2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Musste wegen eines Ellenbogenchecks früh vom Platz: Tarforsts Goalgetter Nathan Benndorf.
Musste wegen eines Ellenbogenchecks früh vom Platz: Tarforsts Goalgetter Nathan Benndorf. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Tarforst feiert den Sieg mit Major Tom ​

Rheinlandliga: Im Abstiegskampf setzt der FSV Trier-Tarforst ein Ausrufezeichen und feiert einen 2:1-Heimsieg gegen Spitzenreiter SG Schneifel. Wie es den Hausherren gelang, den Dreier trotz fast 50-minütiger Unterzahl einzufahren.​

Die 150 Zuschauer am Tarforster Kunstrasen erlebten eine ereignisreiche Schlussphase, in der Schiedsrichter Marc Schiry gleich acht Minuten nachspielen ließ. Luca Herrig brachte den FSV mit einem direkt verwandelten Freistoß sehenswert auf die Siegerstraße (80.). Keine 120 Sekunden später durfte Stadionsprecher André Mergener erneut die Torjubel-Musik abspielen: Nach einer zielgenauen Flanke von Nico Neumann stand der zwölf Minuten zuvor eingewechselte Elias Heitkötter richtig und netzte zum 2:0 ein. Die Köpfe bei Spitzenreiter SG Schneifel gingen kurz runter, die von Stephan Simon trainierte Mannschaft hatte zuvor eigene Chancen ungenutzt gelassen. Nach einer Stunde retteten zum Beispiel Keeper Neumann und Kiesewetter in höchster Not.​

Schneifel-Trainer Simon bilanzierte: „Es war ein ereignisreiches Spiel, in dem wir nach dem Zwei-Tore-Rückstand kopflos agiert haben. Der Tarforster Sieg geht unterm Strich in Ordnung, da sie auch in der ersten Hälfte Hochkaräter hatten. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, da sie im zweiten Durchgang gute Gelegenheiten hatten, aber am starken FSV-Torwart Mike Neumann scheiterten. Wir müssen jetzt schauen, dass wir Contenance bewahren.“

Holger Lemke, Coach des FSV Tarforst:

Jan Pidde sorgte nach 90 Minuten für den Anschlusstreffer aus kurzer Distanz. Der aktuell erfolgreichste Stürmer der Rheinlandliga (31 Tore) hätte in der Nachspielzeit beinahe einen Doppelpack geschnürt, doch sein Freistoß aus rund 28 Metern ging knapp am linken Pfosten vorbei. In den letzten Minuten drängten die feldüberlegenen Gäste auf den Ausgleich, hatten ihren Torwart vorne mit dabei, aber der kurz zuvor eingewechselte Udo Backes setzte einen Volleyschuss per Direktabnahme nach einer Ecke knapp übers FSV-Tor. Nach dem aus Tarforster Sicht erlösenden Schlusspfiff kannte die ausgelassene Kabinenparty der Trierer keine Grenzen und passenderweise dröhnte Major Toms Evergreen „Völlig losgelöst“ aus den Boxen.

Kurios: Beide Teams kassierten Platzverweise. Zuerst erwischte es FSV-Akteur Nathan Benndorf, der seinen Ellenbogen zu weit ausfuhr und für diese Tätlichkeit Rot sah (30.). In der 78. Minute wurde Niclas Biesen des Feldes verwiesen, da er FSV-Torwart Neumann allzu grob gefoult hatte.

Schneifel-Trainer Stephan Simon:

In der ersten Hälfte vergaben die FSVer eine Vielzahl an Chancen (Nico Neumann scheiterte zwei Mal in aussichtsreicher Position). Nach 33 Minuten parierte Schneifel-Torwart Niko Lautwein einen von ihm verursachten und von Florian Weirich harmlos geschossenen Elfmeter. Nach der Pause nutzten die in Überzahl agierenden Schneifeler die sich bietenden Räume nicht konsequent genug, erspielten sich aber trotzdem einige gute Gelegenheiten. Keeper Lautwein musste Mitte der zweiten Hälfte in Folge eines Zusammenpralls mit dem Tarforster Florian Weirich und einer dadurch erlittenen Fingerverletzung vom Feld.

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FSV-Trainer Holger Lemke sagte hinterher erleichtert: „Meine Mannschaft hat ein riesiges Spiel gemacht, weshalb ich ihr ein großes Kompliment machen möchte. Wir waren von Beginn an die bessere Mannschaft und haben viele Chancen kreiert. Die Rote Karte und der verschossene Elfmeter haben uns weh getan, doch wir blieben am Drücker. Nach dem Seitenwechsel machte Schneifel mehr Druck, doch wir haben auch die wilde Schlussphase überstanden und gut verteidigt.“

FSV Trier-Tarforst – SG Schneifel-Stadtkyll ⇥2:1 (0:0)

Tarforst: Mike Neumann – Luca Quint, Luca Herrig, Benjamin Arnold, Nico Neumann (90.+4 Luis Böhme), Nathan Benndorf, Nils Kiesewetter, Martin Schultheis, Niklas Gouverneur, Moritz Jost (70. Elias Heitkötter), Florian Weirich (88. Noah Schuch)

Schneifel: Niko Lautwein (65. Dennis Koziol) – Christian Babendererde, Fabian Reusch, Philipp Bauer (90.+1 Udo Backes), Jan Pidde, Daniel Zunk (46. Markus Diehl), Simon Reetz, Niclas Biesen, Tobias Johanns, Michael Zeimmes (70. Nicolas Görres), Philipp Bück

Schiedsrichter: Marc Schiry (Gornhausen)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Luca Herrig (80.), 2:0 Elias Heitkötter (82.), 2:1 Jan Pidde (90.)

Besondere Vorkommnisse: Rot für Nathan Benndorf (30., Tätlichkeit mit Ellenbogen), Rot für Niclas Biesen (78., grobes Foulspiel), Florian Weirich scheitert mit Foulelfmeter an SG-Torwart Lautwein (33.)

Aufrufe: 01.4.2024, 19:50 Uhr
Vinzenz AntonAutor