SVN : Leidenschaft und Teamspirit besiegen Technik und Einzelkönner

War der Erste überspielt, war der Zweite da, war dieser überspielt, stand der Dritte parat oder wieder der Erste oder gleich beide - angefeuert von außen, sich gegenseitig puschend, so klappte es am Sonntag. Das frühe und laufintensive Attackieren verhinderte, dass die Gäste ihr Potenzial einbringen konnten. Natürlich stärkten die frühen Führungstreffer die
Moral. Schon nach acht Minuten war Christian Uche nach einer Maxi-Patt-Ecke von links am zweiten Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und besorgt das 1:0. Sein erster Treffer für uns. Keine fünf Minuten später fasst sich Jonas Küpper aus gut 16 Metern einen Herz und drehte den Ball hoch ins Netz: 2:0. Die Reaktion der Mannschaft aus dem Zülpicher Raum (dieses Mal ganz in Weiß) ließ nicht auf sich warten. Die Angriffswellen rollen in Richtung des Tores von Marc Virnich. Einmal hatten sie bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Fabian Bentata kratzt den Ball noch vor der Torlinie weg.

Erst eine halbe Stunde war gespielt, da konnte noch viel passieren - tat es auch. Wieder Ecke von links, dieses Mal Stephen Kinnen, und vor dem Tor schaltete wiederum Uche im Gedränge am schnellsten und erzielte das 3:0. Die Zuschauer konnten es nicht glauben. War das wahr? Ja, aber nur für kurze Zeit. Dann ging es mal über rechts nach vorne. Weite Flanke von Kapitän Florian Post. Jan Diederichs standungedeckt und jagte das Leder zum 4:0 ins Netz - eine absolut phantastische erste Hälfte geht zu Ende. Beifall, aber auch kleine Sorgen. Was war auf dem kleinen Platz nicht schon alles passiert? Hatten wir uns nicht übernommen? Das würden die Gäste so nicht hinnehmen.

Das taten sie auch nicht, kamen stattdessen mit großem Engagement aus der Kabine, aber sahen sich weiterhin dem leidenschaftlichen Kampfeswillen, der starken Gegenwehr unserer Jungs ausgesetzt. Und ein ganz starker Virnich hielt lange Zeit den Kasten sauber. Zwar gelang der Gastmannschaft etwa 20 Minuten vor Spielende das 1:4 und zehn Minuten später auch noch das 2:4, aber ernsthafte Zweifel am Erfolg traten bei uns nicht mehr auf. Dazu spielten die "schwarzen Männ" heute einfach zu stark. Und wer doch Zweifel hatte,
konnte diese fünf Minuten vor Schluss einpacken. Wieder Ecke, dieses Mal von rechts, wieder Maxi Patt. Und es sah wie einstudiert aus: der Ball kam scharf getreten in den Lauf des eben erst eingewechselten Raphael Sures, der zum 5:2 einschob. Damit hatte nun wirklich keiner gerechnet (halt: doch einer und der heißt Reiner). Den dritten Treffer der Bessenicher nach einem Handelfmeter in der Nachspielzeit verbuchen wir unter Ergebniskorrektur.

Was für ein Spiel - auf jeden Fall das beste dieser Saison. Und es hatte Kraft gekostet. Aber der Rest der Kraft reicht noch, um sich nach dem Spiel völlig durchnässt vom herbstlichen Eifelregen zum Kreis aufzustellen und die Vereinshymnme zu schmettern. Die Vöglein im Walde hatten sicher auch ihre Freude an diesem ganz, ganz tollen Spiel

Autor : N.T