2024-05-15T11:26:56.817Z

Spielbericht
– Foto: Christian Igel

Tabellenführung zurückerobert - Meisterschaft vertagt

Das hat es in Arnstadt lange nicht gegeben, dass ein Spiel wegen Zuschauerandrangs zehn Minuten später angepfiffen wurde.

Die äußeren Rahmenbedingungen für das ultimative Spitzenspiel der Thüringenliga zwischen dem Tabellenzweiten SV 09 Arnstadt und dem Spitzenreiter Wismut Gera waren nahezu ideal. Ein Rasenteppich am Obertunk, der vor der Partie sogar noch einmal gewässert wurde, strahlender Sonnenschein, eine Rekordkulisse von über 700 Fans, davon ein stimmungsvoller Gästeblock, da wollten sich beide Teams nicht lumpen lassen und boten ihren Anhängern eine tolle Partie.

BERICHT von Uwe Vester // SV 09 Arnstadt

Das Prädikat Spitzenspiel verdiente sich diese Begegnung redlich, das war sicherlich das Beste was die Thüringenliga zu bieten hat. Am Ende jubelten nach langen zehn Jahren die Nullneuner erstmals wieder über einen verdienten Heimsieg gegen Wismut. „Man hat gesehen das die besten Mannschaften der Liga aufeinandertrafen, das war Werbung für den Verein, für die Stadt, für den Fußball. Klar war, dass Kleinigkeiten beim Duell zweier gleichwertigen Teams entscheiden würden. Wir waren stets präsent, hatten die nötige Gier und haben den Gegner, des fast hundert Tore erzielt hat, mit einer phantastischen Abwehrleistung beherrscht“ so ein zufriedener Trainer Martin Hauswald nach dem Spiel.

Arnstadt wirkte griffig, agierte mit großer Leidenschaft und Entschlossenheit, nahm die Zweikämpfe an und versuchte bei Balleroberung blitzschnell vor das Gästetor zu kommen. Aber auch die zweikampfstarken Gäste gingen ein hohes Tempo und suchten immer wieder ihre Chance in der Offensive. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine ausgeglichene Partie auf höchstem Niveau und Augenhöhe. Für die Geraer schoß Güttich, nach zu kurzer Abwehr deutlich über das Tor (5.). Dann setzte sich Lukas Scheuring bis zur Grundlinie durch, seine Hereingabe jedoch fand keinen Abnehmer (15.). Im Nachfassen parierte Torwart Paul Dustin Messings Distanzschuß von der Strafraumgrenze (19.). Eine Ecke köpfte anschließend der freistehende Wismut Kapitän Schumann aus kurzer Entfernung knapp über den Kasten (30.). Aber auch Florian Hofmanns Kopfball nach Eckball strich nur hauchdünn neben das Tor (33.). Zwei wegen Abseitsstellungen nicht gegebene Tore durch Scheuring (35.) und des Geraers Förster (42.) rundeten den ersten, sehr intensiven Durchgang ab.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Schock für die Hausherren: Durch einen unglücklichen Zusammenprall ging es für Kapitän Silvano Varnhagen nicht mehr weiter (53.). Ihm gelten beste Genesungswünsche. Die klarste Torgelegenheit nach der Pause besaß Gästestürmer Kiessling, welcher von Förster glänzend freigespielt, aus halbrechter Position, freistehend am toll reagierenden Arnstädter Schlußmann Valentin Henning scheiterte (61.). In der Folge drehten die Einheimischen die Begegnung in ihre Richtung, wobei der eingewechselte 18-jährige A-Junior Anton Lvov zum Matchwinner avancierte. Zunächst verwertete er Ban-Luca Kunz Steckpass eiskalt per Flachschuß (62.), dann köpfte der Youngster Scheurings butterweiche Rechtsflanke entschlossen ein und schnürte damit seinen ersten Doppelpack (67.). Mit dem Doppelschlag war bei den Ostthüringern der Stecker gezogen. Zwar hatten sie in der Schlußphase mehr Ballbesitz, in die gefährlichen Räume kamen sie aber nicht mehr, die stellungssichere, aufmerksame Hintermannschaft der Hausherren verteidigte alles weg. Die sich ergebenden Räume nutzten die Einheimischen zu Konterattacken. Wieder war es Lvov, der Messing mustergültig in Szene setzte, der schoß freistehend, platziert ins lange Eck (79.). Weitere Möglichkeiten durch Kunz (83.) und Bertram (88.), fanden nicht den Weg ins Tor. Die Arnstädter haben nun wieder alles in eigener Hand und müssen zum Saisonfinale das Spiel in Jena Schott gewinnen, um den Meistertitel und dem verbundenen Oberligaaufstieg zu erringen. Alles in allem sahen die Fans ein wahres Fußballfest am Obertunk.

Aufrufe: 013.6.2023, 12:00 Uhr
Uwe Vester // SV 09 ArnstadtAutor