts Ziya Tuna, links Rohrbachs Radovan Klisaric) dem Gegner. – Foto: Peter Henrich

TGB Darmstadt: Eine Erfolgswelle, die nicht selbstverständlich ist

D-Ligsit strebt mit großen Schritten in Richtung C-Liga +++ Dabei können die Bessunger nur über sich selbst stolpern

Bessungen. Elf Spiele, elf Siege: Die TGB Darmstadt eilt in der D-Liga Darmstadt von Erfolg zu Erfolg. Und sie ist ihrem Ziel Aufstieg in die C-Liga schon jetzt recht nahe gekommen, auch wenn Trainer Dirk Denzel so etwas nicht wirklich hören möchte. „Der Start war besser als gedacht“, sagt der 40-Jährige, „wir hatten im Sommer schließlich einen Umschwung gehabt, eine Handvoll Spieler ist gegangen. Sie habe andere Herausforderungen gesucht.“

Relegation auf den letzten Drücker verpasst

Krumm genommen hat er es ihnen nicht, schließlich verpasste die TGB am letzten Spieltag durch eine 1:3-Niederlage beim SV Darmstadt 98 II die Relegationsteilnahme. „Ich persönlich hatte da schon ein bisschen dran zu knabbern“, erinnert sich Denzel an das Duell gegen den späteren Aufsteiger. „Das liegt einfach an meinem Ehrgeiz. Aber dann kam auch bei mir so ein Jetzt-erst-recht-Gefühl auf.“

Die TGB ist der letzte von jenen vier Vereinen, die in der vergangenen Saison die Liga dominierten. Der TSV Braunshardt stieg direkt auf, die „Zwote“ der Lilien nach einer denkwürdigen Relegation gegen den SV Weiterstadt II, als im Rückspiel über 3000 Zuschauer am Böllenfalltor feierten. Frontal Darmstadt war der Vierte im Bunde, der Verein tritt in dieser Saison aber nicht an. „Wir hatten eine super Vorbereitung, waren im Training immer gut besetzt“, sagt Denzel, dessen Brüder Michael (32) und Thomas (25) in seiner ansonsten recht jungen Mannschaft spielen. „Trotz Urlaubszeit waren immer 15 Mann da, ab und an waren es auch mal 25. Wir hatten Anfragen ohne Ende, manche mussten wir sogar ablehnen.“

Unterstützung aus der Jugend

Einige A-Jugendliche wurden ins Team eingebaut, die Mischung passt, sagt der Trainer. Bruder Michael kam neu hinzu, Bruder Thomas ist mit nunmehr 23 Treffern in elf Spielen Torschützenkönig der Liga. Beim 3:0 gegen den SV Rohrbach am Mittwoch traf er erneut zweimal, die Partie wurde später wegen einer Verletzung des Rohrbachers Lucas Wolff abgebrochen und soll – wenn es nach den Vereinen geht – auch mit 3:0 gewertet werden. Der Klassenleiter muss diesem Ansinnen noch zustimmen, gehört hat man bis Freitag aber noch nichts.

Im Pokal geht steht TGB im Achtelfinale

Nicht nur in der Liga, auch im Kreispokal ist die TGB erfolgreich. Die A-Ligisten SV Weiterstadt und TSG Wixhausen wurden jeweils mit 2:1 geschlagen, am kommenden Donnerstag (13., 18.30 Uhr) geht es im Achtelfinale gegen Türk Gücü Darmstadt, ebenfalls in der A-Liga beheimatet. „Wir haben schon im ersten Pokalspiel gemerkt, dass es läuft“, sagt Dirk Denzel, der trotzdem die Bälle etwas flacher halten will. „Es funktioniert wirklich gut mit den Jungs, aber ab und zu brauchen sie auch mal einen Tritt in den Hintern.“ Vor dem Spiel gegen Rohrbach etwa monierte er beim Aufwärmen mangelnde Körperspannung, was ein paar ruppige Worte mit sich brachte. Ungewöhnlich allemal für die D-Liga, aber Zeichen seines Ehrgeizes. Der ja auch belohnt wurde bisher. „Es ist immer ein bisschen ein Problem, wenn die Spannung abfällt“, sagt er, „denn dann denkt man, dass es von alleine geht. Geht es aber nicht.“

Hinzu komme, dass es die TGB Darmstadt nicht mehr gewohnt sei, derart viele Spiele hintereinander zu gewinnen. Dirk Denzel ist lange genug dabei, um das einschätzen zu können, er hat noch Zeiten in der A-Liga miterlebt. „Das Umfeld ist auch deshalb sehr positiv gestimmt im Moment“, weiß er, „zumal wir vor der Saison ganz klar das Ziel Aufstieg kommuniziert hatten. Anders geht es auch gar nicht, da wurde nicht lange rumdiskutiert.“

TGB-Coach Denzel warnt davor die Gegner zu unterschätzen

Die D-Liga ist ausgeglichener geworden, vielleicht auch gefährlicher, sagt der Trainer, dessen dritter Bruder Roland beim Odenwälder A-Ligisten SSV Brensbach im Tor steht – eine Fußballerfamilie durch und durch also. „Er wird aber eher nicht auch noch zu uns kommen“, sagt Dirk lachend. Um gleich wieder ernst zu werden. Der 2:1-Sieg gegen den FC Ober-Ramstadt II etwa sei durchaus glücklich gewesen, auch mit der Leistung gegen Rohrbach war er nicht einverstanden. „Das haben die Jungs dann auch eingesehen“, sagt er, „es kann nämlich gefährlich für uns werden, wenn wir den Gegner unterschätzen. Und das kann immer mal passieren.“

Bisher indes läuft alles glatt – die Mission Aufstieg ist auf einem mehr als guten Weg.



Aufrufe: 09.10.2022, 15:30 Uhr
Jan FelberAutor